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today08.04.2025
Das klingt wie Science-Fiction, ist aber heute Realität: Der Dire Wolf, eine längst ausgestorbene Raubtierart, läuft wieder auf unserer Erde. Das Biotechnologie-Unternehmen Colossal Biosciences aus Dallas hat kürzlich verkündet, was noch vor wenigen Jahren unmöglich schien – die erfolgreiche Wiederbelebung einer seit etwa 13.000 Jahren ausgestorbenen Spezies. Mit drei jungen Welpen namens Romulus, Remus und Khaleesi behauptet das Unternehmen, das weltweit erste erfolgreich ‚de-extincted‘ Tier geschaffen zu haben.
Wenn du an Dire Wolves denkst, kommen dir vielleicht sofort die majestätischen Begleiter der Stark-Familie aus der HBO-Serie „Game of Thrones“ in den Sinn. Doch diese Tiere sind nicht nur Fantasiegeschöpfe. Der Dire Wolf (Aenocyon dirus) war einst ein echter Top-Prädator in Nordamerika, der von Kanada bis Venezuela verbreitet war. Mit einer Länge von etwa 6 Fuß (1,80 Meter) und einem Gewicht von rund 150 Pfund (68 kg) im ausgewachsenen Zustand waren diese Tiere deutlich größer als die heute lebenden Grauwölfe.
Die drei neugeborenen Dire Wolf-Welpen unterscheiden sich deutlich von Haushunden und zeigen bereits jetzt Verhaltensweisen, die auf ihre wilde Natur hindeuten. Mit nur sechs Monaten messen Romulus und Remus bereits fast 4 Fuß (1,20 Meter) und wiegen etwa 80 Pfund (36 kg). Ihre vorsichtige Haltung in Anwesenheit von Menschen deutet auf ein ursprüngliches, nicht domestiziertes Verhalten hin.
Wie hat Colossal dieses scheinbar unmögliche Kunststück vollbracht? Die Antwort liegt in einer Kombination aus modernster Gentechnik, alten DNA-Proben und aktueller Klontechnologie. Die Wissenschaftler haben genetisches Material aus einem 13.000 Jahre alten Zahn und einem 72.000 Jahre alten Schädelknochen extrahiert, um zwei hochwertige Genome des Aenocyon dirus zu erstellen.
Diese alten Genome wurden dann mit denen heutiger Caniden verglichen, um die spezifischen Merkmale des Dire Wolfs zu identifizieren. Anschließend nahm das Team gezielte genetische Veränderungen an Grauwolf-Zellen vor – insgesamt 20 Änderungen an 14 Genen, die für das charakteristische Aussehen und die Größe des Dire Wolfs verantwortlich sind.
Ben Lamm, Mitbegründer und CEO von Colossal, erklärt stolz: „Dieser massive Meilenstein ist das erste von vielen kommenden Beispielen, die zeigen, dass unser End-to-End-De-Extinctions-Technologiestack funktioniert.“
Nach den genetischen Modifikationen wurden Embryonen in großen Mischlingshündinnen als Leihmütter eingesetzt. Die Geburten erfolgten durch geplante Kaiserschnitte – am 1. Oktober 2024 kamen die beiden männlichen Welpen zur Welt, gefolgt von ihrer jüngeren Schwester Khaleesi am 30. Januar 2025.
Professor Love Dalén von der Universität Stockholm, ein Berater von Colossal, merkt an: „Genetisch sind die neuen Welpen zu 99,9% Grauwölfe, aber die eingebauten Dire Wolf-Gene verleihen ihnen ein authentischeres Aussehen. Sie tragen Dire Wolf-Gene, und diese Gene lassen sie mehr wie einen Dire Wolf aussehen als alles, was wir in den letzten 13.000 Jahren gesehen haben.“
George R.R. Martin, Autor von „Game of Thrones“ und Investor bei Colossal, äußerte sich begeistert über die Rückkehr der Dire Wolves: „Viele Menschen sehen Dire Wolves als mythische Kreaturen an, die nur in einer Fantasiewelt existieren. Aber in Wirklichkeit haben sie eine reiche Geschichte und trugen wesentlich zum amerikanischen Ökosystem bei. Ich habe das Privileg, über Magie zu schreiben, aber Ben und Colossal haben Magie erschaffen, indem sie diese majestätischen Tiere zurückgebracht haben.“
Die drei Dire Wolf-Welpen leben derzeit in einem gesicherten 2.000 Hektar großen ökologischen Reservat. Ihr Wohlbefinden wird durch modernste Sicherheitsmaßnahmen wie Drohnen und Live-Kamerafeeds überwacht. Alle Pflegeprotokolle wurden von der American Humane Society zertifiziert.
