Weltgeschehen

Historischer Raumflug: Gayle King und die erste All-Frauen-Crew von Blue Origin kehren triumphierend zurück

today14.04.2025

Hintergrund

Ein neues Kapitel in der Geschichte der Raumfahrt wurde heute geschrieben, als die erste rein weibliche Crew von Blue Origin erfolgreich von ihrem Ausflug ins All zurückkehrte. Die NS-31-Mission, der elfte bemannte Flug des New Shepard-Programms, brachte sechs bemerkenswerte Frauen über die Kármán-Linie – die international anerkannte Grenze zum Weltraum. Angeführt von der bekannten Journalistin Gayle King, die damit ihre langjährige Flugangst überwand, gehörten der Crew auch Popstar Katy Perry, Jeff Bezos‘ Verlobte Lauren Sánchez, die Ingenieurin Aisha Bowe, die Aktivistin Amanda Nguyen und die Privatpilotin Kerianne Flynn an.

Ein „bona fide freakin‘ flight“ – Die Reise zum Rand des Alls

Historischer Raumflug: Gayle King und die erste All-Frauen-Crew von Blue Origin kehren triumphierend zurück
U.S. Department of State, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Start erfolgte pünktlich am heutigen Morgen und markierte einen weiteren Meilenstein für Blue Origin, das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Die Kapsel beschleunigte auf über 3.600 km/h und erreichte eine Höhe von mehr als 62 Meilen (etwa 100 Kilometer), bevor die Crew nach einem etwa 10-minütigen Flug sicher zur Erde zurückkehrte.

„Es war ein bona fide freakin‘ flight“, beschrieb Gayle King begeistert das Erlebnis nach der Landung. Die Co-Moderatorin von CBS Mornings zeigte sich besonders emotional und küsste nach der Landung sogar den Boden: „Ich wollte einfach einen Moment mit dem Boden haben.“ Für King war der Flug nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein persönlicher Triumph über ihre Flugangst.

Während der etwa vier Minuten Schwerelosigkeit nutzte jede der Teilnehmerinnen die Zeit auf ihre Weise. Katy Perry sorgte für einen unvergesslichen Moment, als sie Louis Armstrongs „What A Wonderful World“ im Weltraum sang. „Ich dachte, ich hätte Katy Perry da oben singen gehört“, bemerkte King später schmunzelnd.

Mehr als nur ein Touristenflug – Die Missionen der Crew

Jede der sechs Frauen brachte ihre eigene Geschichte und Mission mit an Bord. Aisha Bowe schrieb Geschichte als erste Bahamesin im Weltraum, während Amanda Nguyen als erste vietnamesische Frau diese Grenze überschritt. Nguyen, eine bekannte Bürgerrechtsaktivistin und Wissenschaftlerin, betonte die symbolische Bedeutung ihrer Teilnahme: „Diese Mission repräsentiert die Versöhnung zwischen Vietnam und den USA und zeigt, wie Wissenschaft als Instrument des Friedens wirken kann.“

Lauren Sánchez, die Initiatorin der Idee einer reinen Frauen-Crew, erklärte bereits vor dem Start: „Die unglaublichen Frauen auf diesem Flug sind außergewöhnlich in ihren jeweiligen Bereichen. Ich hoffe, dass diese Reise andere dazu inspiriert, groß zu träumen.“

Für Kerianne Flynn, eine erfahrene Privatpilotin, erfüllte sich mit diesem Flug ein Kindheitstraum: endlich die Sterne aus der Nähe zu sehen. Nach der Landung zeigte sie sich besonders beeindruckt von der Aussicht auf die Erde.

Eine neue Perspektive auf unseren Planeten

Eindrücklich war für alle Teilnehmerinnen der Blick auf die Erde aus dem All. Nach der Landung versammelte sich die Crew in der Kapsel und hielt persönliche Gegenstände hoch – darunter eine Blume, die Perry als Hommage an ihre Tochter mitgebracht hatte.

King reflektierte über die Bedeutung dieses Blicks aus dem All: „Man schaut auf den Planeten hinunter und denkt: ‚Das ist unser Zuhause?‘ Es erinnert uns daran, dass wir besser sein müssen, was den Umweltschutz angeht.“ Diese Erkenntnis, oft als Overview Effect bezeichnet, ist ein häufig beschriebenes Phänomen bei Raumfahrern, die die Zerbrechlichkeit und Einzigartigkeit der Erde aus dem All wahrnehmen.

Unterstützung und Bedeutung für die Raumfahrt

Die Mission erhielt breite Unterstützung, nicht zuletzt von Oprah Winfrey, Kings enger Freundin, die im Vorfeld der Reise ihre Solidarität in Gelb zum Ausdruck brachte. „Es geht bei dieser Reise um mehr als nur um Raumfahrt; es geht darum, Ängste zu überwinden“, erklärte Winfrey.

Die NS-31-Mission von Blue Origin unterstreicht einen wichtigen Trend in der privaten Raumfahrt: Die zunehmende Diversität und Inklusivität. Die autonome Kapsel, die keinen Piloten an Bord benötigt und sechs Passagieren mit Fenstersitzen Platz bietet, macht den Weltraum für mehr Menschen zugänglich als je zuvor.

Mit diesem historischen Flug setzt Blue Origin nicht nur ein starkes Zeichen für Frauen in der Raumfahrt, sondern ebnet auch den Weg für die weitere Demokratisierung des Weltraumzugangs. Das Unternehmen bleibt seinem Ziel treu, die Forschung im All zu unterstützen und den Zugang zum Weltraum zu erleichtern.

Für die sechs Frauen war es zweifellos ein lebensveränderndes Erlebnis. Wie Perry es ausdrückte, als sie nach der Landung die Schönheit der Erde aus dem Weltraum hervorhob: „Von dort oben wird einem bewusst, wie kostbar und schützenswert unser Planet wirklich ist.“

Geschrieben von: RadioMonster.FM