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Nach beeindruckenden Jahren im Skisprungsport hat der deutsche Spitzenathlet Stephan Leyhe gestern seinen Rücktritt angekündigt. Der 33-jährige Willinger wird morgen beim Weltcup in Lahti seinen 240. und letzten Sprung im Weltcup-Zirkus absolvieren. Mit olympischem Silber, WM-Gold und seinem unvergesslichen Heimsieg in Willingen hinterlässt der sympathische Hesse tiefe Spuren in der deutschen Skisprunggeschichte.
Für Stephan Leyhe schließt sich ein Kreis. Der Skispringer vom SC Willingen blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die ihn vom kleinen hessischen Upland bis auf die größten Schanzen der Welt führte. „Der Ski-Club Willingen ist und bleibt meine sportliche Heimat, ich habe hier vielen Menschen sehr viel zu verdanken,“ betont Leyhe in seiner Abschiedserklärung.
Seine Karriere begann unter den Fittichen der Trainer Jörg Pietschmann und Heinz Koch, die sein außergewöhnliches Talent früh erkannten. Die Förderung zahlte sich aus: Bereits als Junior holte Leyhe Silbermedaillen bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2011.
Die Liste seiner Erfolge ist lang und eindrucksvoll. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 gewann er die Silbermedaille mit dem deutschen Team. Ein Jahr später folgte der Höhepunkt mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck. Der emotionalste Moment war jedoch zweifellos sein Heimsieg in Willingen 2020, wo er auch die Gesamtwertung der Willingen Five Serie für sich entschied.
„Es gab sehr viele schöne Momente in meiner Karriere, an die ich mich immer gern zurückerinnern werde. Natürlich stechen die Olympia- und WM-Medaillen sowie der unvergessliche Erfolg beim Heim-Weltcup am Mühlenkopf in Willingen heraus,“ reflektiert Leyhe seine Laufbahn.
Doch nicht alles verlief reibungslos. Ein schwerer Sturz während der Raw Air 2020 führte zu einem Kreuzbandriss und zwang ihn zu einer langen Pause. Doch Leyhe kämpfte sich beeindruckend zurück und wurde erneut für die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 nominiert, wo er mit dem Team Bronze gewann.
Horst Hüttel, DSV-Weltcup-Sportdirektor, würdigt Leyhes Karriere: „Stephan war über viele Jahre hinweg eine tragende Säule der Nationalmannschaft. Auf seine Leistungen war immer Verlass – nicht umsonst hat Stephan neben seinen Erfolgen im Einzel auch viele Medaillen im Team gewonnen.“
Nach seinem letzten Sprung morgen in Lahti beginnt für Leyhe ein neues Kapitel. Der studierte Architekt plant, wieder ins Upland zurückzukehren. Die Skisprung-Gemeinschaft reagiert mit Wehmut auf seinen Abschied. In sozialen Medien drücken zahlreiche Fans ihre Wertschätzung aus, und Team Deutschland veröffentlichte einen emotionalen Beitrag, der sein jahrzehntelanges Engagement würdigt.
Jürgen Hensel, Präsident des SC Willingen, findet bewegende Worte: „Wir verneigen uns vor den großartigen sportlichen Erfolgen von Stephan und wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute.“
Leyhes Rücktritt markiert zusammen mit dem kürzlich angekündigten Karriereende von Markus Eisenbichler einen bedeutenden Umbruch im deutschen Skisprung-Team – besonders ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo. Für die deutschen Skisprung-Fans bleibt die Erinnerung an einen Athleten, der nicht nur durch sportliche Erfolge, sondern auch durch seine bodenständige Art überzeugte.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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