Obwohl sie in Gefangenschaft gedeihen, zeigen die Welpen bereits natürliche Jagdverhaltensweisen, auch wenn sie noch keine lebende Beute gejagt haben. McNickle, der Tierpflege-Manager von Colossal, gibt zu, dass ihr geschütztes Leben zwar sicher ist, aber im Vergleich zu ihren natürlichen sozialen Strukturen einsam sein könnte.
Wolf-Experte Rick McIntyre, Mitglied des Conservation Advisory Boards von Colossal Biosciences, teilt seine Begeisterung: „Ich hätte nie gedacht, dass ich in einer Zeit leben würde, in der wir ausgestorbene Arten wiederbeleben können. Es ist mein Traum zurückzukehren – vielleicht nach Alaska oder Europa – um diese Tiere zu studieren.“
Colossal Biosciences, gegründet im Jahr 2021 und mit 130 Wissenschaftlern ausgestattet, verfolgt nicht nur das Ziel, ausgestorbene Arten wie den Dire Wolf oder das Wollhaarmammut wiederzubeleben, sondern auch gefährdete Arten zu erhalten. „Wir sind an diesem Punkt eine evolutionäre Kraft“, erklärt Beth Shapiro, wissenschaftliche Leiterin von Colossal.
Das Unternehmen argumentiert, dass die für die Wiederbelebung ausgestorbener Tiere verwendeten Techniken auch dazu beitragen können, gefährdete Arten zu retten. Ein Beispiel ist der Rote Wolf, dessen Populationen aufgrund von Lebensraumverlust kritisch niedrig sind. Colossal arbeitet daran, die genetische Vielfalt dieser gefährdeten Art durch Klonen zu erhöhen und nutzt dabei genetische Reservoirs von Caniden, die in Louisiana und Texas gefunden wurden.
Seit seiner Gründung hat Colossal mindestens 435 Millionen Dollar an Finanzmitteln aufgebracht. Ursprünglich zielte das Unternehmen darauf ab, das Mammut wiederzubeleben – ein Projekt, dessen Einführung für 2028 geplant ist.
Trotz der innovativen Fortschritte gibt es kritische Stimmen zu diesem Projekt. Einige Experten argumentieren, dass die für De-Extinctions-Bemühungen bereitgestellten Mittel besser für Naturschutzbemühungen an anderer Stelle eingesetzt werden könnten.
Christopher Preston, Professor für Umweltphilosophie, erkennt zwar Colossals Aufmerksamkeit für das Tierwohl an, stellt aber die potenzielle ökologische Rolle der neuen Dire Wolves in Frage, insbesondere in Regionen, die Schwierigkeiten haben, bestehende Grauwolf-Populationen zu erhalten. Er betont die Notwendigkeit, den Zweck zu bewerten, den diese genetisch veränderten Tiere innerhalb von Ökosystemen erfüllen würden.
Robert Klitzman, Bioethik-Professor an der Columbia University, weist auf Risiken im Zusammenhang mit dem Klonen hin, wie schwerwiegende Nebenwirkungen oder sogar den Tod bei Leihmüttern. Zudem stellen sich Fragen zu den unbeabsichtigten Folgen der Wiedereinführung genetisch veränderter Arten in die Wildnis.
Ben Lamm von Colossal betont jedoch die moralische Verantwortung der Menschheit: „Wir müssen dazu beitragen, das Gleichgewicht in Ökosystemen wiederherzustellen, die durch frühere menschliche Aktivitäten beeinträchtigt wurden.“
Letztendlich symbolisieren Romulus, Remus und Khaleesi einen bedeutenden wissenschaftlichen Fortschritt, doch ihre Existenz wirft Fragen über das Wesen der Artidentität und die Zukunft der Biodiversität auf.
Während Colossal Biosciences seine Bemühungen fortsetzt, nicht nur ausgestorbene Arten zu klonen, sondern auch aktuelle gefährdete Arten vor dem Aussterben zu bewahren, navigiert das Unternehmen durch die Komplexitäten und potenziellen Fallstricke der Gentechnik. Es strebt Partnerschaften mit Naturschutzorganisationen an, um seine Mission voranzutreiben.
Love Dalén fasst die philosophische Dimension des Projekts zusammen: „Es gibt Diskussionen darüber, wie viele Gene geändert werden müssen, um wirklich einen ‚Dire Wolf‘ zu schaffen – dies bleibt eine philosophische Frage.“
Die Wissenschaft hat einen Weg gefunden, eine ausgestorbene Art zurückzubringen. Nun liegt es an uns zu entscheiden, wie wir mit dieser revolutionären Technologie umgehen – und welche ausgestorbenen Kreaturen als Nächstes unsere Welt wieder bevölkern könnten.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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