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today23.04.2025
Der ehemalige Bundesligist und DFB-Pokalsieger KFC Uerdingen 05 hat gestern seinen Spielbetrieb in der Regionalliga West mit sofortiger Wirkung eingestellt. Laut Insolvenzverwalter Thomas Ellrich sind die finanziellen Mittel aufgebraucht und der Verlust der Gemeinnützigkeit macht es unmöglich, den Spielbetrieb fortzuführen. Der Traditionsverein, der vor 40 Jahren noch den DFB-Pokal gewann, steht damit vor einem weiteren Tiefpunkt seiner bewegten Geschichte – mit erheblichen Auswirkungen für die gesamte Liga.
Die finanzielle Misere des KFC Uerdingen ist kein plötzliches Ereignis, sondern das Ergebnis jahrelanger Probleme. Bereits Anfang April hatte das Amtsgericht Krefeld aufgrund von „Zahlungsunfahigkeit und Ueberschuldung“ ein Insolvenzverfahren eroeffnet. Nun folgte der naechste Schlag: Der Entzug der Gemeinnuetzigkeit durch die Finanzverwaltung.
Thomas Ellrich erklaerte in seiner offiziellen Mitteilung: „Die Gruende fuer diesen Schritt sind wirtschaftlicher Natur. Kuerzlich erfuhr ich, dass dem KFC von der Finanzverwaltung bereits vor einiger Zeit die Gemeinnuetzigkeit entzogen worden ist. Der Entzug der Gemeinnuetzigkeit bedeutet, dass kuenftig weniger bis gar keine Geld- und Sachspenden zu erwarten sind. Zusaetzlich wuerde die Beschaeftigung von ehrenamtlichen Helfern dadurch erheblich erpschwert.“
Besonders bitter: Die kuerzlich von Unterstuetzern bereitgestellten Mittel, unter anderem vom Kaderberater Mehmet Eser und Trikotsponsor Mercedes Herbrand, sind bereits aufgebraucht. Alle Spieler wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt, damit sie Leistungen bei der Agentur fuer Arbeit beantragen koennen.
Der Verein selbst reagierte mit Unverstaendnis auf die Entscheidung des Insolvenzverwalters. In einer Stellungnahme zeigte sich der Vorstand irritiert ueber das Vorgehen und den mangelnden Informationsfluss. Besonders pikant: Laut Vereinsangaben hatten die Spieler erklaert, „die Saison in jedem Fall auch unentgeltlich zu Ende spielen“ zu wollen.
Der Vorstand kritisierte: „Die Tatsache, dass uns keine Moeglichkeit gegeben wurde, die gegebenen Zusagen auch umzusetzen, laesst uns auch daran zweifeln, dass eine Loesung der Probleme gewollt ist.“ Der KFC kuendigte deshalb an, juristische Schritte gegen die Entscheidung zu pruefen.
Der Westdeutsche Fussballverband (WDFV) hat den KFC Uerdingen bereits aus der Tabelle genommen und alle Spiele, an denen der Verein teilgenommen hat, annulliert. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen fuer die gesamte Liga.
Durch die Annullierung aller Spiele des KFC Uerdingen steht der MSV Duisburg vier Spieltage vor Schluss als vorzeitiger Aufsteiger in die 3. Liga fest. Der Vorsprung vor Rot-Weiss Oberhausen betraegt nun uneinholbare 14 Punkte. Uerdingen ist zusaetzlich bereits der zweite Verein nach Tuerkspor Dortmund, der in dieser Saison vorzeitig den Spielbetrieb einstellt.
Der Fall KFC Uerdingen wirft ein Schlaglicht auf die strukturellen Probleme im deutschen Regionalliga-Fussball. In der Transfermarkt-Community wird intensiv ueber die Ungleichheit zwischen den verschiedenen Regionalligen und das System der Aufstiegspunkte diskutiert.
Ein User namens SoSueMe beschreibt die prekaere Situation: „In der Regionalliga West gehen die Clubs reihenweise pleite, waehrend die Klubs aus dem Osten Deutschlands durch wirtschaftlichen Niedergang und Strukturwandel gezuendert sind, sich zu konsolidieren.“ Diese Ungleichheit fuehrt zur Forderung nach einem Umdenken im deutschen Fussball.
Andere Stimmen, wie der User Portini, betonen die Wichtigkeit eines wirtschaftlichen Leistungsnachweises fuer einen nachhaltigen Spielbetrieb: „Der KFC Uerdingen steht exemplarisch fuer die Herausforderungen vieler Vereine. Der Verein hat sich einen ueberteuerten Kader geleistet und kaempft seit 20 Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten.“
Trotz der aktuellen Krise gibt es Hoffnung fuer die Zukunft des Traditionsvereins. Der Insolvenzverwalter hat als neues Ziel formuliert, den Verein zu entschulden und zu erhalten. Die Vereinsfuehrung und Unterstuetzer planen, ein tragfaehiges Zukunftskonzept mit neuen Strukturen und einer soliden Finanzbasis zu entwickeln.
In der naechsten Saison soll Uerdingen in der Oberliga antreten – ein weiterer Neuanfang fuer den Verein, der bereits 2008 bis in die sechste Liga abgestuerzt war. Fuer den ehemaligen Bundesligisten (letzter Abstieg 1996) und DFB-Pokalsieger von 1985 waere es die Chance, sich auf gesunder Basis neu aufzustellen.
Die Geschichte des KFC Uerdingen zeigt exemplarisch die Herausforderungen, mit denen viele Traditionsvereine im deutschen Fussball konfrontiert sind. Ohne nachhaltige finanzielle Strukturen und realistische Planung droht selbst Vereinen mit grosser Geschichte und treuer Fanbasis der Absturz. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dem KFC Uerdingen der Neustart in der Oberliga gelingt und ob der deutsche Fussball aus solchen Faellen die richtigen Schluesse fuer notwendige Strukturreformen zieht.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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