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today19.03.2025
Israel hat nach dem Ende der sechswöchigen Waffenruhe massive Luftangriffe auf den Gazastreifen wieder aufgenommen. Bei den schwersten Angriffen seit Monaten wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums über 400 Menschen getötet und etwa 560 weitere verletzt. Die israelische Armee spricht von „umfassenden Angriffen auf Terrorziele der Hamas“ und begründet ihr Vorgehen mit der Weigerung der Hamas, weitere Geiseln freizulassen. Während internationale Organisationen entsetzt reagieren, verteidigt Premierminister Benjamin Netanyahu die Offensive: „Von jetzt an wird Israel mit wachsender militärischer Stärke gegen die Hamas vorgehen.“
Die Angriffe begannen in den frühen Morgenstunden und trafen verschiedene Regionen des Gazastreifens, darunter Gaza-Stadt, Deir al-Balah, Chan Yunis und Rafah. Augenzeugen berichten von intensiven Bombardierungen, wobei in den ersten Stunden über 35 separate Luftangriffe gezählt wurden. Rabiha Jamal, eine Bewohnerin aus Gaza-Stadt, beschrieb die Situation als „eine Nacht der Hölle… Alle dachten, dass es vorbei sei, aber der Krieg ist zurück“.
Die israelische Armee gab bekannt, dass der Einsatzplan vorab von der Armeeführung genehmigt wurde. Netanyahu erklärte, die Angriffe seien eine direkte Folge der „wiederholten Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen“ und ihrer Ablehnung von Vorschlägen für eine anhaltende Waffenruhe. Verteidigungsminister Israel Katz bekräftigte: „Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis nicht alle Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind und alle unsere Kriegsziele erreicht sind.“
Die Vereinten Nationen reagierten mit Entsetzen auf die neuen Angriffe. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „schockiert“ und forderte nachdrücklich: „Die Waffenruhe muss respektiert werden, ungehinderte humanitäre Hilfslieferungen müssen wieder aufgenommen werden.“ UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk fügte hinzu: „Es gibt keinen militärischen Weg heraus aus dieser Krise“ und bezeichnete die Situation als unerträglich.
Die US-Regierung, die über die Angriffe vorab informiert war, macht hingegen die Hamas für die Eskalation verantwortlich. Brian Hughes vom US National Security Council erklärte: „Die Hamas hätte die Geiseln freilassen können, um die Waffenruhe zu verlängern, hat sich aber stattdessen für Verweigerung und Krieg entschieden.“
Bemerkenswert ist, dass nach den Luftangriffen der rechtsextreme Ex-Minister Ben Gvir wieder in die Netanyahu-Regierung eintrat. Er hatte die Regierung am 19. Januar verlassen, um gegen das damalige Waffenstillstandsabkommen zu protestieren, und angekündigt, nur zurückzukehren, wenn der Krieg gegen die Hamas wieder aufgenommen würde. Laut Berichten der Zeitung „Ha’aretz“ hilft sein Wiedereintritt Netanyahu dabei, seine Koalition zu stabilisieren und die Verabschiedung des Haushalts abzusichern.
Kritiker werfen Netanyahu vor, dass seine Entscheidungen möglicherweise mehr von innenpolitischen Erwägungen als von strategischen Kriegszielen geleitet sind. Es wird spekuliert, ob er den Krieg in die Länge ziehen möchte, um drängenden Fragen zur Zukunft Israels und Gaza auszuweichen oder ob er primär versucht, seine Koalition mit rechtsextremen Parteien zu sichern.
Besonders besorgniserregend ist die Lage der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Nach israelischen Angaben befinden sich derzeit noch 58 Menschen in Gefangenschaft, wobei 34 von ihnen laut israelischer Armee bereits tot sein sollen. Angehörige der Geiseln sowie ehemalige Geiseln haben Bedenken geäußert, dass die neuen militärischen Aktionen das Leben der Entführten zusätzlich gefährden könnten.
Liri Albag, eine kürzlich freigelassene Soldatin, kritisierte: „Das Leben der zurückgelassenen Geiseln ist in höchster Gefahr.“ Luis Har, ebenfalls eine ehemalige Geisel, warnte, dass das militärische Vorgehen die Situation der Geiseln verschlechtern könnte.
Der aktuelle Konflikt entbrannte nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1200 Israelis getötet und 251 als Geiseln genommen wurden. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind im Gazastreifen seitdem mehr als 48.500 Menschen ums Leben gekommen. Israel spricht von rund 20.000 getöteten Terroristen unter den Opfern.
Am 19. Januar 2025 stimmten Israel und die Hamas nach Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA einer 42-tägigen Waffenruhe zu, die als erste Phase eines dauerhaften Waffenstillstands gedacht war. Während dieser Phase sollten über 30 israelische Geiseln im Austausch gegen Hunderte palästinensischer Gefangener freigelassen werden.
Kritiker behaupten jedoch, dass Israel sich nicht vollständig an die Vereinbarung gehalten habe, indem es seine Streitkräfte nicht wie vereinbart aus dem Gazastreifen abzog und am 3. März die Lieferung humanitärer Güter nach Gaza blockierte, möglicherweise um Druck auf die Hamas auszuüben.
Die Wiederaufnahme der Kämpfe deutet darauf hin, dass eine langfristige Lösung für den Konflikt weiterhin in weiter Ferne liegt. Ohne eine klare Perspektive für Gaza wird der Tod und die Zerstörung, die durch den andauernden Konflikt verursacht werden, immer schwerer zu rechtfertigen sein.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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