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today09.04.2025
Die Ergebnisse der dreijährigen Langzeitstudie zum bedingungslosen Grundeinkommen liegen vor – und sie überraschen selbst Kritiker. Entgegen verbreiteter Befürchtungen führte die monatliche Zahlung von 1.200 Euro nicht dazu, dass Menschen ihre Arbeit aufgaben. Stattdessen verbesserte sich ihre mentale Gesundheit deutlich, während die Arbeitszeit stabil blieb. Die gestern veröffentlichten Daten liefern erstmals fundierte Erkenntnisse zu den tatsächlichen Auswirkungen eines Grundeinkommens in Deutschland.
Das vom Verein „Mein Grundeinkommen e.V.“ initiierte Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Über einen Zeitraum von drei Jahren erhielten 122 Teilnehmende monatlich 1.200 Euro – ohne jegliche Bedingungen oder Auflagen. Ihre Erfahrungen wurden mit einer Vergleichsgruppe von 1.580 Personen ohne Grundeinkommen gegenübergestellt.
Die Finanzierung der Studie stammte nicht aus Steuergeldern, sondern wurde durch mehr als 200.000 private Spender ermöglicht. Dadurch konnte ein wissenschaftlich fundiertes Experiment durchgeführt werden, das sich auf die „junge Mittelschicht“ zwischen 21 und 40 Jahren mit einem Einkommen zwischen 1.100 und 2.600 Euro konzentrierte.
Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie widerlegt die häufig geäußerte Sorge, dass Menschen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ihre Arbeit aufgeben würden. Tatsächlich arbeiteten die Teilnehmer im Durchschnitt weiterhin etwa 40 Stunden pro Woche – genauso viel wie vor dem Erhalt des Grundeinkommens.
„Niemand hat dauerhaft aufgehört zu arbeiten“, erklärt Janine Busch, Projektleiterin bei „Mein Grundeinkommen“. „Das ist ein bahnbrechendes Ergebnis.“ Statt die Arbeit zu reduzieren, nutzten viele Teilnehmer die zusätzliche finanzielle Sicherheit, um ihre berufliche Situation zu verbessern. Sie investierten in Weiterbildung, wagten einen Jobwechsel oder verfolgten langgehegte berufliche Träume.
Professor Jürgen Schupp vom DIW Berlin, der die Studie wissenschaftlich leitete, betont: „Es wäre wünschenswert, wenn in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft künftig verstärkt faktenbasiert gestritten würde. Die Vorurteile über einen Rückzug aus dem Arbeitsmarkt konnten nicht bestätigt werden.“
Die positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Teilnehmer waren beeindruckend. Das subjektive Wohlempfinden stieg um 42 Prozent, während sich die mentale Gesundheit um 30 Prozent verbesserte. Diese Ergebnisse wurden nicht nur durch Befragungen, sondern auch durch objektive Messungen wie regelmäßige Haarproben dokumentiert, die einen deutlichen Rückgang des Stresshormons Cortisol zeigten.
Bianca Radlbeck aus Regensburg, eine der Teilnehmerinnen, berichtet: „Das Grundeinkommen hat mir ermöglicht, nach München umzuziehen, ohne sofort jeden Job annehmen zu müssen. Ich konnte mir Zeit lassen, die richtige Stelle zu finden, und hatte deutlich weniger Stress.“ Auch Romy, eine weitere Teilnehmerin, bestätigt: „Es gibt einem viel Ruhe im Alltag und hat auch das Selbstvertrauen gestärkt. Wir mussten nicht ganz genau aufs Geld schauen und ob es am Ende des Monats noch reicht.“
Die Studie zeigt auch interessante Muster im Umgang mit dem zusätzlichen Geld. Zunächst nutzten viele Teilnehmer das Grundeinkommen, um lang gehegte Wünsche zu erfüllen. Im weiteren Verlauf investierten sie jedoch verstärkt in ihre finanzielle Sicherheit. Insgesamt wurden 37 Prozent des ausgezahlten Geldes gespart, wodurch das Vermögen der Teilnehmer deutlich wuchs.
Der Anteil der Teilnehmer mit einem Vermögen von weniger als 10.000 Euro sank während der Studienlaufzeit auf 13 Prozent, verglichen mit 27 Prozent in der Vergleichsgruppe. Bemerkenswert ist auch, dass die Grundeinkommensempfänger im Durchschnitt über 125 Euro pro Monat spendeten – mehr als doppelt so viel wie die Vergleichsgruppe.
Dominic Schiffer, ein 28-jähriger Teilnehmer aus Rostock, berichtet, dass er das Geld nutzte, um seinen Auto-Kredit abzuzahlen, für das Alter zu sparen und in Versicherungen zu investieren. Trotz der positiven persönlichen Erfahrungen äußerte er jedoch Bedenken hinsichtlich einer flächendeckenden Einführung: „Das Geld muss irgendwo herkommen. Nicht alle werden zusätzlich arbeiten gehen. Dafür müssten die arbeitenden Menschen höhere Steuern zahlen.“
Ein Aspekt, den die aktuelle Studie bewusst ausgeklammert hat, ist die Finanzierbarkeit eines flächendeckenden Grundeinkommens. Während die Auswirkungen auf individueller Ebene nun besser verstanden werden, bleibt die Frage nach einem tragfähigen Finanzierungsmodell für eine gesamtgesellschaftliche Umsetzung offen.
Eine 2023 durch das DIW Berlin durchgeführte Berechnung deutet allerdings darauf hin, dass ein Grundeinkommen von 1.200 Euro monatlich über einen Steuerausgleich finanzierbar wäre, wobei 83 Prozent der Bevölkerung mehr Geld zur Verfügung hätten. Die Grundeinkommensbezieher der Studie erhielten das Geld steuerfrei zusätzlich zu ihrem regulären Einkommen – ein Modell, das bei einer realen Umsetzung möglicherweise anders gestaltet werden müsste.
Dr. Anna Müller, Studienleiterin der Langzeitstudie, betont in einem Interview: „Das bedingungslose Grundeinkommen hat nicht nur individuelle Gewinner, sondern auch gesamtgesellschaftliche Vorteile gebracht. Die finanzielle Sicherheit fördert die Kreativität und ermutigt Menschen, neue berufliche Wege zu erkunden.“
Die Ergebnisse der dreijährigen Studie bieten wertvolle Einblicke, werfen aber auch neue Fragen auf. Für 2026 ist bereits die nächste Forschungsphase geplant, die sich verstärkt mit den gesellschaftlichen Auswirkungen eines Grundeinkommens befassen soll.
Susann Fiedler, Wirtschaftspsychologin aus Wien und Mitautorin der Studie, fasst zusammen: „Die Ergebnisse entkräften das Stereotyp, dass Grundeinkommensbezieher in die „soziale Hängematte“ abgleiten. Stattdessen sehen wir eine verbesserte mentale Gesundheit, mehr finanzielle Sicherheit und eine unveränderte Arbeitsmotivation.“
Die vollständigen Studienergebnisse stehen ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung und dürften die Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland auf eine neue, faktenbasierte Grundlage stellen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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