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today22.03.2025
Die Kombination aus Balkonkraftwerk und Heimspeicher verspricht mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz und maximale Nutzung der selbst erzeugten Solarenergie. Doch aktuelle Untersuchungen und Expertenmeinungen zeichnen ein differenziertes Bild: Während die Technologie immer ausgereifter wird und die Preise sinken, bleiben Fragen zur Wirtschaftlichkeit und Umweltbilanz. Besonders die hohen Anschaffungskosten für Speicher und deren tatsaechlicher Nutzen im Alltag werfen Zweifel auf. Lohnt sich die Investition in einen Heimspeicher fuer dein Balkonkraftwerk wirklich?
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher besteht im Wesentlichen aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Akku-System. Die Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um, der vom Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Der entscheidende Unterschied zu herkoemmlichen Balkonkraftwerken: Ueberschuessiger Strom wird nicht ins Netz eingespeist, sondern in einem Akku gespeichert und kann spaeter genutzt werden.
Die Einspeiseverguetung fuer ueberschuessigen Solarstrom liegt derzeit nur zwischen 5 und 12 Cent pro Kilowattstunde, waehrend der Einkaufspreis bei bis zu 35 Cent liegt. Theoretisch ergibt die Speicherung daher finanziell Sinn. Doch wie sieht es in der Praxis aus?
Die Anschaffungskosten fuer einen Heimspeicher liegen aktuell bei etwa 400 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazitaet. Hinzu kommen rund 100 Euro fuer die notwendige Messtechnik. Bei einer typischen Speichergroesse von 1,6 kWh fuer Balkonkraftwerke summiert sich die Investition schnell auf 700 Euro oder mehr – zusaetzlich zu den Kosten fuer das Balkonkraftwerk selbst.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband raet daher klar: „Aus wirtschaftlicher Sicht empfehlen wir, auf einen Batteriespeicher zu verzichten. Die Investitionskosten sind oft nicht rentabel.“ Diese Einschätzung teilt auch Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW, der in einem ARD-Beitrag darauf hinwies, dass sich ein Balkonkraftwerk ohne Speicher bereits nach „drei bis vier Jahren“ amortisieren kann, waehrend es mit Speicher „fuenf Jahre oder laenger“ dauert.
Ein weiteres Problem: Beim Laden und Entladen der Akkus gehen etwa 20 Prozent der Energie verloren, wie Ingenieurwissenschaftler Andreas Schmitz erklaert. Zusaetzlich reicht die Kapazitaet eines typischen Balkonkraftwerk-Speichers von 1,6 kWh oft nicht aus, um den abendlichen Strombedarf eines durchschnittlichen Haushalts zu decken.
Der TUEV-Verband betont, dass nur Haushalte mit vier bis fuenf Solarmodulen ausreichen, um die Kosten fuer einen Speicher zu rechtfertigen. Bei kleineren Anlagen mit nur zwei Modulen – wie sie auf vielen Balkonen installiert sind – bleibt die Wirtschaftlichkeit fraglich.
Ein aufschlussreicher Praxistest des ARD-Magazins „Servicezeit“ mit einer Studenten-WG in Aachen zeigte, dass ein Balkonkraftwerk mit Speicher (Solix Solarbank 2 von Anker) etwa 9 Prozent des taeglichen Strombedarfs decken konnte. Nach dem Test entschieden sich die Studenten jedoch fuer eine Anlage ohne Speicher, da der ungenutzte Strom nur etwa 10 Euro pro Jahr einbringt – zu wenig, um die Mehrkosten fuer den Speicher zu rechtfertigen.
Umwelt-Ingenieur Jannik Hoppe zeigte sich zwar „erstaunt ueber die Einsparungen“, empfahl aber eine bessere Nutzung bei guenstigen Wetterbedingungen – was die saisonalen Schwankungen der Solarstromerzeugung verdeutlicht.
Neben der wirtschaftlichen Betrachtung spielen auch Umweltaspekte eine wichtige Rolle. Die Herstellung von Heimspeichern verursacht laut Fraunhofer-Institut ISE zwischen 60 und 140 kg CO2-Aeuquivalent pro Kilowattstunde gespeicherter Solarenergie. Dies belastet nicht nur die CO2-Bilanz, sondern nimmt auch wertvolle Ressourcen in Anspruch.
Die Umweltbilanz verbessert sich erst nach laengerer Nutzung, wenn der gespeicherte Solarstrom fossile Energietraeger ersetzt. Bei einer Lebensdauer von etwa 10-15 Jahren fuer die meisten Heimspeicher bleibt die oekologische Amortisation jedoch eine Herausforderung.
Trotz der Bedenken sinken die Preise fuer Balkonkraftwerke mit Speicher kontinuierlich. Aktuell gibt es attraktive Angebote wie das Komplettset mit vier Solarpanels (1.800 Wp) und dem Anker Solix 2 Pro Stromspeicher fuer unter 1.150 Euro – ein Rabatt von fast 50% gegenueber der UVP von 2.157 Euro.
Auch Amazon hat sein meistverkauftes Balkonkraftwerk von Solakon erneut im Preis gesenkt, auf aktuell 449,99 Euro (statt 549,99 Euro). Diese Preissenkungen koennten die Wirtschaftlichkeitsrechnung in Zukunft positiver ausfallen lassen.
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher kann in bestimmten Szenarien durchaus sinnvoll sein:
1. Wenn du tags ueber wenig zu Hause bist und den Strom hauptsachlich abends nutzen moechtest
2. Bei haeufigen Stromausfaellen, da viele Speicher eine Notstromfunktion bieten
3. Wenn du Wert auf Energieautarkie legst und bereit bist, dafuer finanzielle Abstriche zu machen
4. Bei dynamischen Stromtarifen, die nachts guenstiger sind (einige Speicher koennen dann Netzstrom speichern)
5. Wenn du eine groessere Anlage mit vier oder mehr Modulen betreibst, die genuegend Ueberschuessstrom produziert
Statt in einen teuren Speicher zu investieren, koenntest du zunaechst andere Massnahmen in Betracht ziehen:
– Installation eines Smart Meters zur Optimierung deines Stromverbrauchs (oft fuer unter 100 Euro erhaeltlich)
– Zeitschaltuhren fuer grosse Verbraucher, um sie gezielt bei Sonnenschein zu betreiben
– Investition in energieeffizientere Geraete, die weniger Strom verbrauchen
– Erweiterung deines Balkonkraftwerks um zusaetzliche Module (sofern der Platz vorhanden ist)
Diese Massnahmen koennen die Wirtschaftlichkeit deiner Solaranlage verbessern, ohne dass du die hohen Kosten fuer einen Speicher tragen musst.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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