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Die Fußballwelt verabschiedet eine ihrer großen Persönlichkeiten: Almuth Schult, ehemalige Nationaltorhüterin und eine der prägendsten Figuren des deutschen Frauenfußballs, hat im Alter von 34 Jahren ihre Karriere beendet. Mit 66 Länderspielen, einer Olympia-Goldmedaille und zahlreichen nationalen wie internationalen Titeln hinterlässt die dreifache Mutter ein beeindruckendes sportliches Erbe. Doch Schult war stets mehr als nur eine herausragende Torhüterin – sie war Vorkämpferin für Gleichberechtigung im Fußball und eine wichtige Stimme für bessere Bedingungen im Frauensport.
Almuth Schults Fußballreise begann beim FC Samtgemeinde Gartow im niedersächsischen Wendland. Über die U-Nationalmannschaften des DFB, wo sie 2006 in der U15 debütierte, führte ihr Weg bis zum Höhepunkt ihrer Karriere: dem Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro. „Es hat mich immer mit Stolz erfüllt, mein Land zu vertreten und die Hymne zu hören“, erklärte Schult in der DFB-Mitteilung zu ihrem Karriereende.
Nach ihrem A-Nationalmannschaftsdebüt 2012 entwickelte sie sich schnell zur Leistungsträgerin. Der EM-Titel 2013 mit den DFB-Frauen und der U20-WM-Titel von 2010 zählen zu ihren internationalen Erfolgen. Besonders beim VfL Wolfsburg, wo sie von 2013 bis 2022 spielte, sammelte Schult beeindruckende Titel: sechsmal wurde sie deutsche Meisterin, achtmal Pokalsiegerin und 2014 gewann sie die Champions League.
Bemerkenswert an Schults Karriere ist ihr Weg als Profisportlerin und Mutter. Nach der Geburt ihrer Zwillinge 2020 und ihres dritten Kindes 2023 kämpfte sie sich jeweils zurück ins Tor – gegen alle Widerstände. „Der Weg zurück ist irre schwer“, gab Schult zu. Mit der Ankündigung ihres vierten Kindes, das im Oktober erwartet wird, zieht sie nun einen Schlussstrich unter ihre Profikarriere.
Ihre letzte Station war Kansas City Current in der US-amerikanischen NWSL, wo sie bis Dezember 2024 unter Vertrag stand und mit dem Team die Play-offs erreichte. Dabei lieferte sie sich beeindruckende Duelle mit Weltstars wie der Brasilianerin Marta. „Es ist schön, dass ich das Vertrauen des Clubs zurückzahlen konnte“, reflektierte Schult ihre Zeit in Amerika.
Almuth Schult hat den deutschen Frauenfußball nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich geprägt. Als eine der wenigen aktiven Spielerinnen sprach sie offen Missstände an und setzte sich vehement für Geschlechtergerechtigkeit im Fußball ein. „Almuth hat ihre Rolle ganzheitlich interpretiert, es geht ihr nicht nur um die sportliche, sondern auch um die gesellschaftliche Entwicklung“, würdigte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer Schults Engagement.
Seit der Männer-EM 2021 bereichert Schult als TV-Expertin bei der ARD die Fußballberichterstattung mit klaren Analysen und fundiertem Fachwissen. Ihre Medienpräsenz nutzte sie stets, um auf strukturelle Probleme im Frauenfußball aufmerksam zu machen und für bessere Arbeitsbedingungen für Sportlerinnen einzutreten.
Der DFB plant, Schult im April 2025 vor dem Nations-League-Spiel gegen Schottland in Wolfsburg offiziell zu verabschieden – eine Geste, die die Torhüterin zu schätzen weiß: „Ich wertschätze, dass ich in außergewöhnlichen Vereinen spielen durfte, und natürlich ist es nach der langen Zeit beim VfL Wolfsburg eine Ehre, sich dort im Stadion verabschieden zu dürfen.“
DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch bringt Schults Bedeutung auf den Punkt: „Almuth war und ist eine der prägenden Persönlichkeiten des Frauenfußballs der vergangenen Jahre. Sie ist zum Vorbild für viele junge Frauen geworden.“
Obwohl Schult dem Profisport den Rücken kehrt, bleibt sie dem Fußball verbunden. Sie freut sich darauf, in Zukunft als Feldspielerin in der Kreisklasse ihres Heimatvereins zu spielen – ein bodenständiger Ausklang für eine Weltklassekarriere. „Es macht mich stolz, wenn andere mich als Vorbild sehen“, sagte Schult einmal und betonte dabei stets die Bedeutung von Unterstützern auf ihrem Weg: „Ohne den DFB-Torwarttrainer Michael Fuchs wäre meine Karriere nicht möglich gewesen.“
In ihrer Abschiedsbotschaft fasst Schult ihre Karriere mit charakteristischer Bescheidenheit zusammen: „Eine Karriere ist gezeichnet durch Höhen und Tiefen, und ich bin froh über jede einzelne von ihnen. Sie haben mich geprägt und lernen lassen. Danke an alle, die mich auf dem Weg begleitet haben.“
Mit Almuth Schult verlässt eine Spielerin die große Fußballbühne, die weit über das Spielfeld hinaus Spuren hinterlassen hat. Ihr Vermächtnis wird den deutschen Frauenfußball noch lange prägen – als sportliches Vorbild und als mutige Stimme für Veränderung.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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