Slush-Getränke: Warum Kinderärzte vor dem beliebten Sommerdrink warnen

Slush-Getränke sind bei vielen Kindern ein absoluter Renner – besonders wenn die Temperaturen steigen. Doch was viele Eltern nicht wissen: Diese bunten Eisgetränke können ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Eine aktuelle britisch-irische Studie zeigt alarmierend deutlich, dass der Konsum dieser Getränke bei Kleinkindern zu gefährlichen Symptomen wie Unterzuckerung, Bewusstseinsstörungen und sogar Schockzuständen führen kann.

Was macht Slush-Getränke so gefährlich?

Die im renommierten BMJ Journals veröffentlichte Studie untersuchte 21 Fälle von Kindern, die nach dem Konsum von Slush-Getränken medizinische Hilfe benötigten. Das Durchschnittsalter der betroffenen Kinder betrug gerade einmal 3 Jahre und 6 Monate. Die Ergebnisse sind beunruhigend: Fast alle Kinder (93%) zeigten innerhalb einer Stunde nach dem Konsum erste Symptome.

Bei genauerer Betrachtung stellten die Forscher erschreckende Befunde fest:

Die meisten Kinder (95%) litten unter Unterzuckerung, während 94% akute Bewusstseinsstörungen und metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes) entwickelten. Zudem wiesen 89% eine Pseudo-Hypertriglyzeridämie und 75% einen Kaliummangel auf.

Der Hauptübeltäter: Glycerin

Obwohl viele Slush-Getränke als „zuckerfrei“ beworben werden, enthalten sie oft einen problematischen Inhaltsstoff: Glycerin (E422). Diese Substanz kann bei Kindern durch ihre besondere Stoffwechselwirkung zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt, dass Glycerin-Konzentrationen, die therapeutische Dosen überschreiten, ernsthafte gesundheitliche Bedenken auslösen können. Besonders alarmierend: Ein fünfjähriges Kind kann bereits durch den Verzehr von nur 200 ml eines glycerinhaltigen Slush-Getränks in einen gefährlichen Zustand geraten.

Die Symptome im Detail

Wenn dein Kind nach dem Genuss eines Slush-Getränks unter folgenden Symptomen leidet, solltest du umgehend ärztliche Hilfe suchen:

Bei Unterzuckerung können Schwäche, Zittern und Denkstörungen auftreten. Ein Kaliummangel äußert sich durch Erschöpfung und Verdauungsprobleme. Besonders gefährlich sind Bewusstseinsstörungen, die bis zur Bewusstlosigkeit führen können.

In einem dokumentierten Fall konsumierte ein Kind trotz vorheriger Warnungen erneut ein Slush-Getränk und erlebte kurz darauf plötzliches Erbrechen und extreme Schläfrigkeit. Das Kind musste mit einem speziellen Glukose-Polymer-Getränk behandelt werden, um die gefährlichen Symptome zu lindern.

Positive Entwicklung nach Verzicht

Die gute Nachricht: Bei 95% der betroffenen Kinder verschwanden die Symptome vollständig, nachdem sie auf den weiteren Konsum von Slush-Getränken verzichteten. Dies unterstreicht die direkte Verbindung zwischen diesen Getränken und den beobachteten gesundheitlichen Problemen.

„Die Ergebnisse unserer Studie sind eindeutig“, erklärt einer der beteiligten Forscher. „Wir raten Eltern dringend davon ab, ihren Kindern Slush-Getränke zu geben, besonders wenn die Kinder unter sechs Jahre alt sind.“

Alternativen für heiße Tage

Statt zu gefährlichen Slush-Getränken zu greifen, kannst du deinem Kind gesündere Alternativen anbieten:

Selbstgemachte Fruchteis-Sticks aus püriertem Obst, mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte oder hausgemachte Smoothies sind nicht nur gesünder, sondern auch frei von bedenklichen Zusatzstoffen. Auch eine Wassermelone aus dem Kühlschrank ist eine erfrischende und gesunde Alternative an heißen Sommertagen.

Kinderärzte empfehlen zudem, besonders bei kleinen Kindern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser zu achten und Getränke mit künstlichen Zusätzen generell zu reduzieren.