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Nach 14 turbulenten Jahren an der Spitze des TSV 1860 München hat Investor Hasan Ismaik nun einen Schlussstrich gezogen. Der jordanische Geschäftsmann, der seit 2011 rund 60 Prozent der Anteile an der ausgegliederten Profiabteilung des Traditionsvereins hält, verkündete gestern überraschend seinen Rückzug. „Ich möchte den Klub verkaufen und einfach nur noch Fan sein“, erklärte der 47-Jährige in einem emotionalen Interview. Für viele Löwen-Anhänger endet damit eine Ära, die von großen Hoffnungen, bitteren Enttäuschungen und ständigen Machtkämpfen geprägt war.
Als Hasan Ismaik 2011 mit 18 Millionen Euro beim damaligen Zweitligisten einstieg, galt er als Retter in höchster Not. Der Verein stand kurz vor der Insolvenz, und der vermögende Geschäftsmann aus Jordanien versprach nicht weniger als die Rückkehr in die Bundesliga. Doch was als Erfolgsgeschichte begann, entwickelte sich schnell zu einem komplizierten Verhältnis.
Der Knackpunkt lag in der 50+1-Regelung des deutschen Fußballs, die Ismaik offenbar nicht vollständig verstanden hatte. Trotz seiner 60-prozentigen Beteiligung an der KGaA hielt der eingetragene Verein weiterhin die Stimmenmehrheit – ein Umstand, der dem Investor von Anfang an missfiel. „Ich gebe mir die Schuld, dass ich, bevor ich gekauft habe, 1860 nicht richtig verstanden habe – die Kultur, die Geschichte des Klubs, die 50+1-Regel“, räumte Ismaik nun selbstkritisch ein.
In den folgenden Jahren verschlechterte sich das Verhältnis zwischen dem Investor und der Vereinsführung zusehends. Insgesamt sechs Präsidenten versuchten in dieser Zeit, mit Ismaik zusammenzuarbeiten – meist mit wenig Erfolg. Der Tiefpunkt kam 2017, als die Löwen sportlich in die dritte Liga abstiegen und anschließend keine Lizenz erhielten. Die Folge war der Zwangsabstieg in die Regionalliga, für den sich beide Seiten gegenseitig die Schuld gaben.
Rund 65 Millionen Euro hat Ismaik nach eigenen Angaben in den TSV 1860 investiert. Sportlich erfolgreich war diese Investition jedoch nicht: Statt des erhofften Aufstiegs in die Bundesliga ging es für die Löwen zeitweise bis in die vierte Liga hinab. Seit 2018 spielt der Verein in der 3. Liga – weit entfernt von Ismaiks ursprünglichen Ambitionen.
Besonders mit dem aktuellen Präsidenten Robert Reisinger entwickelte der Investor eine intensive Fehde. „Was wir jetzt im Verein haben, ist ungesund, für 1860 schädlich“, beklagte Ismaik in der Vergangenheit. Zuletzt scheiterte er auch mit dem Versuch, über das „Bündnis Zukunft 1860“ eigene Unterstützer in den Verwaltungsrat zu bringen.
Diese anhaltenden Konflikte haben den Investor offenbar mürbe gemacht: „Seit 14 Jahren leide ich unter diesen Leuten. Es gibt keine Wertschätzung, keinen Respekt. Nichts“, klagte er in seinem jüngsten Interview. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass der Verein jemand Neues brauche: „Wenn ich bleibe, wird dieser Klub so bleiben, wie er ist.“
Für potenzielle Käufer hat Ismaik eine klare Botschaft: „Jeder, der glaubt, die Fähigkeit zu haben, 1860 zu kaufen – meine Tür steht offen. Aber wenn er nicht 200 bis 300 Millionen hat, wird es für ihn nicht funktionieren.“ Ob diese Summe den reinen Kaufpreis oder auch notwendige Folgeinvestitionen umfasst, ließ er offen.
Wichtig sei ihm jedoch, dass ein künftiger Investor einen klaren Plan für den Verein mitbringt – insbesondere für Investitionen in Mannschaft und Stadion, um den Aufstieg in höhere Ligen zu ermöglichen. Denn trotz aller Enttäuschungen bleibt Ismaik dem Verein emotional verbunden: „Ich bete dafür, dass der Klub eines Tages in der ersten Liga spielt. Das ist mein Traum – ein Derby in München zwischen Bayern und 1860 in der ersten Bundesliga, bevor ich sterbe.“
Die Ankündigung des Investors hat bei vielen Fans gemischte Gefühle ausgelöst. Während einige den möglichen Neuanfang begrüßen, sorgen sich andere um die finanzielle Zukunft des Vereins. Die Vereinsführung um Präsident Reisinger hat sich bisher nicht offiziell zu Ismaiks Verkaufsabsichten geäußert.
Für den TSV 1860 München könnte der Abschied des umstrittenen Investors tatsächlich eine Chance auf einen Neuanfang sein. Gleichzeitig steht der Verein vor der Herausforderung, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der bereit ist, in den Traditionsverein zu investieren, ohne die gleichen Konflikte zu provozieren.
Sportlich haben die Löwen durch den jüngsten 3:0-Sieg bei Waldhof Mannheim immerhin einen komfortablen Vorsprung von zehn Punkten auf die Abstiegsplätze in der 3. Liga erarbeitet. Die Planungen für die kommende Saison laufen bereits – möglicherweise unter ganz neuen Vorzeichen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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