Flensburg gegen Kiel: Das 112. Nordderby der Handball-Bundesliga im Live-Stream und TV

Heute Abend richtet sich der Blick aller Handball-Fans nach Schleswig-Holstein: Das prestigeträchtige 112. Nordderby zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel steht an. Ein Duell mit enormer Bedeutung für den Meisterschaftskampf in der Handball-Bundesliga, denn beide Teams benötigen dringend Punkte. Besonders nach dem gestrigen Sieg der Füchse Berlin gegen Magdeburg ist die Tabellenspitze noch enger zusammengerückt. Hier erfährst du, wo du das Spiel live verfolgen kannst und was die Beteiligten vorab zu sagen haben.

Wo kannst du das Nordderby live sehen?

Handball-Fans haben heute mehrere Möglichkeiten, das 112. Nordderby zwischen Flensburg und Kiel zu verfolgen. Der Abo-Sender Dyn startet bereits um 17:30 Uhr mit der Übertragung, wobei Finn-Ole Martins und der ehemalige Bundestrainer Dagur Sigurdsson durch die Sendung führen werden. Wenn du kein Dyn-Abonnement hast, musst du aber nicht verzweifeln, denn auch die ARD überträgt das Spiel.

Im kostenlosen ARD-Livestream auf sportschau.de beginnt die Übertragung um 17:50 Uhr mit Moderatorin Desiree Krause und dem ehemaligen Nationalspieler Dominik Klein als Experten. Im Free-TV schaltet die ARD nach dem Weltcup im Skispringen, voraussichtlich gegen 18:20 Uhr, zum Handball-Nordderby. Florian Naß wird das Spiel als Kommentator begleiten.

Brisante Ausgangslage im Meisterschaftskampf

Das heutige Derby gewinnt durch die aktuelle Tabellensituation zusätzlich an Spannung. Nach dem Sieg der Füchse Berlin im Ostderby gegen den SC Magdeburg (33:30) gestern Abend haben die Berliner mit 37:9 Punkten die Tabellenführung übernommen. Die bisherigen Spitzenreiter MT Melsungen fielen nach ihrer 32:42-Niederlage gegen den HSV Hamburg auf den zweiten Platz zurück.

Der THW Kiel steht mit nur drei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze unter Druck, im Meisterschaftsrennen keine weiteren Punkte liegen zu lassen. Kiels Patrick Wiencek unterstrich die Bedeutung des Spiels im NDR: „Wenn wir aus Flensburg zwei Punkte mitnehmen, sind wir vielleicht ein größerer Favorit für die Meisterschaft.“

Die SG Flensburg-Handewitt befindet sich mit 31:13 Punkten und sechs Zählern Rückstand auf die Spitze ebenfalls in einer herausfordernden Position. Ein Heimsieg ist fast schon Pflicht, um die theoretischen Titelchancen zu wahren.

Die Trainer vor dem Derby

THW-Coach Filip Jicha blickt mit Entschlossenheit auf das Duell: „Unser letzter Sieg ist schon einige Zeit her. Wir wollen die Negativserie brechen und unsere Bilanz verbessern.“ Tatsächlich hat Kiel die letzten drei Derbys verloren und möchte diese Serie unbedingt beenden.

Für Flensburgs Trainer Ales Pajovic ist es die Derby-Premiere, nachdem er erst im Februar Nicolej Krickau abgelöst hat. Er betont: „Unser Mindset muss sein, dass jedes Spiel und jeder Punkt wichtig ist. Das gilt für das Derby gegen Kiel, aber auch für die kommenden Spiele.“

Historische Rivalität

Das Nordderby zwischen Flensburg und Kiel ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein kulturelles Ereignis in Schleswig-Holstein. Die Rivalität der beiden Vereine reicht weit zurück und hat die Handball-Bundesliga über Jahrzehnte geprägt. In den bisher 111 Duellen konnte der THW Kiel 64 Siege erringen, während Flensburg 42-mal als Sieger vom Platz ging. Fünf Partien endeten unentschieden.

In den letzten Jahren hat Flensburg allerdings aufgeholt und konnte, wie bereits erwähnt, die letzten drei Derbys für sich entscheiden. Das verleiht dem heutigen Aufeinandertreffen eine zusätzliche Brisanz, da Kiel diesen Trend unbedingt umkehren möchte.

Was erwartet die Zuschauer?

Derbys sind bekannt für ihre intensive Atmosphäre und leidenschaftlichen Zweikämpfe. THW-Manager Viktor Szilagyi beschrieb frühere Derbys treffend: „Kein schönes Spiel, aber ein großer Kampf. Wir haben uns gute Chancen herausgespielt, aber sind zu oft freistehend gescheitert.“

Auch heute ist mit einem physisch anspruchsvollen Spiel zu rechnen, bei dem taktische Disziplin und Nervenstärke entscheidend sein werden. Beide Teams verfügen über internationale Topspieler, die in der Lage sind, in entscheidenden Momenten den Unterschied zu machen.

Die Campushalle in Flensburg wird mit Sicherheit bis auf den letzten Platz gefüllt sein und für eine elektrisierende Atmosphäre sorgen. Für neutrale Zuschauer bietet dieses Derby alles, was ein Handball-Highlight ausmacht: Spitzensport, Emotionen und zwei Mannschaften, die um jeden Ball kämpfen werden.