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Großaufgebot der Polizei: So bereitet sich Leipzig auf das brisante Stadtderby vor

today23.03.2025

Hintergrund

Das Leipziger Stadtderby zwischen BSG Chemie und 1. FC Lokomotive im Sachsenpokal-Viertelfinale sorgt für einen Ausnahmezustand in der Messestadt. Mit einem Großaufgebot sichert die Polizei heute das als Hochrisikospiel eingestufte Derby ab. Mehrere Hundertschaften der sächsischen Bereitschaftspolizei, Kräfte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Leipzig sind im Einsatz. Auch Wasserwerfer stehen bereit, während ein Polizeihubschrauber die Lage aus der Luft überwacht. Der Alfred-Kunze-Sportpark ist mit 4.999 Zuschauern komplett ausverkauft.

Organisatorische Maßnahmen für ein sicheres Derby

Großaufgebot der Polizei: So bereitet sich Leipzig auf das brisante Stadtderby vor

Die BSG Chemie Leipzig hat umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen für das brisante Derby getroffen. „Wir haben das Spiel als Kategorie 1 mit erhöhtem Risiko eingestuft“, teilt der Verein mit. Das bedeutet verstärkte Einlasskontrollen und eine erhöhte Polizeipräsenz rund um den Alfred-Kunze-Sportpark.

Die Stadionöffnung erfolgt bereits um 12:00 Uhr, zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff um 14:30 Uhr. Um den frühen Besuchern die Wartezeit zu versüßen, gibt es in der ersten Stunde nach Öffnung eine „Happy Hour“ mit vergünstigten Speisen und Getränken.

Strenge Fantrennung und Anreisekonzept

Die Fans beider Vereine werden strikt getrennt. Während sich die Chemie-Anhänger heute Vormittag am Rathaus Leutzsch zum gemeinsamen Fanmarsch versammelten, trafen sich die Lok-Fans am Marktplatz vor dem Neuen Rathaus, um anschließend mit der S-Bahn anzureisen.

„Wir empfehlen dringend die Anreise mit dem Fahrrad, dem ÖPNV oder in Fahrgemeinschaften“, betont der Verein. Die Parkplatzsituation rund um den Alfred-Kunze-Sportpark ist äußerst begrenzt. Für Gästefans sind Parkmöglichkeiten in der Rathenaustraße und Philipp-Reis-Straße ausgewiesen.

Bemerkenswert ist auch die klare Zuwegung: Heimfans nutzen den Haupteingang am Sportpark sowie den Norddamm, während Gästefans über den Alten Leutzscher Bahnhof und die Villa Hasenholz geleitet werden.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und Einlasskontrollen

Die Sicherheitskontrollen am Einlass werden heute besonders gründlich durchgeführt. Fans wird empfohlen, Rucksäcke und große Taschen zu Hause zu lassen. Erlaubt sind lediglich Gürteltaschen, Stoffbeutel und kleine Handtaschen im maximalen A4-Format.

Neben der starken Polizeipräsenz, die auch Drohnen zur Überwachung einsetzt, sind Fanprojekte, Fanbetreuung der BSG Chemie, Fanhilfe und Fananwälte vor Ort, um bei Problemen zu unterstützen.

Der Verkehr rund um den Sportpark wird ebenfalls eingeschränkt. In der Pettenkofer Straße und Robert-Koch-Straße gilt ein striktes Parkverbot. Die LVB-Haltestelle auf der Georg-Schwarz-Brücke wird während des Spiels nicht bedient – stattdessen können Fahrgäste an der Haltestelle Barnecker Straße ein- und aussteigen.

Sportliche Ausgangslage vor dem Pokalduell

Sportlich gesehen steht für beide Teams viel auf dem Spiel. Der 1. FC Lokomotive Leipzig reist als Tabellenführer der Regionalliga Nordost an und gilt als Favorit. Die Mannschaft von Trainer Jochen Seitz verfügt über die beste Offensive der Liga mit 47 erzielten Toren und stellt gleichzeitig eine der sichersten Defensiven mit nur 18 Gegentoren.

Die BSG Chemie Leipzig will dagegen die bisherige Pokalsaison krönen, nachdem sie bereits Blau-Gelb Mülsen (8:1), Weixdorf (3:0) und im Achtelfinale den VfB Auerbach (2:0) ausgeschaltet hat. Allerdings hat Chemie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dem Stadtrivalen im Pokal gemacht – in drei bisherigen Pokalderbys mussten sie sich stets geschlagen geben.

„Wir brauchen heute maximale Stabilität, konsequente Defensive, intensive Arbeit gegen den Ball und Effizienz im Abschluss“, betont Chemie-Interimstrainer David Bergner vor dem Spiel. Für zusätzliche Brisanz sorgt die Tatsache, dass beide Teams in zwei Wochen erneut aufeinandertreffen – dann im Ligaderby am 6. April.

Für alle, die keine Karte ergattern konnten, überträgt der MDR das Spiel ab 14:20 Uhr live im Fernsehen und per Livestream. Der Anpfiff erfolgt pünktlich um 14:30 Uhr durch Schiedsrichter Michael Näther aus Neschwitz.

Geschrieben von: RadioMonster.FM