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Die Punklegende John Lydon, besser bekannt als Johnny Rotten, hat eine klare Botschaft an seine ehemaligen Bandkollegen der Sex Pistols gesendet: eine Rückkehr kommt für ihn niemals in Frage. In einem kürzlich geführten Interview mit der Nachrichtenagentur PA Media machte der Musiker unmissverständlich klar, warum er mit der aktuellen Ausrichtung der legendären Punkband nichts mehr zu tun haben möchte und bezeichnete sie als zu „woke“ für seinen Geschmack.
„Nie, nicht nach dem, was ich als ihre schmutzigen Taten betrachte, sollen sie in den woken Erwartungen von Walt Disney herumwühlen“, erklärte Lydon vehement. „Sie haben den Inhalt getötet und das Ganze in kindisches Geschwätz verwandelt, und das ist inakzeptabel.“ Der 68-jährige Musiker bezieht sich dabei auf die Zusammenarbeit seiner Ex-Bandkollegen mit Disney für die Serie „Pistol“, die das Leben der Sex Pistols dramatisiert – ein Projekt, das Lydon durch einen letztlich erfolglosen Rechtsstreit zu verhindern versuchte.
Mit beißendem Sarkasmus fügte er hinzu: „Entschuldigung, ich werde dies nicht länger unterstützen, was mich betrifft, ich bin die Pistols, und sie sind es nicht.“ Besonders die aktuelle Besetzung der Band mit Frank Carter als Sänger ist ihm ein Dorn im Auge. Lydon bezeichnete die Formation als „Clownszirkus“ und ihre Auftritte abwertend als „Karaoke“.
Die Spannungen zwischen Lydon und seinen ehemaligen Bandkollegen Steve Jones, Paul Cook und Glen Matlock reichen weit zurück. In Interviews sprach er offen über seine Frustrationen während der frühen Tage der Sex Pistols: „Ich wollte bei den Pistols experimentieren. Ich schrieb ‚Religion‘ in der Band, aber sie wollten nicht darauf eingehen.“ Diese künstlerischen Differenzen scheinen bis heute nachzuwirken.
„Das war frustrierend, aber ich meine, es ist nicht ihre Schuld, dass sie talentlos sind und sich nicht weiterentwickeln können“, stichelte Lydon weiter. Die erste Zeile seines Songs „Public Image“ mit seiner späteren Band Public Image Ltd. sei damals auf die alten Pistols zugetroffen und tue es noch immer – ein deutlicher Hinweis auf seine anhaltende Verbitterung.
Die Sex Pistols, die zuletzt 2008 mit Lydon auftraten, haben bereits mehrere Konzerte für 2025 angekündigt, darunter einen Auftritt beim Download Festival und eine Show für den Teenage Cancer Trust in der Royal Albert Hall in London. Die Besetzung besteht aus den Originalmitgliedern Steve Jones, Paul Cook und Glen Matlock, während Frank Carter die Rolle des Frontmanns übernommen hat.
Bassist Glen Matlock reagierte bereits auf Lydons Kritik: „Er lag falsch, weil sie gut waren. John hat sein Bett gemacht – er kann darin liegen.“ Auch Steve Jones äußerte sich in einem Interview und stellte fest, dass Lydon „kein Interesse“ an einer Wiedervereinigung habe. Gleichzeitig zeigte er sich überrascht über die positive Resonanz bei den Konzerten ohne den ursprünglichen Sänger.
Während Lydon eine Rückkehr zu den Sex Pistols kategorisch ausschließt, bleibt er musikalisch aktiv. Mit seiner Band Public Image Ltd. (PiL) plant er für 2025 eine Tournee mit dem vielsagenden Titel „This Is Not The Last Tour“. Die Tour beginnt am 23. Mai in Ware und endet am 23. August in Wroclaw, Polen.
Für Lydon bietet PiL die Möglichkeit, seine experimentelle Seite auszuleben – etwas, das ihm nach eigener Aussage bei den Sex Pistols verwehrt blieb. Die Band hat bisher zehn Studioalben veröffentlicht und arbeitet derzeit an neuem Material. Zudem werden zum Record Store Day am 12. April 2025 alternative Mixe ihrer Alben erscheinen.
In seinen Äußerungen verdeutlicht Lydon eine Grundhaltung, die für ihn den ursprünglichen Punkgeist verkörpert: Rebellion gegen gesellschaftliche Normen und Erwartungen. Er sieht einen Widerspruch zwischen dem ursprünglichen anarchischen Ethos der Sex Pistols und dem, was er als „woke“ Anpassung wahrnimmt.
„Es gibt einen Unterschied zwischen politischem Ausdruck und dem Woke-Wahn, der versucht, alles zu zensieren“, erklärte Lydon in einem früheren Interview. „Punk war nie dazu gedacht, bequem zu sein.“ Für ihn bedeutet Punk, authentisch zu bleiben und kontroverse Inhalte nicht zu glätten oder den aktuellen gesellschaftlichen Trends anzupassen.
Diese Haltung spiegelt Lydons lebenslange Position wider, gegen den Strom zu schwimmen – selbst wenn dieser Strom inzwischen von seinen ehemaligen Bandkollegen repräsentiert wird. Während die Sex Pistols ohne ihn weitermachen, bleibt Lydon seiner Version des Punk treu: unangepasst, unversöhnlich und vor allem – kompromisslos.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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