Kirk Hammett kündigt erstes Soloalbum an – „Eine Fusion aus allen Stilen“

Metallica-Gitarrist Kirk Hammett hat in einem ausführlichen Interview mit Rolling Stone überraschend verkündet, dass er intensiv an seinem ersten vollständigen Soloalbum arbeitet. Der 62-jährige Musiker beschreibt das Projekt als genreübergreifendes Werk, das klassische Progressionen, schwere Riffs und sogar funky Elemente vereinen wird. Anders als bei seiner instrumentalen EP „Portals“ von 2022 sollen diesmal auch Vocals eine wichtige Rolle spielen.

Von Metallica zum Soloprojekt – Hammetts kreative Reise

„Ich bin gerade aktiv dabei, Ideen für mein Soloalbum zusammenzustellen“, erklärt Hammett im Gespräch. „Plötzlich schreibe ich klassische Progressionen, dann wieder schwerere Sachen und sogar funkartige Stücke.“ Besonders interessant: Die Songs verlangen laut Hammett nach Gesang, wobei er selbst nicht unbedingt als Sänger fungieren möchte. „Ich hoffe, ich bin es nicht… ich habe schon genug auf der Bühne zu tun“, scherzt der Gitarrist.

Ein besonderes Highlight des kommenden Albums wird vermutlich der Song „The Mysterion“ sein – ein Stück, das von antiken griechischen Texten inspiriert wurde und laut Hammett „klingt, als wäre es 2000 Jahre alt“.

Parallele Arbeit an neuem Metallica-Material

Während er sein Soloprojekt vorantreibt, bleibt Hammett auch Metallica treu. In dem Interview offenbart er, dass er bereits 767 neue Riffs für das nächste Metallica-Album gesammelt hat. „Es ist ein Albtraum, durch all das zu gehen“, gibt er zu. Fans müssen sich jedoch gedulden: „Ich sehe nicht, dass wir in den nächsten zwei Jahren mit dem neuen Album beginnen, da wir noch die ’72 Seasons‘-Tour beenden müssen.“

Interessanterweise deutet Hammett an, dass Metallica für ihr nächstes Album möglicherweise zum Sound der 90er Jahre zurückkehren könnte – eine Ära, die mit Alben wie „Load“ und „Reload“ polarisierte, heute aber von vielen Fans geschätzt wird. „Wir könnten einfach sagen: ‚Okay, lasst uns zurück in die 90er gehen.‘ Es ist keine schlechte Idee“, überlegt er.

Kreativität als lebenslange Mission

Mit 62 Jahren sprudelt Hammett weiterhin vor kreativer Energie. Sein Ansatz zum Songwriting ist dabei bemerkenswert unkonventionell: „Ich weigere mich, hart an irgendetwas zu arbeiten. Aber die Musik kommt trotzdem und formt sich zu Songs und Tracks.“

Der Gitarrist beschreibt sich selbst als „Antenne“ oder „Gefäß“ für musikalische Inspiration. „Die Muse flüstert mir jeden verdammten Tag Musik ins Ohr. Ich muss danach handeln, sonst höre ich auf“, erklärt er.

Diese philosophische Herangehensweise zeigt sich auch in seiner Betrachtung von Musik als magische Kraft: „Musik ist Magie. Sie hat die Fähigkeit, die Situation im Raum zu verändern.“

Zwischen Tournee und Buchveröffentlichung

Das Interview erscheint zeitgleich mit der Veröffentlichung von Hammetts neuem Kaffeetischbuch „The Collection: Kirk Hammett“, das einen detaillierten Einblick in seine beeindruckende Sammlung von Vintage-Gitarren gibt. Auf die Frage, wie viele Gitarren er besitzt, antwortet er ausweichend: „Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, nicht zu zählen. Die Zahl macht mich traurig, weil ich nicht alle spielen kann.“

Metallica wird ihre aktuelle „M72“-Tournee in den kommenden Monaten fortsetzen und im November in Auckland, Neuseeland, abschließen. Danach plant die Band laut Hammett „eine kleine Pause“, bevor sie sich neuen Projekten widmet – möglicherweise ist dann auch mehr Zeit für sein Soloalbum.

Für Fans bietet das angekündigte Solowerk einen spannenden Einblick in Hammetts musikalische Vielseitigkeit jenseits der Grenzen von Metallica. Wie er im Interview betont: „Ich fühle mich nicht wie 62. Ich habe immer noch viel kreative Energie.“ Diese Energie verspricht sowohl für sein Soloprojekt als auch für die Zukunft von Metallica Großes.