Boxlegende George Foreman verstorben – Der Kampfgeist, der nie aufgab

Die Boxwelt trauert um einen ihrer Großten: George Foreman ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Die Familie des zweimaligen Schwergewichts-Weltmeisters gab bekannt, dass er am Freitag „friedlich im Kreise seiner Lieben“ eingeschlafen sei. Mit seiner unglaublichen Comeback-Geschichte, seiner Wandlung vom gefuerchteten Knockout-Boxer zum beliebten Unternehmer und seiner Taetigkeit als Prediger hinterlaesst Foreman ein Vermachtnis, das weit über den Boxring hinausreicht.

Von Olympia-Gold zum Weltmeistertitel: Foremans fruehe Karriere

George Foreman begann seine beeindruckende Boxkarriere mit nur 16 Jahren. Geboren in Texas, kaempfte er sich buchstabil aus schwierigen Verhaeltnissen nach oben. Sein erster grosser internationaler Erfolg folgte 1968, als er bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt die Goldmedaille gewann. Der Grundstein fuers eine phaenomenale Profikarriere war gelegt.

Der Aufstieg zum unumstrittenen Weltmeister der WBA und WBC folgte im Januar 1973, als Foreman den bis dahin als unbesiegbar geltenden Joe Frazier spektakulaer bezwang. Mit seiner beeindruckenden Schlagkraft und einer Bilanz von 40:0 Siegen galt Foreman selbst bald als unschlagbar.

„Rumble in the Jungle“ – Die legendare Niederlage

Der Wendepunkt in Foremans Karriere kam im Oktober 1974 beim legendaren „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa gegen Muhammad Ali. In einem der beruehmtesten Boxkaempfe aller Zeiten unterlag Foreman nach Alis genialer „Rope-a-Dope“-Taktik durch K.o. in der achten Runde. Dieser Kampf, der unter extremen Bedingungen stattfand, markierte Foremans ersten grosseren Rueckschlag.

Nach einer weiteren K.o.-Niederlage gegen Jimmy Young 1977 zog sich Foreman voruebergehend vom Boxsport zurueck und widmete sich seiner Taetigkeit als Prediger der Apostolic Church of the Lord Jesus Christ.

Das unglaubliche Comeback: Ältester Schwergewichtsweltmeister der Geschichte

„They never come back“ (Sie kommen nie zurück) – diese alte Boxweisheit widerlegte Foreman eindrucksvoll. Zehn Jahre nach seinem Ruecktritt feierte er 1987 ein sensationelles unglaubliches Comeback. Was zunächst belechelt wurde, entwickelte sich zur vielleicht beeindruckendsten zweiten Karriere der Boxgeschichte.

Der Hoehepunkt folgte 1994, als Foreman im Alter von 45 Jahren Michael Moorer besiegte und damit zum ältesten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten wurde. 1995 verteidigte er seinen Titel in einem umstrittenen Kampf gegen den deutschen Herausforderer Axel Schulz, bevor er 1997 endgültig seine aktive Karriere beendete.

Vom Boxer zum Prediger und Unternehmer

Foreman entwickelte sich nach seiner Boxkarriere zu einer vielschichtigen Persoenlichkeit. Als Prediger fand er eine neue Berufung und sagte einmal: „Die Belohnung ist nicht von dieser Welt.“ Gleichzeitig wurde er zu einem erfolgreichen Unternehmer und erlangte mit dem nach ihm benannten George Foreman Grill weltweite Bekanntheit, was ihm ein Vermoegen einbrachte.

Seine fuenf Soehne benannte er allesamt George, um ihnen „Wurzeln zu geben, die sie nie verlieren können“ – eine weitere Facette seiner unueblichen Persoenlichkeit.

Weltweite Trauer und Wuerdigungen

Die Nachricht von Foremans Tod loeste weltweit Betroffenheit aus. Ex-Weltmeister Mike Tyson kondolierte auf Social Media und betonte: „Sein Beitrag zum Boxsport und darueber hinaus wird nie vergessen werden.“ Auch Jake Paul wuerdigte Foreman und schrieb: „Rest in Peace George Foreman und Beileid an seine gesamte Familie. Er hat Grossartiges innerhalb und ausserhalb des Rings geleistet. Big George forever Goated.“

Die Profiboxerin Amanda Serrano teilte ihre Gedanken: „RIP an den nettesten Menschen, der jemals ein Paar Handschuhe geschnuert hat. Moege der liebe Gott dich an seiner Seite haben, wo du es verdient hast. Du wirst vermisst werden.“

Foremans Familie drueckte ihren Schmerz in einer Mitteilung aus: „Unsere Herzen sind gebrochen… Wir danken fur die ueberwaltigende Liebe und die Gebete und bitten um Privatsphaere, waehrend wir das aussergewohnliche Leben eines Mannes ehren, den wir einen von uns nennen durften.“

Mit George Foreman verliert die Sportwelt nicht nur einen der groessten Boxer aller Zeiten, sondern auch einen Menschen, der bewies, dass es nie zu spaet ist, zurueckzukommen und Geschichte zu schreiben. Sein Leben, gepraegt von „unerschuetterlichem Glauben, Demut und Zielstrebigkeit“, wie seine Familie es beschrieb, wird als Inspiration fur kommende Generationen weiterleben.