Bulls triumphieren ohne Stars: Überraschungssieg gegen dezimierte Nuggets in Denver

In einem packenden NBA-Duell haben die Chicago Bulls gestern einen beeindruckenden 129:119-Auswärtssieg gegen die Denver Nuggets eingefahren. Beide Teams mussten dabei auf mehrere Schlüsselspieler verzichten, was den Weg für unerwartete Helden freimachte. Besonders Nikola Vučević glänzte in der Schlussphase und sicherte den Bulls einen wichtigen Erfolg in der Western Conference.

Personalnot auf beiden Seiten

Das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsfranchises stand von Beginn an unter einem besonderen Stern. Die Gastgeber aus Denver mussten ohne ihren Superstar und mehrfachen MVP Nikola Jokić sowie Aaron Gordon auskommen. Auch die Bulls hatten personelle Sorgen und traten ohne Lonzo Ball, Tre Jones und Ayo Dosunmu an. Was auf dem Papier nach einem klaren Vorteil für die Heimmannschaft aussah, entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch.

„Wir wussten, dass wir heute besonders als Team funktionieren müssen“, erklärte Josh Giddey nach dem Spiel gegenüber Reportern. „Wenn wichtige Spieler fehlen, müssen andere in die Bresche springen – und genau das ist uns heute gelungen.“

Vučević übernimmt in der Schlussphase

Besonders in den entscheidenden Minuten zeigte Nikola Vučević seine Klasse. Der erfahrene Center verwandelte mehrere wichtige Freiwürfe und erzielte entscheidende Körbe, als die Nuggets nochmal gefährlich nahe kamen. „Vučević war heute unser Fels in der Brandung„, lobte Bulls-Coach nach der Partie. „Seine Ruhe und Übersicht in der Schlussphase waren genau das, was wir brauchten.“

Auch Coby White und Josh Giddey übernahmen Verantwortung und steuerten wichtige Punkte bei. Giddey brillierte dabei nicht nur als Scorer, sondern auch als Spielmacher und Rebounder, was seine Vielseitigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Dreier-Festival der Bulls

Ein entscheidender Faktor für den Auswärtssieg war die starke Dreipunktquote der Bulls. Besonders Terry stach hervor, als er in einer kritischen Phase einen wichtigen Dreier zum 120:111 versenkte und damit für Breathing Room sorgte. „Die Würfe fielen heute einfach“, meinte Terry bescheiden. „Manchmal hast du eben einen guten Tag, und heute war definitiv so einer.“

Die Nuggets, angeführt von Jamal Murray und Russell Westbrook, kämpften zwar tapfer, konnten aber die Lücke, die Jokić hinterließ, nicht vollständig schließen. Murray zeigte zwar einige seiner charakteristischen Stepback-Dreier, doch in den entscheidenden Momenten fehlte die Präzision.

Highlight-Reel von Braun und Watson

Für spektakuläre Momente sorgten auf Seiten der Nuggets vor allem Christian Braun und Peyton Watson. Braun begeisterte die Fans in der Ball Arena mit einem krachenden Dunk zum zwischenzeitlichen 125:117. Auch Watson zeigte eine starke Leistung und bewies, dass die Nuggets trotz der Niederlage über vielversprechende Talente verfügen.

„Braun und Watson haben heute gezeigt, warum wir große Stücke auf sie halten“, erklärte Nuggets-Coach Michael Malone. „Sie haben keine Angst vor großen Momenten und gehen voran, wenn es darauf ankommt.“

Playoff-Implikationen

Mit diesem Sieg verbessern die Bulls ihre Position im Playoff-Rennen der Eastern Conference deutlich. „Jeder Sieg zählt jetzt dreifach“, betonte Vučević. „Besonders Auswärtssiege gegen starke Teams wie Denver geben uns Selbstvertrauen für die entscheidende Phase der Saison.“

Für die Nuggets bedeutet die Niederlage einen kleinen Rückschlag im Kampf um die Spitzenposition im Westen. Allerdings dürfte das Team mit der Rückkehr von Jokić bald wieder zu alter Stärke finden. „Wir müssen solche Spiele nutzen, um als Team zu wachsen“, blickte Murray optimistisch in die Zukunft. „Wenn wir wieder vollständig sind, werden wir wieder eine Macht sein.“

Die Bulls reisen nun weiter zu den Phoenix Suns, während die Nuggets morgen die Chance zur Wiedergutmachung haben, wenn sie die Dallas Mavericks empfangen. Beide Teams hoffen dabei auf die Rückkehr einiger ihrer verletzten Stammkräfte.