Avdija glänzt mit 36 Punkten: Trail Blazers dominieren Nuggets in der zweiten Halbzeit

Die Portland Trail Blazers haben gestern Abend im heimischen Moda Center einen beeindruckenden Sieg gegen die Denver Nuggets eingefahren. Beim 128:109-Erfolg überragte vor allem Deni Avdija mit einer Karriereleistung von 36 Punkten, während die Blazers besonders in der zweiten Halbzeit aufdrehten und die ohne ihren Star Nikola Jokic angetretenen Nuggets regelrecht überrannten.

Von Rückstand zur Dominanz: Blazers drehen das Spiel

Der Spielbeginn verlief noch ausgeglichen, nach dem ersten Viertel stand es 30:30. Zur Halbzeit gingen die Nuggets sogar mit einer knappen 59:54-Führung in die Kabine. Doch was dann folgte, war eine Machtdemonstration der Trail Blazers, die die zweite Hälfte mit 74:50 dominierten.

Besonders im dritten Viertel übernahmen die Gastgeber das Kommando. Ein beeindruckender 14:0-Lauf brachte Portland in Führung, und mit einem 6:0-Zwischenspurt zum Ende des dritten Viertels gingen die Blazers mit einer 88:82-Führung in den Schlussabschnitt. Von diesem Rückschlag erholten sich die Nuggets nicht mehr.

Avdija mit Karrierespiel – Sharpe stark als Unterstützer

Deni Avdija spielte das wohl beste Spiel seiner NBA-Karriere. Der 24-jährige Forward glanzte nicht nur mit 36 Punkten, sondern lieferte auch 8 Rebounds und 7 Assists. „Das Team hat mir heute vertraut und mir gute Möglichkeiten geschaffen“, erklärte Avdija nach dem Spiel. „Wenn du im Rhythmus bist und deine Mitspieler dich finden, fühlt sich Basketball einfach an.“

Unterstützung erhielt er vor allem von Shaedon Sharpe, der 23 Punkte beisteuerte und mit seiner Athletik immer wieder für Highlights sorgte. Die Teamchemie der jungen Blazers-Mannschaft war deutlich zu spüren, besonders bei schnellen Angriffen und der verbesserten Ballbewegung.

Nuggets vermissen Jokic schmerzlich

Bei den Denver Nuggets machte sich das Fehlen von Superstar Nikola Jokic deutlich bemerkbar. Der serbische Center verpasste aufgrund einer Knöchelverletzung bereits sein drittes Spiel in Folge. Aaron Gordon versuchte die Lüche zu füllen und war mit 23 Punkten bester Werfer der Gäste, konnte aber den Leistungseinbruch in der zweiten Hälfte nicht verhindern.

Nuggets-Coach Michael Malone zog beim Stand von 118:98 schließlich seine Starter vom Feld und gab den Sieg praktisch auf. „Ohne Nikola fehlt uns nicht nur sein Scoring, sondern vor allem seine Spielintelligenz und sein Passspiel“, analysierte Malone die Niederlage. „Heute hat Portland vor allem im dritten Viertel einen Gang hochgeschaltet, und wir konnten nicht antworten.“

Historischer Rahmen für starke Leistung

Für die Trail Blazers hatte der Abend auch eine besondere historische Bedeutung. Während des Spiels wurden die NBA-Finalteams von 1990 und 1992 geehrt. Rick Adelman, der damalige Erfolgscoach, war anwesend und bezeichnete den Abend als „etwas ganz Besonderes“.

Die heutige Mannschaft zeigte sich von dieser Atmosphäre inspiriert. Besonders bei den Zweite-Chance-Punkten dominierten die Blazers mit 26:10 und zeigten damit jene Kampfkraft, für die auch die gefeierten Teams der 90er Jahre bekannt waren.

Ausblick auf kommende Aufgaben

Für beide Teams geht es bereits morgen weiter: Die Trail Blazers empfangen die Boston Celtics zu einem schweren Heimspiel, während die Denver Nuggets auf die Houston Rockets treffen. Die große Frage bei den Nuggets wird sein, ob Jokic zurückkehren kann, während Portland mit dem Schwung des Erfolgs die nächste Herausforderung angehen will.

„Dieses Spiel gibt uns Selbstvertrauen, aber gegen Boston müssen wir noch einen Schritt zulegen“, betonte Blazers-Coach Chauncey Billups. „Die Art und Weise, wie wir heute in der zweiten Hälfte gespielt haben, zeigt jedoch, wozu diese Mannschaft fähig ist, wenn alles zusammenpasst.“