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Die EU-Kommission hat einen Vorschlag vorgelegt, der den Alltag von Millionen deutscher Autofahrer verändern könnte. Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind – rund 16 Millionen Autos in Deutschland – sollen künftig jedes Jahr anstatt alle zwei Jahre zum TÜV. Mit geschätzten Kosten von etwa 150 Euro pro Untersuchung kommt auf viele Besitzer älterer Fahrzeuge eine zusätzliche finanzielle Belastung zu. Doch was steckt wirklich hinter diesem Vorstoß?
Die EU-Kommission begründet ihren Vorstoß mit Verkehrssicherheitsaspekten. Ein Sprecher betonte: „Da Autos für den weitaus größten Teil der Verkehrstoten verantwortlich sind, und selbst wenn technische Defekte nur einen relativ geringen Anteil an den Unfallursachen ausmachen, kann die jährliche Inspektion älterer Autos einen erheblichen Unterschied machen. Dies gilt insbesondere für die Sicherheit.“
Laut den Schätzungen der Kommission könnten durch die neuen Regelungen zwischen 2026 und 2050 rund 7.000 Menschenleben gerettet und 65.000 schwere Verletzungen verhindert werden. Ältere Fahrzeuge seien statistisch gesehen pannenanfälliger und in mehr Unfälle verwickelt, was ein höheres Risiko darstelle.
Während in Deutschland bislang alle Pkw unabhängig vom Alter alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung müssen (Neuwagen nach 36 Monaten erstmals), sind in vielen anderen EU-Ländern bereits jährliche Inspektionen für ältere Autos Pflicht. In Spanien beispielsweise werden Fahrzeuge zwischen 10 und 30 Jahren seit den 2000er-Jahren jährlich geprüft. Die spanischen Behörden verweisen auf einen Rückgang der Verkehrstoten um 44 Prozent zwischen 2000 und 2020, wobei Kritiker anmerken, dass dieser Rückgang auch auf andere Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen sein könnte.
Der ADAC positioniert sich klar gegen den Vorschlag: „Aus Sicht des ADAC ist eine Verkürzung der HU-Intervalle nicht notwendig.“ Der Automobilclub verweist darauf, dass technische Defekte nur einen sehr kleinen Anteil an den Unfallursachen hätten und sieht keinen belegbaren Sicherheitsgewinn durch häufigere Prüfungen. Zudem warnt er vor einer sinkenden gesellschaftlichen Akzeptanz bestehender Regelungen.
Verbraucherschützer befürchten vor allem die zusätzliche finanzielle Belastung für Besitzer älterer Fahrzeuge. Diese trifft insbesondere einkommensschwächere Haushalte, die sich keine neueren Autos leisten können. Bei etwa 150 Euro pro Hauptuntersuchung müssten Besitzer älterer Fahrzeuge künftig jedes Jahr statt alle zwei Jahre diese Summe aufbringen.
Auf der anderen Seite unterstützen die Prüforganisationen den Vorstoß. Jürgen Wolz, Geschäftsführer von TÜV Süd, erklärte im Interview mit Auto Motor und Sport: „Die Mängelquote bei unregelmäßig gewarteten Fahrzeugen ist deutlich höher.“ Im Jahr 2023 wurden in Deutschland fast 31 Millionen Hauptuntersuchungen durchgeführt, wobei in nahezu einem Drittel der Fälle Mängel festgestellt wurden – von „geringen Mängeln“ bis hin zu „verkehrsunsicher.“
Kritiker vermuten hinter den Plänen der EU auch einen gezielten Vorstoß zur Elektrifizierung des Verkehrs. Eine schnellere Ausmusterung älterer Fahrzeuge könnte indirekt dazu führen, dass mehr Neuwagen, insbesondere Elektroautos, verkauft werden. Dies würde zwar die Verkehrssicherheit steigern und die Umweltbelastung senken, bedeutet aber auch, dass Autobesitzer früher über den Kauf neuer Fahrzeuge nachdenken müssten.
Bevor die neue Regelung in Kraft treten kann, müssen die Vorschläge vom Europäischen Parlament genehmigt und von den EU-Mitgliedsstaaten abgestimmt werden. Dieser Prozess kann noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Fest steht: Mit einem Durchschnittsalter von 10,3 Jahren bei deutschen Pkw würde die neue Regelung einen signifikanten Teil des Fahrzeugbestands betreffen. Besitzer älterer Fahrzeuge sollten die Entwicklungen in den kommenden Monaten aufmerksam verfolgen, um sich rechtzeitig auf mögliche Änderungen einstellen zu können.
Die EU-Kommission sieht die Maßnahme als wichtigen Baustein ihrer „Vision Zero“ – dem Ziel, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren und bis 2050 nahezu keine Todesfälle oder schweren Verletzungen im Straßenverkehr mehr zu verzeichnen. Ob häufigere TÜV-Prüfungen dazu einen entscheidenden Beitrag leisten können, bleibt unter Experten umstritten.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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