Wirtschaft & Politik

A100 Ringbahnbrücke in Berlin gesperrt: Was der massive Riss für Verkehrsteilnehmer bedeutet

today20.03.2025

Hintergrund

Seit gestern Abend ist die Ringbahnbrücke der A100 in Berlin vollständig gesperrt. Ein alarmierender Riss in der Brücke hat die Autobahn GmbH des Bundes zu dieser drastischen Maßnahme gezwungen. Die Sperrung trat am 19. März kurz vor 20 Uhr zunächst in nördlicher Fahrtrichtung in Kraft und betrifft den Bereich, wo die A115, also die AVUS, auf die A100 trifft. Nach umfassenden statischen Untersuchungen ist klar: Die Sicherheit der rund 230.000 Fahrzeuge, die täglich diese Strecke nutzen, kann nicht mehr gewährleistet werden.

Warum die Sperrung unvermeidbar wurde

A100 Ringbahnbrücke in Berlin gesperrt: Was der massive Riss für Verkehrsteilnehmer bedeutet

Der Riss in der 1963 erbauten Ringbahnbrücke hatte sich bereits Anfang März vergrößert. Zuvor war die Brücke nur einspurig befahrbar, doch die jüngsten Untersuchungen haben gezeigt, dass selbst diese eingeschränkte Nutzung nicht mehr sicher ist.

Ronald Normann, Leiter der Niederlassung Nord-Ost der Autobahn GmbH, stellt die Situation unmissverständlich dar: „Die Vollsperrung ist aus Gründen der Verkehrssicherheit unvermeidbar. Wir wissen, dass diese Sperrung eine enorme Belastung für den Verkehr in Berlin bedeutet, aber es gibt aus Sicherheitsgründen keine andere Wahl.“

Auch die Westendbrücke wird vorsorglich gesperrt, während die S-Bahn unter der Brücke vorerst weiter fahren kann – allerdings unter strenger Beobachtung der Situation.

Massive Auswirkungen auf den Berliner Verkehr

Die Sperrung trifft Berlin an einem neuralgischen Verkehrspunkt. Die A100 ist nicht nur eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands, sondern auch eine zentrale Verkehrsader der Hauptstadt. Ab heute müssen Pendler und Reisende mit erheblichen Einschränkungen und Staus rechnen.

Verkehrssenatorin Ute Bonde hat bereits angekündigt, dass Konzepte zur Umfahrungsmöglichkeiten entwickelt werden. „Wir werden diese über unsere Verkehrslenkungszentrale zeitnah kommunizieren“, verspricht sie. Das Problem: Es gibt nur wenige direkte Umfahrungsmöglichkeiten, was die Situation besonders herausfordernd macht.

Die Autobahn GmbH arbeitet mit Hochdruck an einer kurzfristigen Baustellenverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn, um zumindest einen Teil des Verkehrs wieder fließen zu lassen. Wann genau diese Maßnahme greifen wird, ist jedoch noch unklar.

Langfristige Lösungen gesucht

Die aktuelle Sperrung ist mehr als nur ein temporäres Problem. Die Ringbahnbrücke ist Teil eines größeren Erneuerungsprojekts, das auch das Autobahndreieck Funkturm und umliegende Brücken umfasst. Der Neubau der Brücke ist bereits geplant, doch bis zur Fertigstellung wird es noch einige Zeit dauern.

Für die kommenden Wochen und möglicherweise Monate müssen sich Berliner und Besucher der Stadt auf eine angespannte Verkehrssituation einstellen. Experten raten dazu, wenn möglich, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder alternative Routen frühzeitig zu planen.

Der Fall der Ringbahnbrücke ist ein weiteres Beispiel für die marode Infrastruktur in Teilen Deutschlands. Viele Brücken stammen aus den 1960er und 1970er Jahren und erreichen langsam das Ende ihrer geplanten Nutzungsdauer. Die aktuelle Situation in Berlin könnte ein Weckruf sein, die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur bundesweit stärker zu priorisieren.

Für morgen hat die Verkehrsbehörde eine detaillierte Karte mit Umleitungsempfehlungen angekündigt. Bis dahin wird allen Verkehrsteilnehmern geraten, mehr Zeit für ihre Fahrten einzuplanen und wenn möglich den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren.

Geschrieben von: RadioMonster.FM