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Immer wieder lenkt der russische Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin mediale Aufmerksamkeit auf vermeintliche Gegner im Inneren. Ob Menschenrechtsaktivisten, Umweltorganisationen, unliebsame Unternehmer, oppositionelles Radio oder nun Rap-Musiker. Immer noch ist das 144-Mio.-Einwohner-Land von Devisen des Öl-und Gasgeschäfts abhängig.
Noch immer ist es schwer, das flächenmäßig riesige Staatsgebiet mit seiner schwachen Wirtschaftskraft zusammenzuhalten. Kritiker der Politik Putins betonen deshalb immer wieder, dass er durch solche innenpolitischen Störfeuer und auch die rasante Außenpolitik (Ukraine-Konflikt, Syrien-Krieg, Hackerangriffe auf westliche Länder, Morde durch den Geheimdienst) den inneren Zusammenhalt stärken will.
Law and Order ist Millionen Russen Musik in den Ohren – anders als Battle-Rap, der am Samstag in St. Petersburg von Putin öffentlich gerügt wurde. Anlass war ein Treffen mit den Kulturbeauftragten des Staates. Harsche Worte wie „Drogen-Propaganda“, was schlimmer als Fluchen sei oder dass nun „die Kontrolle zu übernehmen“ sei, fielen bei der Runde.
Putin ist dafür bekannt, zur Politik seines Landes oft nur „Anregungen“ zu geben. Werden diese aber nicht befolgt, sind Politiker schnell ihren Posten los. Diese indirekte Art und Weise des Regierens schützt ihn davor, Fehlentscheidungen zugeben zu müssen – er trifft sie ja nicht direkt.
Konkret wurde neben anderen Bands die Rap-Gruppe Ic3peak bei Konzertveranstaltungen behindert. Sängerin Anastassija Kressilina spricht schon davon, ein Symbol für die neue harte Linie entgegen der Subkultur zu sein. Eine Verurteilung von 12 Tagen Arrest hatte gar der der Rapper Husky zu ertragen, nachdem ein Konzert von ihm abgesagt wurde. Er schwang sich einfach auf ein Autodach und improvisierte seinen Auftritt – die Polizei ließ sich das jedoch nicht gefallen. Zwar ist er durch öffentlichen Protest früher entlassen worden, doch die Unterdrückung von HipHop und Rap dürfte nun erst richtig losgehen.
Putin sagte zwar, dass Verbote kontraproduktiv seien, doch nach den Konzertbehinderungen und -absagen scheint genau das die inoffizielle Methode gegen die unliebsame Musik zu sein. Ob die ganze Debatte ihm sogar schaden könnte, bleibt abzuwarten. Denn Russlands Jugend hört ebenso gerne Rap im Radio und live wie die Jugend hierzulande. Das letzte, was er brauchen kann, sind Jugendproteste wie seit 2017 für den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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