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today22.04.2025
Die Rockwelt hielt kurz den Atem an: Nach fast 30 Jahren als fester Bestandteil von The Who schien Zak Starkey, Sohn der Beatles-Legende Ringo Starr, seinen Platz am Schlagzeug zu verlieren. Doch was als dramatischer Rauswurf begann, entpuppte sich als klassisches Rockband-Missverständnis. Pete Townshend klärte nun auf, dass Starkey keineswegs gefeuert wurde – die Kommunikationsprobleme seien mittlerweile behoben. Die Geschichte zeigt einmal mehr, wie schnell aus kleinen Unstimmigkeiten große Schlagzeilen werden können.
Alles begann mit einem Auftritt Ende März 2025 in der Londoner Royal Albert Hall. Bei den Benefizkonzerten für den Teenage Cancer Trust kam es offenbar zu technischen Problemen. Sänger Roger Daltrey musste während der Show einen Song unterbrechen, weil angeblich nur noch das Schlagzeug zu hören war. Kurz darauf machten Gerüchte die Runde, Starkey sei aufgrund seiner Performance entlassen worden.
In einem Interview mit dem Rolling Stone bestätigte Starkey zunächst selbst diese Version: „Ich bin sehr stolz auf meine fast 30 Jahre bei The Who. Ich bleibe ihr größter Fan. Nach einem schweren medizinischen Notfall im Januar hatte ich kein Problem mit meiner Performance.“ Er kündigte sogar an, sich nun auf andere Projekte zu konzentrieren – darunter die Veröffentlichung des Albums „Domino Bones“ mit Noel Gallagher und die Fertigstellung seiner Autobiografie.
Doch dann die überraschende Wende: Pete Townshend veröffentlichte ein ausführliches Statement auf der offiziellen Website der Band. „Er wurde nicht gebeten, bei The Who auszusteigen“, stellte der 79-jährige Gitarrist klar. „Es gab Kommunikationsprobleme, die nun geklärt sind. Roger und ich möchten, dass Zak seinen zuletzt entwickelten Schlagzeugstil etwas strafft, um sich besser an unser nicht-orchestrales Line-up anzupassen – und er hat dem bereitwillig zugestimmt.“
Townshend übernahm sogar einen Teil der Verantwortung für die Verwirrung und führte seine kürzliche Knieoperation als möglichen Grund für die Spannungen an: „Ich dachte, viereinhalb Wochen würden ausreichen, um mich vollständig zu erholen. Falsch!“ Auch technische Probleme spielten demnach eine Rolle: „Der Sound in der Mitte der Bühne ist immer am schwierigsten zu kontrollieren. Roger hat nichts falsch gemacht außer an seinen In-Ear-Monitoren herumzuspielen. Zak hat ein paar Fehler gemacht und sich entschuldigt – wenn auch mit einem Gummienten-Schlagzeuger.“
Mit versöhnlichen Worten beendete Townshend die Diskussion: „Wir sind eine Familie, das hat sich sehr schnell hochgeschaukelt und zu viel Sauerstoff bekommen. Es ist vorbei. Wir gehen jetzt mit Optimismus und Feuer im Bauch nach vorne.“
Die Verbindung zwischen Zak Starkey und The Who ist eine besondere: Seit 1996 sitzt der Sohn von Beatles-Drummer Ringo Starr hinter dem Schlagzeug der legendären Rockband. Damit hat er fast 30 Jahre lang die musikalische Identität der Gruppe mitgeprägt. Sein Vorgänger war kein Geringerer als Keith Moon, der nicht nur als einer der einflussreichsten Schlagzeuger der Rockgeschichte gilt, sondern auch ein enger Freund von Starkeys Familie war.
Starkey trat 1994 erstmals mit The Who in Kontakt und wurde zwei Jahre später festes Mitglied. In Interviews betonte er stets, dass es bestimmte, unveränderliche Fills gebe, die für die Songs typisch sind, während andere Parts flexibler gestaltet werden können. Diese Balance zwischen Tradition und Innovation scheint nun kurzzeitig aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.
Nachdem die Gerüchte über Starkeys Entlassung kursierten, wurden bereits Namen möglicher Nachfolger gehandelt. Scott Devours, der seit 2009 in Daltreys Solo-Band spielt, galt als heißer Kandidat. Auch der erfahrene Schlagzeuger Simon Phillips, der bereits in der Vergangenheit mit The Who zusammenarbeitete, wurde genannt. Townshend entschuldigte sich nun öffentlich bei Devours für die Verwirrung: „Scott ist ein fantastischer Drummer, der Roger bei seinen Soloprojekten unterstützt, und es tut mir leid, dass ich die Gerüchte nicht sofort geklärt habe.“
Aktuell hat sich Zak Starkey noch nicht zur Wiederaufnahme in die Band geäußert. The Who haben gegenwärtig keine umfangreiche Tournee geplant, aber zwei Konzerte in Italien im Juli stehen an. Es bleibt abzuwarten, ob Starkey dort wieder hinter dem Schlagzeug sitzen wird oder ob die Band tatsächlich eine personelle Veränderung vornimmt.
Die Geschichte zeigt einmal mehr, wie schnell aus internen Bandkonflikten öffentliche Dramen werden können – und wie wichtig klare Kommunikation ist. Für die Fans von The Who dürfte die Nachricht, dass Starkey offiziell nicht gefeuert wurde, jedenfalls eine Erleichterung sein. Denn mit ihm verlöre die Band nicht nur einen hervorragenden Musiker, sondern auch ein wichtiges Bindeglied zu ihrer ruhmreichen Vergangenheit.
Weitere Informationen zu The Who.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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