
Tophits Charts & Hits
Dance Dance Hits & Classics
Evergreens Best of 60's - 00's
2000’s Die größten Hits von 2000 bis 2009
Rock Today's Rock Music
Schlager Deutscher Schlager
today21.04.2025
Nach mehr als fünf Jahrzehnten an der Spitze des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat Gründer Klaus Schwab seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Der 87-jährige Wirtschaftswissenschaftler zieht sich sowohl vom Vorsitz als auch als Mitglied des WEF-Kuratoriums zurück. Der langjährige Wegbegleiter und ehemalige Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe übernimmt vorübergehend die Leitung, während Børge Brende als Präsident und CEO die operative Führung innehat. Schwabs Entscheidung markiert das Ende einer Ära für das einflussreiche globale Forum, das seit seiner Gründung 1971 zu einer zentralen Plattform für den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft geworden ist.
Der Rücktritt kommt zwar nicht vollständig überraschend, da Schwab mit seinen 87 Jahren bereits ein hohes Alter erreicht hat, dennoch markiert er einen bedeutenden Einschnitt in der Geschichte des Weltwirtschaftsforums. In einer offiziellen Mitteilung erklärte Schwab seinen Schritt: „Nach meiner kürzlichen Ankündigung und zu Beginn meines 88. Lebensjahres habe ich beschlossen, mit sofortiger Wirkung von der Position des Vorsitzenden und als Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten.“
Im Interview mit dem Handelsblatt betonte Schwab die Notwendigkeit eines Generationenwechsels: „Es ist Zeit für eine neue Generation von Führungspersonalitäten, die frische Ideen und Perspektiven einbringen können.“ Er sei zwar stolz auf das Erreichte, doch die „Herausforderungen der Zukunft erfordern dynamische und innovative Ansätze“, weshalb es Zeit sei, „Platz zu schaffen für neue Führer“.
Mit dem Rücktritt von Klaus Schwab beginnt eine neue Ära für das Weltwirtschaftsforum. Børge Brende, 59-jähriger Norweger und seit 2024 Präsident und CEO des WEF, gilt als der neue starke Mann an der Spitze. In einem Interview mit dem Schweizer Medium 20 Minuten kündigte er bereits strukturelle Anpassungen an. Das WEF werde künftig „eher wie ein Schweizer Unternehmen“ geführt werden, erklärte Brende.
Trotz des Führungswechsels scheint die Zukunft des bekannten Jahrestreffens in Davos gesichert. Brende bekräftigte, dass der Schweizer Alpenort weiterhin der ideale Austragungsort sei – vorausgesetzt, die Infrastruktur und Unterkunftsbedingungen blieben angemessen. Diese Kontinuität dürfte viele Beobachter und Teilnehmer beruhigen, die das Forum als wichtige Plattform für den globalen Dialog schätzen.
Als Klaus Schwab 1971 das European Management Forum gründete (das später zum World Economic Forum wurde), konnte niemand ahnen, welche globale Bedeutung diese Institution einmal erlangen würde. Aus einem kleinen Treffen europäischer Wirtschaftsführer entwickelte sich unter seiner Leitung ein globales Netzwerk mit rund 600 Mitarbeitern weltweit und Büros in Genf, New York, Peking und Tokio.
Das WEF-Kuratorium würdigte Schwabs Leistung und dankte ihm für 55 Jahre „unermüdlicher Führung“. In einer Zeit des schnellen Wandels sei der Dialog zur Bewältigung von Komplexität und zur Gestaltung der Zukunft wichtiger denn je – ein Grundsatz, den Schwab stets verfolgt hat.
Interessanterweise betonte Schwab gegenüber der NZZ: „Der Gründer soll nicht seine Nachfolge bestimmen.“ Mit dieser Haltung unterstreicht er seinen Wunsch, dass das Forum auch ohne ihn funktionieren und sich weiterentwickeln soll – gerade in geopolitisch herausfordernden Zeiten.
Schwabs Rücktritt erfolgt in einer Zeit, in der das Weltwirtschaftsforum nicht mehr die uneingeschränkte öffentliche Aufmerksamkeit genießt wie noch vor einigen Jahren. Beobachter weisen darauf hin, dass das WEF zunehmend von anderen Veranstaltungen wie der Münchner Sicherheitskonferenz in den Schatten gestellt wird.
Zudem waren die letzten Monate von Kontroversen geprägt. Kurz vor seinem Rücktritt wurden schwere Vorwürfe wegen angeblicher Diskriminierung und Beleidigung gegen Schwab erhoben, die er jedoch stets bestritt. Eine entsprechende Klage einer ehemaligen Mitarbeiterin wurde zurückgezogen, was nahelegt, dass diese Anschuldigungen nicht der ausschlaggebende Grund für seinen Rücktritt waren.
Kritiker des Forums haben in den vergangenen Jahren immer wieder dessen elitaren Charakter und die vermeintliche Einflussnahme auf die globale Wirtschaftspolitik bemängelt. Diese Kritik dürfte auch die neue Führung begleiten und möglicherweise zu weiteren Anpassungen in der Ausrichtung des WEF führen.
Ein wichtiger Aspekt für die Zukunft des Forums ist seine Verankerung in der Schweiz. Schwab betonte ausdrücklich, dass das WEF weiterhin in der Schweiz verankert bleiben müsse – ein Standpunkt, den auch die neue Führung zu teilen scheint.
Das Kuratorium hat auf einer außerordentlichen Sitzung den Rücktritt Schwabs zur Kenntnis genommen und einstimmig Peter Brabeck-Letmathe als stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger für die Position des Kuratoriumsvorsitzenden hat offiziell begonnen.
Mit dem Abgang von Klaus Schwab endet ein bedeutendes Kapitel der Wirtschaftsgeschichte. Sein Vermächtnis – die Schaffung einer globalen Plattform für Dialog und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren – wird jedoch weiterleben und das Weltwirtschaftsforum auch in Zukunft prägen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
Børge Brende Davos Führungswechsel Globalisierung Klaus Schwab Peter Brabeck-Letmathe Rücktritt WEF Weltwirtschaftsforum Wirtschaftspolitik
RADIOMONSTER.FM - Bei uns bist DU Musikchef!