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E-Autos vs. Verbrenner: ADAC Pannenstatistik zeigt überraschende Zuverlässigkeitsunterschiede

today17.04.2025

Hintergrund

Die aktuelle ADAC Pannenstatistik 2025 präsentiert ein klares Bild: Elektroautos sind deutlich zuverlässiger als Verbrenner. Mit nur 3,8 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge schneiden E-Autos mehr als doppelt so gut ab wie ihre Verbrenner-Pendants, die auf 9,4 Pannen kommen. Diese überraschenden Ergebnisse basieren auf der Auswertung von mehr als 3,6 Millionen ADAC-Einsätzen im vergangenen Jahr und widerlegen damit gängige Vorurteile gegenüber der Elektromobilität.

Deutlicher Zuverlässigkeitsvorsprung bei E-Autos

E-Autos vs. Verbrenner: ADAC Pannenstatistik zeigt überraschende Zuverlässigkeitsunterschiede

Die Zahlen der ADAC Pannenstatistik sprechen eine deutliche Sprache: Bei Fahrzeugen im Alter von zwei bis vier Jahren verzeichnen Verbrenner zweieinhalbmal so viele Pannen wie Elektroautos. Besonders auffällig ist der Unterschied bei dreijährigen Fahrzeugen, wo Verbrenner mit 6,4 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge deutlich schlechter abschneiden als E-Autos mit nur 2,8 Pannen.

Zwar stieg die absolute Zahl der Panneneinsätze bei Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 43.678 Einsätze an, doch dies ist vor allem auf den starken Zuwachs des E-Auto-Bestands zurückzuführen, der im gleichen Zeitraum um 97 Prozent anstieg. Die relative Pannenhäufigkeit bleibt bei E-Autos weiterhin deutlich niedriger.

Batterieprobleme als Hauptpannenursache

Sowohl bei Verbrennern als auch bei Elektroautos bleibt die defekte 12-Volt-Starterbatterie die häufigste Pannenursache. Sie ist für 44,9 Prozent aller Pannenfälle verantwortlich. Bei E-Autos liegt der Anteil mit 50,5 Prozent sogar noch etwas höher als bei Verbrennern mit 44,6 Prozent.

ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand erklärt dazu: „Die Auswertung zeigt eindeutig: Elektroautos sind bei den Pannenzahlen inzwischen klar im Vorteil gegenüber Verbrennern. Die Hersteller haben viele Kinderkrankheiten behoben, was sich nun auch in einer deutlich geringeren Pannenquote widerspiegelt.“

Toyota überraschend mit Problemen

Eine überraschende Erkenntnis der diesjährigen Statistik ist das schwache Abschneiden mehrerer Toyota-Modelle, obwohl die Marke traditionell für ihre Zuverlässigkeit bekannt ist. Der Toyota C-HR schneidet mit 63,1 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge besonders schlecht ab und bildet das Schlusslicht in der Statistik. Auch andere Modelle wie der RAV4, Yaris und Yaris Cross zeigen erhöhte Pannenhäufigkeit.

Toyota hat auf die Kritik bereits reagiert und erklärt: „Wir nehmen die Rückmeldungen des ADAC sehr ernst und arbeiten bereits daran, unsere Fahrzeuge noch zuverlässiger zu machen. Bei betroffenen Modellen werden leistungsfähigere Batterien verbaut; Kunden profitieren dabei von Kulanzregelungen oder kostenlosem Austausch im Rahmen der Garantie.“

Die Zuverlässigkeits-Champions

Auf der positiven Seite stehen mehrere Modelle mit hervorragenden Werten. Bei den Verbrennern führen der MINI mit einer Pannenkennziffer von nur 0,3 und der Audi A4 mit 0,4 die Rangliste an. Das Tesla Model 3 ist mit einer Kennziffer von 0,5 das zuverlässigste Elektroauto in der Statistik.

Insgesamt listet der ADAC zwölf Modelle mit weniger als einer Panne pro 1.000 Fahrzeuge auf, was die gestiegene Qualität moderner Fahrzeuge unterstreicht. Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut analysiert: „Die neuen Daten bestätigen einen Trend, den wir schon länger beobachten: Die einfachere Technik von E-Autos sorgt für weniger Verschleiß und damit für weniger Pannenfälle als bei klassischen Verbrennern.“

Technische Gründe für die E-Auto-Überlegenheit

Für die bessere Zuverlässigkeit von Elektroautos gibt es mehrere technische Erklärungen. E-Autos verfügen über deutlich weniger bewegliche Teile im Antriebsstrang, was das Risiko mechanischer Defekte reduziert. Sie benötigen kein Motoröl, haben keine Abgasanlage und keine komplexe Motorsteuerung wie Verbrenner.

Autojournalist Thomas Geiger von AUTO BILD kommentiert: „Wer immer noch glaubt, dass E-Autos ständig liegenbleiben oder besonders anfällig sind, wird durch diese Zahlen eines Besseren belehrt! Besonders spannend finde ich das Abschneiden von Tesla Model 3 – das Modell ist nicht nur Vorreiter beim Antriebskonzept, sondern jetzt auch beim Thema Zuverlässigkeit ganz vorne dabei.“

Allerdings gibt es auch bei E-Autos spezifische Herausforderungen. Die häufige Nutzung von Apps zum „Aufwecken“ des Fahrzeugs kann zu erhöhten Problemen mit der Bordelektronik führen, da die 12-Volt-Batterie dadurch stärker belastet wird.

Auswirkungen auf Kaufentscheidungen

Die ADAC-Pannenstatistik ist für viele Verbraucher ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Autokauf. Die aktuellen Ergebnisse könnten die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen weiter steigern und Vorbehalte hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit abbauen.

Dirk Kunde, Fachjournalist für Elektromobilität, bestätigt: „Die aktuelle ADAC-Auswertung räumt endgültig mit dem Mythos auf, dass Elektrofahrzeuge häufiger liegen bleiben als Benziner oder Diesel! Bemerkenswert ist vor allem die geringe Zahl an Problemen außerhalb der Starterbatterie – hier zahlt sich das reduzierte Bauteilkonzept aus.“

Mit der steigenden Reife der Elektrotechnologie und der zunehmenden Erfahrung der Hersteller ist zu erwarten, dass sich die Zuverlässigkeit von E-Autos in den kommenden Jahren weiter verbessern wird. Die ADAC-Pannenstatistik 2025 könnte somit einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Elektromobilität markieren.

Geschrieben von: RadioMonster.FM