Wirtschaft & Politik

Lufthansa stoppt Bordverkauf: Was das für deine nächste Flugreise bedeutet

today29.04.2025 7

Hintergrund
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Lufthansa verabschiedet sich vom klassischen Duty-Free-Trolley. Der Bordverkauf von Parfüm, Sonnenbrille und Co. wird bis September 2025 vollständig eingestellt. Diese Entscheidung trifft die Airline aus wirtschaftlichen Gründen – während andere Fluggesellschaften am Shopping über den Wolken festhalten. Gleichzeitig plant Lufthansa umfassende Änderungen beim Service an Bord, besonders auf Langstreckenflügen. Was bedeutet das für deine nächste Reise und welche neuen Konzepte könnten den klassischen Verkaufswagen ersetzen?

Aus für den fliegenden Kaufhaus-Wagen

Lufthansa stoppt Bordverkauf: Was das für deine nächste Flugreise bedeutet

Was lange zum Reiseerlebnis auf Lufthansa-Flügen gehörte, verschwindet nun endgültig: Der Bordverkauf wird komplett eingestellt. Ein Sprecher der Lufthansa bestätigte gegenüber mehreren Medien: „Der Bordverkauf wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.“ Bereits auf einigen Verbindungen wurde das Angebot zurückfah«sget, ab September gilt die Regelung dann für das gesamte Netzwerk der Airline.

Der Grund ist einfach: Das Geschäft lohnt sich nicht mehr. Die Nachfrage nach Duty-Free-Artikeln wie Parfüm und Zigaretten ist stark gesunken, während die Einkaufskosten für die Airline hoch blieben. Interessant: Auf Kurzstrecken hat Lufthansa den klassischen Verkaufswagen schon länger abgeschafft, nun folgen auch die Langstreckenflüge.

Wer trotzdem shoppen möchte, muss nicht verzichten – es ändert sich nur der Zeitpunkt und Ort des Einkaufs. Der Webshop und die stationären Shops an Flughäfen bleiben unverändert bestehen. Lufthansa folgt damit einem Trend, den andere Airlines wie KLM bereits vor Jahren eingeleitet haben.

Vorreiter oder Einzelfall? Reaktionen anderer Airlines

Anders als Lufthansa halten andere deutsche Fluggesellschaften am Bordverkauf fest. Ein Sprecher von Tuifly betont: „Gerade auf längeren touristischen Flügen etwa auf die Kanarischen Inseln ist der Bordshop ein wichtiger Teil des Reiseerlebnisses.“ Die Nachfrage sei dort weiterhin stark.

Auch Condor zeigt keine Ambitionen, dem Beispiel zu folgen. Die Airline prüft nach eigenen Angaben regelmäßig die Rentabilität und verzeichnet besonders auf Flügen zu Urlaubszielen weiterhin gute Umsätze mit dem fliegenden Warenkorb.

Interessant ist der Wandel in der Kommunikation von Lufthansa selbst. Noch vor wenigen Jahren verteidigte das Unternehmen den Bordverkauf mit den Worten: „Das Shopping an Bord ist fester Bestandteil unseres Serviceangebots, das von vielen Passagieren eingefordert und erwartet wird.“ Diese Einschätzung hat sich offensichtlich grundlegend geändert.

Neues Service-Konzept mit KI-Unterstützung

Doch der Abschied vom Duty-Free-Trolley ist nur ein Teil umfassenderer Änderungen. Lufthansa plant eine komplette Überarbeitung des Bordservice auf Langstreckenflügen. Unter dem Projektnamen „Fox“ werden aktuell neue Produkte und Service-Abläufe in der Economy Class getestet. Später sollen auch die höheren Buchungsklassen von den Neuerungen profitieren.

Besonders spannend: Künstliche Intelligenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein sogenannter „Tray Tracker“ scannt künftig an Bord abgeräumte Tabletts und analysiert mit KI, ob Mahlzeiten nur teilweise oder vollständig verzehrt wurden. Die Technologie berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie Flugroute, Reiseklasse und Mahlzeitenkonzept. Das Ziel: Portionsgröße und die Auswahl der Speisen besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Passagiere abzustimmen.

Wie das Unternehmen betont, geht es bei der Service-Neuausrichtung nicht primär um Kostensenkungen, sondern um ein verbessertes Erlebnis für die Reisenden. Ein positiver Nebeneffekt der Bordverkaufs-Abschaffung: Der wertvolle Stauraum, der bisher für die Verkaufsware blockiert war, kann nun für andere Serviceleistungen genutzt werden.

Was bedeutet das für Passagiere?

Für dich als Fluggast ändert sich zunächst, dass der vertraute Verkaufswagen mit Parfüm, Uhren und Sonnenbrillen nicht mehr durch die Gänge rollen wird. Damit entfallen auch die entsprechenden Durchsagen, die von manchen Passagieren als störend empfunden wurden – besonders auf Nachtflügen.

Da Lufthansa gleichzeitig an neuen Service-Konzepten arbeitet, darfst du in den kommenden Monaten mit weiteren Änderungen rechnen. Möglicherweise werden die Trolleys künftig mit anderen Angeboten gefüllt sein oder der Service wird grundlegend neu strukturiert.

Die öffentlichen Reaktionen auf das Ende des Bordverkaufs sind gemischt. In Foren und sozialen Netzwerken begrüßen viele Nutzer die Entscheidung und sehen Vorteile wie eine ruhiger Kabine und mehr Platz für Gepäck oder verbesserten Service. Einige wenige äußern Skepsis und warnen vor Nachteilen für Stammkunden, die regelmäßig den Bordshop nutzen.

Fest steht: Der Trend zum Online-Shopping und veränderte Reisegewohnheiten haben den traditionellen Duty-Free-Verkauf an Bord zunehmend überflüssig gemacht. Die Fluggesellschaften reagieren darauf – wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Während Lufthansa einen klaren Schnitt macht, halten andere Airlines vorerst am bewährten Konzept fest.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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