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Jennifer Grey wird 65: Wie die „Dirty Dancing“-Ikone ihre Karriere neu definiert

today26.03.2025

Hintergrund

Mit ihrer Rolle als Frances „Baby“ Houseman in „Dirty Dancing“ tanzte sich Jennifer Grey 1987 in die Herzen eines Millionenpublikums. Heute, zu ihrem 65. Geburtstag, blickt die Schauspielerin auf eine Karriere voller unerwarteter Wendungen zurück. Von ihrem kometenhaften Aufstieg über dramatische persönliche Entscheidungen bis hin zu ihrem bemerkenswerten Comeback – Greys Lebensweg ist geprägt von Höhen und Tiefen, die sie heute mit neuer Perspektive betrachtet.

Der unvergessliche Durchbruch mit „Dirty Dancing“

Jennifer Grey 65 Jahre
Bryan Berlin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Als Jennifer Grey 1987 an der Seite von Patrick Swayze in „Dirty Dancing“ zu sehen war, konnte niemand die kulturelle Bedeutung dieses Films vorhersehen. Die Geschichte des schüchternen Mädchens aus gutem Hause, das sich in einen charismatischen Tanzlehrer verliebt, entwickelte sich zu einem globalen Phänomen. Die ikonische Hebefigur im See und der berühmte Satz „Niemand steckt Baby in eine Ecke“ sind bis heute fest im kollektiven Gedächtnis verankert.

Doch der Weg zur Berühmtheit war für Grey nicht immer einfach. Die Beziehung zu ihrem Co-Star Patrick Swayze war während der Dreharbeiten angespannt. In einem Interview mit dem Podcast „Awards Chatter“ des Hollywood Reporter enthüllte Grey später, dass Swayze während einer Liebesszene betrunken gewesen sei. Trotz ihrer anfänglichen Differenzen entwickelte sich mit der Zeit ein respektvolles Verhältnis zwischen den beiden Schauspielern.

Der folgenschwere Eingriff, der alles veränderte

Was für viele als logischer nächster Karriereschritt erschien, entwickelte sich für Grey zum Wendepunkt ihres Lebens. Nach dem überwältigenden Erfolg von „Dirty Dancing“ unterzog sie sich einer Nasenkorrektur – auf Anraten ihrer Mutter, die glaubte, dies würde ihrer Tochter zu mehr Rollen verhelfen. In ihren 2022 veröffentlichten Memoiren „Out of the Corner“ bezeichnete Grey diesen Schritt rückblickend als „großen Fehler“.

„Ich ging ins Operationszimmer als Berühmtheit und kam als Unbekannte wieder heraus“, beschrieb sie die dramatischen Folgen des Eingriffs. „Ich verlor meine Identität und meine Karriere über Nacht.“ Tatsächlich war Grey nach der Operation für viele nicht mehr wiederzuerkennen – selbst enge Freunde gingen an ihr vorbei, ohne sie zu erkennen.

Der tragische Unfall vor dem großen Erfolg

Nur wenige Wochen vor der Veröffentlichung von „Dirty Dancing“ erlebte Grey ein traumatisches Ereignis, das ihr Leben für immer prägen sollte. Bei einem Autounfall in Nordirland, bei dem ihr damaliger Partner Matthew Broderick am Steuer saß, kamen zwei Menschen ums Leben. Grey selbst erlitt ein schweres Schleudertrauma.

Die psychischen Folgen dieses Unfalls begleiteten sie noch lange Zeit. „Es war das Traumatischste, was mir je passiert ist“, gestand sie später. Die Kombination aus diesem Schicksalsschlag und den beruflichen Rückschlägen nach ihrer Nasenoperation führte zu einer langen Phase der Neuorientierung.

