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Beating Hearts: Wie eine wilde Liebesgeschichte alle Grenzen überwindet

today24.03.2025

Hintergrund

Ein intensives französisches Gangsterdrama, das mit seiner einzigartigen Mischung aus romantischer Liebesgeschichte, brachialer Gewalt und einem pulsierenden 80er-Jahre-Soundtrack die Grenzen des konventionellen Kinos sprengt. Regisseur Gilles Lellouche entführt dich in eine epische Erzählung, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und dabei die unzerstörbare Kraft der ersten, großen Liebe feiert – selbst wenn das Schicksal und eigene Entscheidungen immer wieder dazwischenfunken.

Eine verbotene Liebe gegen alle Widerstände

Beating Hearts: Wie eine wilde Liebesgeschichte alle Grenzen überwindet

Im Herzen der Geschichte stehen Jackie und Clotaire, zwei Jugendliche aus völlig unterschiedlichen sozialen Milieus im nordfranzösischen Lille der 1980er Jahre. Jackie (anfangs brillant gespielt von Newcomerin Mallory Wanecque), eine selbstbewusste Halbwaise aus bürgerlichem Hause, trifft auf den rebellischen Kleinkriminellen Clotaire (zunächst verkörpert vom Nachwuchstalent Malik Frikah). Was mit Sticheleien und Beleidigungen beginnt, entwickelt sich schnell zu einer alles verzehrenden Leidenschaft.

Ihre Begegnung ist elektrisierend – Funken sprühen, wenn sie aufeinandertreffen. Die schlagfertigen Dialoge können kaum verbergen, was ihre Augen längst verraten haben. Doch während Jackie noch zur Schule geht und von einer Zukunft träumt, gerät Clotaire immer tiefer in die Fänge des lokalen Mafia-Bosses Le Brosse (Benoît Poelvoorde in einer eindrucksvollen Nebenrolle).

Der tragische Wendepunkt

Die aufkeimende Beziehung nimmt eine dramatische Wendung, als Clotaire nach einem schiefgelaufenen Überfall unschuldig für einen Mord ins Gefängnis wandert. Lellouche inszeniert diese Schlüsselszene mit atemberaubender Intensität – ein gewaltsames Crescendo, das das Leben beider Protagonisten für immer verändert.

Jackie muss ohne ihren Geliebten weiterleben, ihre schulischen Leistungen leiden, ihre Zukunftspläne geraten ins Wanken. Doch sie gibt nicht auf. Der Film springt dann mehr als ein Jahrzehnt vorwärts, und wir begegnen den erwachsenen Versionen unserer Hauptfiguren: Jackie wird nun von der charismatischen Adèle Exarchopoulos verkörpert, während François Civil die Rolle des gebrochenen, aber unbeugsamen Clotaire übernimmt.

Wiedersehen nach Jahren der Trennung

Als Clotaire nach seiner Entlassung in die Freiheit zurückkehrt, hat Jackie bereits ein neues Leben begonnen. Sie ist verheiratet mit Jeffrey (Vincent Lacoste), einem soliden, aber leidenschaftslosen Partner. Die Chemie zwischen Exarchopoulos und Civil ist greifbar – ihre Blicke erzählen Geschichten von unerfüllter Sehnsucht und nie verblasster Liebe.

„Es gibt diese Menschen, die dich für immer verändern“, erklärt Regisseur Lellouche in einem Interview. „Egal wie weit das Leben euch auseinandertreibt, die Verbindung bleibt bestehen.“ Diese Philosophie durchdringt jeden Frame des Films und verleiht der Geschichte eine universelle, zeitlose Qualität.

Audiovisuelle Brillanz und musikalisches Feuerwerk

Besonders beeindruckend ist Lellouches visuelle Erzählweise. Er bedient sich eines reichhaltigen Arsenals an Stilmitteln: verträumte Zeitlupensequenzen, plötzliche musikalische Einlagen und eine wiederkehrende Metapher einer Sonnenfinsternis, die die Dunkelheit symbolisiert, die immer wieder in das Leben der Liebenden einbricht.

Der Soundtrack ist eine Liebeserklärung an die 1980er Jahre mit Songs von The Cure, Billy Idol und Prince, die perfekt die emotionale Achterbahnfahrt der Charaktere unterstreichen. In einem besonders denkwürdigen Moment verwandelt sich eine alltägliche Szene in eine spontane Tanzeinlage – ein kurzer, magischer Ausbruch aus der harten Realität.

Zwischen Märchen und brutaler Wirklichkeit

„Beating Hearts“ pendelt gekonnt zwischen märchenhafter Romantik und schockierender Brutalität. Die Gangsterwelt wird nicht glorifiziert, sondern in all ihrer hässlichen Realität gezeigt. Die Gewaltausbrüche kommen plötzlich und unbarmherzig, was den Kontrast zu den zarten Liebesszenen noch verstärkt.

Christoph Petersen von FILMSTARTS beschreibt den Film treffend als „Ein wild schlagendes Herz von einem Film. Eine epische Liebesgeschichte von der Schulhofschwärmerei bis zum Bandenmassaker, die nicht nur wegen des Hammer-Soundtracks richtig reinknallt.“

Mit einem Budget von 35 Millionen Euro hat Lellouche keine Kosten gescheut, um seine Vision auf die Leinwand zu bringen. Die Mühe hat sich gelohnt – in Frankreich lockte der Film bereits über 5 Millionen Zuschauer in die Kinos, ein beeindruckendes Ergebnis für ein so kompromissloses Werk.

Ein Film, der nachhallt

Was „Beating Hearts“ von anderen Liebesgeschichten unterscheidet, ist die kompromisslose Darstellung der Höhen und Tiefen einer Beziehung, die über Jahrzehnte andauert. Es geht nicht nur um die erste Verliebtheit, sondern auch um die Frage, wie viel man bereit ist, für eine Liebe zu opfern – und ob manche Verbindungen einfach zu intensiv sind, um dauerhaft gelebt zu werden.

Trotz seiner beachtlichen Laufzeit von 161 Minuten fesselt der Film durchgehend. Die erste Hälfte besticht durch ihre emotionale Intensität und jugendliche Energie, während die zweite Hälfte einen reiferen, melancholischeren Ton anschlägt, ohne dabei an Kraft zu verlieren.

Ab dem 27. März 2025 kannst du dich selbst von diesem außergewöhnlichen Filmerlebnis überzeugen, wenn „Beating Hearts“ in die deutschen Kinos kommt. Bereite dich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle vor – dieser Film wird dich nicht unberührt lassen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM