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Das TikTok-Aus in den USA: Auswirkungen und Reaktionen der Influencer

today19.01.2025 5

Hintergrund
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TikTok ist in den USA vorerst nicht mehr verfügbar, was viele amerikanische Influencer hart trifft. Für viele von ihnen ist die beliebte App nicht nur eine wichtige Einnahmequelle, sondern auch ein zentraler Bestandteil ihres sozialen Lebens. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hat daher zahlreiche emotionale Reaktionen hervorgerufen.

Die plötzliche Abschaltung

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Seit Sonntag können Nutzer in den USA keinen Zugang mehr zur TikTok-App erhalten. Diese abrupte Sperre traf viele Influencer unerwartet, denn bis zuletzt hofften sie auf eine Kehrtwende in der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs. Doch diese blieb aus und hinterlässt nun eine Lücke in der digitalen Routine von Millionen von Menschen.

Für Emily Senn, die 358.000 Follower hat, wurde die Plattform zu einem wichtigen Begleiter in schwierigen Lebenslagen, wie etwa während der Pandemie oder ihrer Scheidung. Die Möglichkeit, direkt mit einer Community in Kontakt zu treten, werde nun schmerzlich vermisst, erklärt sie unter Tränen.

Emotionen und Existenzängste

Der Verlust von TikTok trifft viele der sogenannten „Creator“ auch wirtschaftlich. Influencer wie Katie Fang und Colie.1 haben ihre Gefolgschaft über Jahre aufgebaut und monatelang ihre Inhalte monetarisiert. Fang, die sechs Millionen Follower zählt, zeigt sich zutiefst erschüttert und lässt ihren Tränen freien Lauf, während sie betont, dass diese Entscheidung die Existenz vieler Influencer gefährde.

Neben der emotionalen Bindung an die Plattform ist es für viele jedoch auch eine Frage der Sicherheit und Planung. Für Personen wie Kelsey Pumel mit 2,7 Millionen Followern war die App weit mehr als ein Hobby; sie war ein Arbeitsplatz und eine sichere Einkommensquelle, die nun weggebrochen ist.

Die politischen Hintergründe

Der Bann gegen TikTok ist nicht ausschließlich eine Frage der Unterhaltung. Der Hauptgrund liegt im Verdacht des Spionierens durch die App und deren Muttergesellschaft ByteDance, die enge Verbindungen zur chinesischen Regierung unterhält. Daher hat der US-Kongress ein Gesetz erlassen, das ByteDance zwingt, sein US-Geschäft zu verkaufen. Andernfalls bleibt TikTok in den USA gesperrt.

Eine politische Dimension kommt hinzu, da der künftige US-Präsident Donald Trump während seiner vorherigen Amtszeit den Verbotsprozess eingeleitet hatte. In einer überraschenden Wendung könnte er jedoch eine Fristverlängerung gewähren, die dem Unternehmen eine Chance gibt, Lösungen zu finden.

Auswirkungen auf die Generation Z

Schaut man auf die demografischen Nutzergruppen von TikTok, so ist die App besonders bei jungen Menschen beliebt, insbesondere bei der Generation Z. Für diese Gruppe war TikTok mehr als nur eine Plattform zum Teilen von Videos – es war eine soziale Heimat. Colie.1 beschreibt die App beispielsweise als „Familien-Gruppenchat der Generation Z“ und sieht die Abschaltung als Verlust eines wertvollen Kommunikationskanals.

Somit geht es beim Streit um TikTok auch um die Dynamik und Bedürfnisse einer ganzen Generation, die nun gezwungen ist, sich nach alternativen Kanälen umzusehen, um ihre sozialen Netzwerke aktiv zu halten.

Ein Blick in die Zukunft

Die Unsicherheit über die Zukunft von TikTok in den USA öffnet Raum für Spekulationen. Während die Befürchtung besteht, dass ähnliche Apps sogar von strikteren Regularien betroffen sein könnten, hoffen viele Nutzer auf eine Rückkehr. Trump selbst überlegt, den TikTok-Bann möglicherweise per Dekret auszusetzen, was den Weg für ein Joint Venture ebnen könnte.

Inzwischen müssen Influencer und andere Content Creator versuchen, neue Wege zu finden, um ihre sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten fortzusetzen, während sie auf politische Entscheidungen warten, die das Schicksal von TikTok bestimmen werden.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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