Box-Legende George Foreman verstorben – Muhammad Alis größter Kontrahent hinterlässt unvergessliches Erbe

Die Boxwelt trauert um einen ihrer Größten. George Foreman, zweimaliger Schwergewichts-Weltmeister und Teilnehmer des legendären „Rumble in the Jungle“, ist gestern im Alter von 76 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Die Familie teilte mit: „Unsere Herzen sind gebrochen. Als gläubiger Prediger, hingebungsvoller Ehemann, liebender Vater und stolzer Groß- und Urgroßvater war sein Leben von unerschütterlichem Glauben, Demut und Zielstrebigkeit geprägt.“ Mit Foreman verliert der Boxsport eine seiner prägendsten Persönlichkeiten, dessen Karriere sich über fast drei Jahrzehnte erstreckte und der selbst im hohen Alter noch für Rekorde sorgte.

Der legendäre „Rumble in the Jungle“ – Als Ali Geschichte schrieb

Foremans Name wird für immer mit einem der berühmtesten Boxkämpfe aller Zeiten verbunden bleiben. Als unbesiegbarer Champion traf er 1974 in Kinshasa, Zaire (heute Demokratische Republik Kongo), auf Muhammad Ali. Der als Rumble in the Jungle bekannt gewordene Kampf sollte die Boxwelt für immer verändern. Foreman galt als klarer Favorit – ein scheinbar unaufhaltsamer Kraftprotz, der jeden Gegner vernichtend geschlagen hatte.

Doch an jenem Oktoberabend wendete Ali sein berühmtes „Rope-a-Dope“ an – eine Taktik, bei der er sich an die Seile lehnte und Foreman seine Kraft vergeuden ließ. In einem Interview mit CBS im Jahr 2016 reflektierte Foreman über diese Nacht: „Ich war am falschen Ort zur falschen Zeit.“ In der achten Runde kam es zur Sensation: Ali schickte den erschöpften Foreman auf die Bretter und eroberte den WM-Titel zurück. Es war eine der größten Überraschungen der Sportgeschichte.

Von der Niederlage zur Neuerfindung

Nach einer weiteren Niederlage gegen Jimmy Young 1977 zog sich Foreman vom Boxsport zurück und wurde Prediger. Was damals niemand ahnen konnte: Sein größtes sportliches Comeback stand noch bevor. 1987 kehrte er in den Ring zurück und schrieb zehn Jahre nach seinem Rücktritt Geschichte. Im November 1994 besiegte er den ungeschlagenen Michael Moorer durch K.o. und wurde mit 45 Jahren zum ältesten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten – ein Rekord, der bis heute Bestand hat.

Seine Karrierebilanz ist beeindruckend: 76 Siege, davon 68 durch Knockout, bei nur 5 Niederlagen. Von Januar 1973 bis Oktober 1974 war er unumstrittener Champion und hielt alle bedeutenden WM-Titel im Schwergewicht. Sein letzter Kampf im Jahr 1997 markierte das Ende einer der längsten Karrieren in der Boxgeschichte.

Vom Boxring zum Grill-Unternehmer

Nach seiner Boxkarriere bewies Foreman auch geschäftliches Geschick. Sein „George Foreman Grill“ wurde zu einem weltweiten Verkaufsschlager und machte ihn finanziell erfolgreicher als seine gesamte Sportkarriere. Die Kombination aus Sportlegende und Geschäftsmann machte ihn zu einer Ikone weit über den Boxsport hinaus.

Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte hatte Foreman bei der Premiere des Films „Big George Foreman“ im April 2023, wo er elegant gekleidet erschien und seine berühmte Pose mit der erhobenen Faust zeigte. Diese Bilder bleiben als letzte Erinnerungen an einen der größten Boxer aller Zeiten.

Reaktionen auf seinen Tod

Die Nachricht von Foremans Tod löste weltweite Trauer aus. Ex-Weltmeister Mike Tyson kondolierte auf der Plattform X: „Sein Beitrag zum Boxen und darüber hinaus wird niemals vergessen werden.“ Die Familie bat in ihrer Mitteilung um Ruhe, während sie „das außergewöhnliche Leben eines Mannes würdigte, den wir unser eigen nennen durften.“

Auch für deutsche Box-Fans bleibt Foreman unvergessen. 1995 verteidigte er seinen WM-Titel in einem umstrittenen Kampf gegen die deutsche Box-Legende Axel Schulz. Obwohl viele Beobachter Schulz als Sieger sahen, behielt Foreman seinen Titel durch eine knappe Punktentscheidung.

Mit George Foreman verliert die Sportwelt nicht nur einen der größten Boxer aller Zeiten, sondern auch eine Persönlichkeit, die bewies, dass es nie zu spät ist, Großes zu erreichen. Sein Vermachtnis wird in der Boxgeschichte für immer einen besonderen Platz einnehmen.