Wirtschaft & Politik

BASF Aktie: Aussichten und Entwicklung im Chemiesektor für 2025

today21.03.2025

Hintergrund

Der Chemiegigant BASF zeigt sich an der Börse aktuell mit gemischten Signalen. Während die BASF-Aktie gestern einen Rückgang von knapp einem Prozent auf 50,08 EUR verzeichnen musste, liegt sie dennoch etwa 29 Prozent über ihrem 52-Wochen-Tief. Als weltgrößter Chemiekonzern mit rund 400 Produktionsstandorten steht BASF vor der Herausforderung, seine Marktposition in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten. Die Strategie der Konzentration auf das Kerngeschäft könnte sich dabei als entscheidender Faktor für die zukünftige Kursentwicklung erweisen.

Die aktuelle Lage des Chemiekonzerns

BASF Aktie: Aussichten und Entwicklung im Chemiesektor für 2025

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 45,34 Milliarden Euro gehört BASF zu den Schwergewichten im deutschen Aktienindex. Doch die Performance der letzten Jahre gibt Anlass zur Sorge: In den vergangenen zehn Jahren verzeichnete die Aktie einen Verlust von 45 Prozent, was einer jährlichen Performance von -4,6 Prozent entspricht. Wer vor zehn Jahren 10.000 Euro in BASF investiert hätte, würde heute nur noch etwa 6.274 Euro besitzen – keine erfreuliche Bilanz für langfristige Anleger.

Der aktuelle Kurs bewegt sich nahe des glatten 30-Tage-Durchschnitts von 50,37 EUR, was auf eine Konsolidierungsphase hindeutet. Besonders auffällig ist die vergleichsweise hohe Volatilität in den letzten 30 Tagen, die mit einem Wert von 45,46 auf nervöse Marktbewegungen schließt.

Fundamentale Kennzahlen im Blick

Ein genauerer Blick auf die fundamentalen Daten zeigt eine erwartete positive Entwicklung für die kommenden Jahre. Während der Gewinn pro Aktie für 2024 bei 1,45 EUR liegt, prognostizieren Analysten für 2025 bereits 2,74 EUR und für 2026 sogar 3,67 EUR. Dies würde zu einer deutlichen Verbesserung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses führen: von aktuell 29,28 auf 19,07 im Jahr 2025 und weiter auf 14,21 im Jahr 2026.

Besonders attraktiv erscheint die Dividendenpolitik des Ludwigshafener Konzerns. Mit einer erwarteten Dividende von 2,33 EUR für 2024 liegt die Dividendenrendite bei beachtlichen 5,48 Prozent – ein Wert, der deutlich über dem Durchschnitt des DAX liegt und für einkommensorientierte Anleger interessant sein dürfte.

Strategische Neuausrichtung und Zukunftsperspektiven

BASF setzt verstärkt auf die Stärkung seines Kerngeschäfts. Die historischen Wurzeln des 1865 von Friedrich Engelhorn gegründeten Unternehmens liegen in der Chemie, doch heute ist der Konzern auch in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung sowie Öl und Gas tätig. Ein zentrales Merkmal bleibt das von Engelhorn etablierte Verbundsystem zur effizienten Ressourcennutzung, das auch heute noch ein Wettbewerbsvorteil ist.

Die Kooperation mit Gazprom zur Vermarktung von russischem Erdgas, die seit 1990 besteht, wird allerdings angesichts der geopolitischen Entwicklungen kritisch diskutiert. In den Börsenforen werden Themen wie „BASF der Kriegsgewinner?“ und strategische Überlegungen zum Russlandgeschäft intensiv debattiert.

Die technische Analyse zeigt, dass BASF kürzlich einen kurzfristigen Trendkanal nach unten durchbrochen hat. Einige Analysten identifizieren ein Kursziel von 42,98 EUR, was einem weiteren Rückgang entsprechen würde. Andererseits liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 54,36 EUR, was ein Aufwärtspotenzial von etwa 8,5 Prozent bedeuten würde.

Wettbewerbsumfeld und Branchenvergleich

Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Chemiebranche zeigt BASF in den letzten 30 Tagen eine überdurchschnittliche Performance von +6,29 Prozent. Konkurrenten wie Linde verzeichneten im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 4,77 Prozent, während Air Liquide ein Plus von 3,72 Prozent erzielen konnte.

Zu den Hauptkonkurrenten von BASF zählen neben den genannten Unternehmen auch Bayer, Henkel, Merck KGaA und DuPont sowie weitere Spezialchemie-Hersteller wie Balchem, Evonik Industries, K+S und Lanxess. In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld muss sich BASF behaupten.

Ausblick für Anleger

Die nächsten wichtigen Termine für BASF-Aktionäre stehen bereits fest: Am 2. Mai werden die Quartalszahlen für das erste Quartal 2025 veröffentlicht. Diese könnten wichtige Hinweise auf die weitere Entwicklung geben, nachdem bei der letzten Finanzkonferenz Ende Februar ein leichter Umsatzrückgang von 0,09 Prozent auf 15,86 Milliarden Euro gemeldet wurde. Positiv zu vermerken ist, dass der Verlust je Aktie von -1,78 EUR auf -0,88 EUR reduziert werden konnte.

Für Anleger, die an der BASF-Aktie interessiert sind, bieten sich verschiedene Optionen: Langfristig orientierte Investoren könnten von der hohen Dividendenrendite und den verbesserten Gewinnaussichten profitieren. Trader hingegen könnten die hohe Volatilität nutzen oder auf spezielle Anlageprodukte wie Knock-Out-Optionsscheine zurückgreifen.

Wirtschaftsexperte Dr. Michael Schmidt von der Deutschen Bank kommentierte heute: „BASF steht vor einem entscheidenden Jahr. Die Neuausrichtung auf das Kerngeschäft könnte dem Konzern helfen, wieder zu alter Stärke zurückzufinden, allerdings bleiben die geopolitischen Risiken ein Unsicherheitsfaktor.“

Geschrieben von: RadioMonster.FM


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