Sport

Formel 1 Paukenschlag: Red Bull tauscht Lawson gegen Tsunoda aus

today26.03.2025

Hintergrund

Die Formel-1-Welt steht vor einer überraschenden Wendung: Nach nur zwei Grand-Prix-Wochenenden plant Red Bull Racing offenbar einen drastischen Fahrerwechsel. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wird der erst kürzlich ins Team beförderte Liam Lawson durch Yuki Tsunoda vom Schwesterteam Racing Bulls ersetzt. Der Wechsel soll bereits beim kommenden Rennen in Suzuka am 6. April vollzogen werden – ein ungewöhnlicher Schritt, der die Verzweiflung des Teams im Kampf um die Konstrukteurs-WM verdeutlicht.

Lawsons kurzes Gastspiel bei Red Bull

Formel 1 Paukenschlag: Red Bull tauscht Lawson gegen Tsunoda aus
Lukas Raich, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der 23-jährige Neuseeländer Liam Lawson hat in seinen bisherigen Einsätzen für das Hauptteam keine Punkte erzielen können. Besonders schmerzlich war sein Abschneiden beim Qualifying in Shanghai, wo er nur den letzten Platz erreichte. Diese Leistungen entsprachen nicht den Erwartungen von Teamchef Christian Horner, der angesichts der wachsenden Konkurrenz durch McLaren und Mercedes unter Druck steht.

Horner versuchte noch, Lawson zu schützen, indem er erklärte: „Das Auto ist schwierig zu fahren, und Max kann sich anpassen. Liam hingegen hat – für jeden zu sehen – seine liebe Mühe mit dem Wagen, und das geht aufs Selbstvertrauen.“ Dennoch unternahm das Team drastische Maßnahmen und baute Lawsons Auto für den Grand Prix in China komplett um: „Wir hatten nichts zu verlieren, also haben wir an der Abstimmung von Liams Rennwagen erhebliche Änderungen vorgenommen, damit er im Grand Prix mehr über sein Auto lernen kann“, so Horner.

Tsunoda: Der nächste Versuch an Verstappens Seite

Mit dem 24-jährigen Japaner Yuki Tsunoda will Red Bull nun einen anderen Ansatz verfolgen. Tsunoda, der seit 2021 für das Schwesterteam fährt, hat sich in dieser Saison bisher solide präsentiert und zeigt sich selbstbewusst: „In Japan? Natürlich, 100 Prozent. Ich meine, das Auto ist schneller“, antwortete er auf die Frage, ob er bereit für ein Cockpit bei Red Bull sei.

Zwischen Lawson und Tsunoda besteht bereits eine Rivalität aus früheren Zeiten. Lawson konterte Tsunodas Ambitionen mit den Worten: „Ich bin jahrelang gegen ihn gefahren, habe ihn in den Nachwuchsserien besiegt. Und auch in der Formel 1. Er kann sagen, was er will.“ Ironischerweise ersetzte Lawson bereits 2023 den verletzten Daniel Ricciardo und erzielte in sechs Rennen vier Punkte, während Tsunoda leer ausging.

Expertenreaktionen zum geplanten Wechsel

Der ehemalige Formel-1-Fahrer und Sky-Experte Ralf Schumacher steht dem geplanten Wechsel kritisch gegenüber. „Das wäre ein Fehler“, warnte er und bezeichnete das Vorgehen als „kopflos und panisch“. Gleichzeitig bestätigte er, dass der Fahrertausch als „praktisch fix“ gilt.

Auch andere Experten äußern Zweifel, ob Tsunoda sofort bessere Leistungen bringen kann. Der Motorsport-Berater Marc Surer warnte: „Tsunoda kann nur verlieren“ – ein Hinweis auf die schwierige Situation, die jeden Teamkollegen von Max Verstappen erwartet.

Red Bulls Probleme mit dem zweiten Cockpit

Die Schwierigkeiten, einen konkurrenzfähigen zweiten Fahrer neben Verstappen zu finden, sind nicht neu. Seit Daniel Ricciardo (2014-2018) hatten Pierre Gasly, Alexander Albon und zuletzt Sergio Pérez ihre Probleme, mit dem Niederländer mitzuhalten. Horner betont die Verantwortung des Teams: „Wir müssen Liam unterstützen, aber unser Fokus liegt darauf, mit Max den fünften WM-Titel hintereinander zu gewinnen.“

Helmut Marko, Red Bulls Motorsportberater, kündigte bereits ein Krisenmeeting an: „Es ist nicht das, was wir uns erwartet haben. Wir werden das in Ruhe analysieren. Wir haben ja einige, die sich empfehlen, gottseidank sind wir gut aufgestellt.“ Diese Aussage deutet an, dass Tsunoda möglicherweise nicht die letzte Option in dieser Saison sein könnte.

Lawson selbst scheint sein Schicksal zu ahnen: „Ich bin nicht naiv. Mir ist völlig klar, dass ich hier bin, um Leistung zu bringen. Wenn ich das nicht tue, bin ich bald weg.“ Diese nüchterne Einschätzung könnte sich nun schneller bewahrheiten als gedacht.

Während Red Bull mit Verstappen weiterhin auf den Fahrertitel schielen kann, wird die Konstrukteurs-WM ohne einen starken zweiten Fahrer schwer zu erreichen sein. Mit bisher nur 36 Punkten liegt das Team bereits deutlich hinter McLaren (78 Punkte) zurück. Ob Tsunoda diese Lücke schließen kann, wird sich bereits am kommenden Wochenende in seiner Heimat Japan zeigen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM