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Device Management System für OpenScape: Effiziente Telefon-Konfiguration im Unternehmen

today21.03.2025

Hintergrund

Stellst du dir die Frage, wie du hunderte von IP-Telefonen in deinem Unternehmen effizient verwalten kannst? Das Device Management System (DMS) von Unify OpenScape bietet die Lösung. Als zentraler HTTP- oder HTTPS-Server stellt es XML-Konfigurationsdateien für OpenScape Desk Phone CP-Geräte bereit und ermöglicht so eine zeitsparende, automatisierte Geräteverwaltung. Statt jedes Telefon einzeln einzurichten, kannst du mit dem DMS Konfigurationen zentral ausrollen und sogar Software-Updates und zusätzliche Dateien wie Klingeltöne verteilen.

Wie funktioniert das DMS-System?

Device Management System für OpenScape: Effiziente Telefon-Konfiguration im Unternehmen

Das Grundprinzip des Device Management Systems ist einfach: Die OpenScape Telefone senden eine generische GET-Anfrage an den DMS-Server, um ihre Konfigurationsdatei abzurufen. Diese Dateien haben standardisierte Namen im Format _config.xml oder 000000000000_config.xml für allgemeine Konfigurationen.

Der große Vorteil: Die Telefone können die DMS-Server-Adresse automatisch beim Hochfahren beziehen. Dadurch entfällt die manuelle Konfiguration jedes einzelnen Geräts.

DMS-Adresse automatisch über DHCP setzen

Wenn deine IP-Telefone ihre Netzwerkkonfiguration über DHCP beziehen, kannst du die DMS-Adresse ganz einfach über DHCP-Optionen mitliefern. Dafür stehen zwei Methoden zur Verfügung:

Die DHCP Option 43 ist speziell für herstellerspezifische Informationen vorgesehen. Hier kannst du neben der DMS-URL auch VLAN-IDs und andere Einstellungen mitgeben. Das Format ist ein Tag-Length-Value System:

Tag 01 mit Inhalt „Siemens“, Tag 02 für die VLAN-ID und Tag 03 für die DMS-URL (z.B. https://93.122.114.96:443/dms). Ein abschließendes „ff“ markiert das Ende der Optionen.

Alternativ funktioniert auch die einfachere DHCP Option 66, die traditionell für TFTP-Server genutzt wird. Hier gibst du einfach die vollständige URL des DMS-Servers an.

Manuelle Konfiguration über das Telefonmenü

Natürlich kannst du die DMS-Adresse auch direkt am Telefon eingeben. Dazu navigierst du im Menü zu den Administrationseinstellungen. Bei Telefonen mit Webinterface ist die Konfiguration auch über den Browser möglich.

Wichtig: Bei der erstmaligen Einrichtung oder nach Falscheingaben wirst du zur erneuten Eingabe von Anmeldedaten aufgefordert. Stelle sicher, dass du die korrekten Zugangsdaten zur Hand hast.

Struktur und Inhalt der Konfigurationsdateien

Die XML-Konfigurationsdateien für das DMS folgen einer bestimmten Struktur mit verschiedenen Aktionsbereichen:

Die WriteItems Sektion enthält die eigentlichen Konfigurationsparameter für die Telefone. Hier werden alle Einstellungen von Netzwerkparametern bis zu Funktionstasten definiert.

Mit SoftwareDeployment kannst du neue Firmware-Versionen bereitstellen. Das Telefon wird die angegebene Software automatisch herunterladen und installieren.

Der Bereich FileDeployment ermöglicht das Verteilen zusätzlicher Dateien wie benutzerdefinierte Klingeltöne oder Bildschirmschoner.

Sichere Verbindungen mit gegenseitiger Authentifizierung

Für Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen bietet das DMS auch die Möglichkeit einer mutual TLS-Verbindung (mTLS). Dabei authentifizieren sich nicht nur die Telefone gegenüber dem Server, sondern auch der Server gegenüber den Telefonen.

Für diese gegenseitige Authentifizierung müsstst du die entsprechenden Zertifikate auf den Telefonen installieren und die Authentifizierungsrichtlinie konfigurieren. Dies bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Man-in-the-Middle-Angriffe und stellt sicher, dass deine Telefone nur mit vertrauenswürdigen Servern kommunizieren.

Erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten

Über das DMS kannst du zahlreiche erweiterte Einstellungen vornehmen:

Die Audio-Codec-Einstellungen ermöglichen die Optimierung der Sprachqualität und Bandbreitennutzung. Beachte, dass die Codec-Konfiguration als vollständige Gruppe erfolgt – du musst also alle Codecs in der richtigen Reihenfolge angeben.

Die LDAP-Integration erlaubt deinen Telefonen den Zugriff auf zentrale Telefonbücher. Die notwendigen Parameter wie Server-Adresse, Suchbasis und Filterkriterien werden über das DMS konfiguriert.

Für Telefone mit programmierbaren Funktionstasten (FPK) bietet das DMS eine zentrale Möglichkeit, diese zu belegen. So kannst du beispielsweise Schnellwahltasten, Rufumleitungen oder andere Funktionen einheitlich für alle Telefone einrichten.

Vorteile des Device Management Systems im Unternehmenseinsatz

Die Implementierung eines Device Management Systems bringt zahlreiche Vorteile für IT-Administratoren:

Der Rollout neuer Telefone wird drastisch vereinfacht. Neue Geräte können die Konfiguration automatisch vom DMS-Server beziehen, sobald sie ans Netzwerk angeschlossen werden.

Software-Updates lassen sich zentral steuern und ausrollen. Statt jedes Telefon einzeln zu aktualisieren, definierst du einfach die neue Firmware-Version in der Konfigurationsdatei.

Bei Änderungen an der Telefonanlage oder Netzwerkinfrastruktur musst du nur die zentralen Konfigurationsdateien anpassen. Die Änderungen werden dann automatisch auf alle Telefone übertragen.

Ein IT-Experte aus dem Bereich Unified Communications bestätigt die Effizienzsteigerung: „Mit dem DMS konnten wir die Zeit für die Einrichtung neuer Telefone um mehr als 80% reduzieren. Was früher Tage dauerte, erledigen wir jetzt in wenigen Stunden.“

Praktische Tipps für die Implementierung

Wenn du das Device Management System in deinem Unternehmen einführen möchtest, solltest du einige Punkte beachten:

Plane eine hierarchische Struktur deiner Konfigurationsdateien. Verwende die generische 000000000000_config.xml für allgemeine Einstellungen und spezifische Dateien für Abteilungen oder einzelne Telefone.

Teste neue Konfigurationen zunächst an einer kleinen Gruppe von Telefonen, bevor du sie unternehmensweit ausrollst.

Dokumentiere deine Konfigurationen sorgfältig. XML-Dateien können bei komplexen Einstellungen schnell unübersichtlich werden.

Stelle sicher, dass dein DMS-Server hochverfügbar ist. Wenn Telefone ihre Konfiguration nicht abrufen können, kann dies zu Einschränkungen bei Neustarts führen.

Implementiere ein Backup-System für deine Konfigurationsdateien, um bei Problemen schnell auf funktionierende Versionen zurückgreifen zu können.

Mit diesen Maßnahmen wirst du das volle Potenzial des Device Management Systems ausschüpfen und deine IP-Telefonie-Infrastruktur effizient verwalten können.

Geschrieben von: RadioMonster.FM


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