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Bombendrohung in Mainz: Was hinter dem Vorfall im King-Park-Center steckt

today08.04.2025

Hintergrund

Heute Vormittag kam es zu einem Großeinsatz der Polizei im King-Park-Center in Mainz. Ein 57-jähriger Mann soll mit einer Bombe gedroht haben, woraufhin das gesamte Einkaufszentrum evakuiert wurde. Der Vorfall steht offenbar im Zusammenhang mit einem Streit um den Mietvertrag einer beliebten Fußball-Kneipe. Was genau passiert ist und welche Auswirkungen der Vorfall hatte, erfahrst du hier.

Chronologie des Vorfalls: So lief die Bombendrohung ab

Bombendrohung in Mainz: Was hinter dem Vorfall im King-Park-Center steckt

Gegen 11 Uhr betrat der Verdächtige das King-Park-Center im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld. Nach Informationen der Polizei wollte er zunächst einen Kaffee in der Fußball-Kneipe „Caipiranha“ bestellen. Da er dort warten musste, ging er in ein benachbartes Geschäft, in dem die Wohnbau Mainz GmbH ansässig ist.

Dort eskalierte die Situation. Der Mann, der einen auffälligen Hartschalenkoffer bei sich trug, soll damit gedroht haben, eine Bombe hochgehen zu lassen, sollte die Kündigung des Mietvertrags für das „Caipiranha“ nicht zurücckgenommen werden. Die Mitarbeiter alarmierten sofort die Polizei, die mit einem Großaufgebot anrückte.

Evakuierung und Polizeieinsatz im Einkaufszentrum

Die Beamten sperrten das gesamte Einkaufszentrum weiträumig ab und evakuierten alle anwesenden Personen. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat für uns oberste Priorität“, erklärte ein Polizeisprecher vor Ort. „Wir nehmen jede Bombendrohung ernst und handeln entsprechend.“

Besonders brenzlig war die Situation, weil der Verdächtige seinen Koffer im Gebäude zurückgelassen hatte. Spezialkräfte des Landeskriminalamts (LKA) wurden hinzugezogen, um den verdächtigen Gegenstand zu untersuchen. Auch Spürhunde kamen zum Einsatz.

Nach gründlicher Untersuchung konnte gegen 13:42 Uhr Entwarnung gegeben werden: Der Koffer enthielt keine gefährlichen Gegenstände oder Sprengstoffe. Die Polizei hob die Absperrungen auf, und das Einkaufszentrum wurde wieder für Besucher freigegeben.

Hintergrund: Rechtsstreit um Fußball-Kneipe „Caipiranha“

Wie sich herausstellte, steht die Bombendrohung offenbar im Zusammenhang mit einem laufenden Rechtsstreit zwischen der Fußball-Kneipe „Caipiranha“ und der Wohnbau Mainz GmbH als Vermieter. Der Mietvertrag für die bei Fussballfans beliebte Lokalität läuft noch bis Februar 2025, wurde jedoch von der Wohnbaugesellschaft gekündigt.

Der Inhaber des „Caipiranha“, Bülent Soyer, distanzierte sich umgehend von der Bombendrohung: „Mit so etwas haben wir nichts zu tun.“ Er betonte, dass das Lokal eine Petition gestartet habe, um gegen die Mietkündigung vorzugehen, jedoch ausschließlich auf legalem Weg für den Erhalt der Kneipe kämpfe.

Festnahme und rechtliche Konsequenzen

Der 57-jährige Tatverdächtige wurde von der Polizei noch vor Ort festgenommen. Gegen ihn wird nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann aus Solidarität mit dem „Caipiranha“ gehandelt hat, allerdings ohne Absprache mit den Betreibern. Ob er regelmäßiger Gast in der Fußball-Kneipe war, ist Teil der laufenden Ermittlungen.

Auswirkungen für Anwohner und Geschäfte

Der Vorfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb im King-Park-Center. Zahlreiche Läden mussten für mehrere Stunden schließen, was zu finanziellen Einbußen führte. Auch die nahe gelegenen Wohngebiete waren von dem Polizeieinsatz betroffen.

„So etwas haben wir hier noch nie erlebt“, berichtet eine Anwohnerin. „Es war schon beängstigend, als plötzlich so viele Polizeifahrzeuge vorfuhren und alle das Gebäude verlassen mussten.“

Zum Zeitpunkt des Vorfalls fand in der Nähe auch das Training des Fussballvereins Mainz 05 statt, das jedoch nicht von den Maßnahmen betroffen war. Die Spieler bekamen von dem Vorfall zunächst nichts mit.

Die Polizei lobt das besonnene Verhalten aller Beteiligten während der Evakuierung. „Die Menschen haben sehr diszipliniert reagiert, was uns die Arbeit erheblich erleichtert hat“, so der Einsatzleiter.

Geschrieben von: RadioMonster.FM