Familiäre Wurzeln in der Unterhaltungsbranche

Dass Jennifer Grey überhaupt den Weg ins Rampenlicht fand, mag bei ihrer Herkunft nicht überraschen. Als Tochter des Oscar-prämierten Schauspielers Joel Grey (bekannt aus „Cabaret“) und der Schauspielerin und Sängerin Jo Wilder wuchs sie in einem kreativen Umfeld auf. Nach dem Besuch einer Privatschule in Manhattan begann sie ihre Schauspielausbildung in New York.

Ihre erste größere Rolle hatte Grey 1984 in „Die rote Flut“, gefolgt von einem Auftritt in „Ferris macht blau“ (1986) an der Seite von Matthew Broderick, mit dem sie später auch privat liiert war. Doch es war „Dirty Dancing“, der sie schließlich zum internationalen Star machte.

Privatleben zwischen Rampenlicht und Zurückgezogenheit

Greys Privatleben war immer wieder Gegenstand öffentlichen Interesses. Nach ihrer Beziehung mit Matthew Broderick kursierten Gerüchte über Romanzen mit prominenten Männern wie Johnny Depp, Michael J. Fox und William Baldwin. 2001 heiratete sie schließlich den Schauspielkollegen Clark Gregg, mit dem sie eine Tochter hat. Nach 20 Jahren Ehe ließen sich die beiden jedoch scheiden.

Trotz der Herausforderungen in ihrem Privatleben zeigte Grey immer wieder ihre Stärke und Anpassungsfähigkeit. 2010 bewies sie ihr tänzerisches Talent erneut, als sie die Reality-TV-Show „Dancing with the Stars“ gewann – eine beeindruckende Leistung, bedenkt man die körperlichen Einschränkungen durch den früheren Autounfall.

Ein bemerkenswertes Comeback

In den letzten Jahren erlebt Jennifer Grey eine Art Renaissance ihrer Karriere. Mit Filmen wie „A Real Pain“, in dem sie neben Kieran Culkin zu sehen ist, und „Wish You Were Here“ kehrt sie auf die Leinwand zurück. Erst gestern war sie in London für die Premiere ihres neuen Films.

Besonders spannend für Fans des Kultfilms: Grey arbeitet derzeit mit dem Filmstudio Lionsgate an einer Fortsetzung von „Dirty Dancing“. „Wir arbeiten seit ein paar Jahren daran“, verriet sie kürzlich in einem Interview mit People. Auch wenn der aktuelle Status des Projekts noch unklar ist, zeigt es doch, dass Grey ihre ikonische Rolle nicht vergessen hat.

Neben ihrer Filmkarriere war Grey auch in beliebten TV-Serien zu sehen, darunter Gastauftritte in „Friends“ und „Grey’s Anatomy“. Diese Vielseitigkeit unterstreicht ihre Fähigkeit, sich in der sich ständig wandelnden Unterhaltungsbranche zu behaupten.

Das Vermächtnis einer Ikone

An ihrem 65. Geburtstag kann Jennifer Grey auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken. Sie hat Höhen und Tiefen erlebt, wie sie nur wenige Stars kennen. Ihre Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie persönliche Entscheidungen eine Karriere beeinflussen können, aber auch dafür, wie Widerstandsfähigkeit und Talent letztendlich triumphieren können.

Während „Dirty Dancing“ zweifellos ihr bekanntestes Werk bleibt, definiert sich Grey heute neu – als Autorin, als vielseitige Schauspielerin und als Frau, die ihre Vergangenheit mit all ihren Fehlern und Erfolgen akzeptiert hat. In ihren Memoiren schrieb sie: „Es geht darum, aus der Ecke herauszukommen, in die man dich gesteckt hat oder in die du dich selbst gesteckt hast.“

Mit dieser Einstellung feiert Jennifer Grey heute nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch einen neuen Lebensabschnitt voller Möglichkeiten. Die Frau, die einst als „Baby“ die Herzen im Sturm eroberte, beweist, dass es nie zu spät ist, sich selbst neu zu erfinden und seinen eigenen Weg zu gehen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM