AC/DC in Düsseldorf: Konzert in Gefahr – Warum der Open Air Park zum Problem wird

Fans von AC/DC fiebern dem Konzert der australischen Rocklegenden am 8. Juli 2025 in Düsseldorf entgegen. Seit Anfang Februar sind die Tickets im Verkauf, doch nun verdichten sich die Anzeichen, dass das Event auf der Kippe stehen könnte. Der geplante Veranstaltungsort, der Open Air Park neben der Merkur Spiel-Arena, existiert bislang nur auf dem Papier – und genau das könnte zum entscheidenden Problem werden. Die Zeit drängt, während grundlegende Genehmigungen noch ausstehen.

Die Vorgeschichte: Ein Déjà-vu der besonderen Art

Für Konzertbesucher in Düsseldorf klingt die aktuelle Situation beunruhigend bekannt. Bereits 2018 sollte Ed Sheeran im Open Air Park auftreten, doch das Konzert musste aufgrund massiver Organisationsprobleme kurzfristig in die Schalke-Arena nach Gelsenkirchen verlegt werden. Die Stadt Düsseldorf hatte nach diesem Debakel versprochen, beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein. Doch nun, sieben Jahre später, scheint sich die Geschichte zu wiederholen.

Der Bauexperte Uli Schürfeld äußert in einem Interview mit der „Bild“ massive Bedenken: „Das Projekt ist seit 2018 nie zu Ende gedacht worden. Es wird teils noch mit den alten Plänen gearbeitet, womit man einst schon scheiterte. So wie sich die Veranstalter das jetzt vorstellen, ist es nicht zu schaffen.“ Er kritisiert vor allem die unzureichende Infrastruktur – es fehle an Stromversorgung und Abwasserkanälen.

Naturschutz als unüberwindbare Hürde?

Ein zentrales Problem des Bauvorhabens sind die rund 100 Bäume, die für die Errichtung des Open Air Parks gefällt werden müssten. Hierfür wurde bislang keine Genehmigung erteilt. Eine Sprecherin der Baumschutzgruppe Düsseldorf weist auf ein weiteres Hindernis hin: „Es ist verboten, geschützte Tiere während der Fortpflanzung zu stören.“ Da der Frühling die Hauptzeit für den Nestbau von Vögeln ist, erscheint eine Verpflanzung oder Fällung der Bäume in den kommenden Monaten aus naturschutzrechtlichen Gründen kaum möglich.

Klaus Scherschel vom Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum sorgt sich zudem um die Anwohner: „Die Menschenmassen werden das ganze Wohngebiet behelligen. Das haben wir schon erlebt.“ Seine Skepsis gegenüber den angekündigten Maßnahmen zur Verkehrslenkung ist groß.

Die Veranstalter bleiben optimistisch

Trotz der wachsenden Kritik gibt sich Hendrik Hußmann, Projektleiter bei D.LIVE, zuversichtlich. „Da läuft alles nach Plan“, entgegnet er den Gerüchten über eine mögliche Absage. Ein umfassendes Bebauungsplan-Verfahren sei im Gange und erfahre breite Zustimmung. Hußmann betont die Bedeutung des Projekts: „Wir schaffen damit eine einzigartige Fläche in einem urbanen Raum, was NRW als Veranstaltungsstandort stärkt.“

Für die Fans stellt sich nun die bange Frage: Wird das Konzert wie geplant stattfinden oder droht eine kurzfristige Verlegung? Mit nur noch dreieinhalb Monaten bis zum geplanten Auftritt von AC/DC schwindet die Zeit für bauliche Maßnahmen und behördliche Genehmigungen zusehends.

Alternativen für AC/DC-Fans

Sollte das Konzert tatsächlich nicht im Open Air Park stattfinden können, gibt es für Fans zumindest die Möglichkeit, die Musik ihrer Idole in anderer Form zu erleben. Die Tribute-Band „WE SALUTE YOU“ gilt als eine der besten AC/DC-Coverbands weltweit und tourt derzeit durch Deutschland. Robert Ellis, ein langjähriger AC/DC-Fotograf, kommentierte nach einem ihrer Konzerte beeindruckt: „This is the closest thing to the real thing!“

Die Tribute-Band bietet mit ihrer imposanten Bühnenshow inklusive überdimensionaler Höllenglocke, Marshall-Wand und bis zu 21 Kanonen ein Erlebnis, das dem Original nahekommt. Fans berichten begeistert von den Auftritten: „Die Band war vom ersten Takt an mitreißend. Der Auftritt des Gitarristen war dem Original sehr ähnlich“, so ein Besucher eines kürzlichen Konzerts.

Für die wahren AC/DC-Fans bleibt jedoch die Hoffnung, dass das Original-Konzert in Düsseldorf trotz aller Widrigkeiten stattfinden kann. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Veranstalter die zahlreichen Hürden überwinden können oder ob die rund 60.000 erwarteten Besucher letztlich doch in eine andere Location ausweichen müssen.

Baumschutzgruppe Düsseldorf