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Vom 26. April bis zum 4. Mai 2025 verwandelt sich Hannover in einen Klangraum der besonderen Art. Das Festival „Klangbrücken“ widmet sich in diesem Jahr zwei musikalischen Giganten: Pierre Boulez und Luciano Berio, die beide ihren 100. Geburtstag feiern würden. Mit neun Konzerten spannt das Festival einen Bogen zwischen der revolutionären Kraft ihrer Kompositionen und dem Einfluss, den sie bis heute auf zeitgenössische Musik ausüben.
Der Eröffnungsabend im Tonstudio Tessmar gab bereits einen Vorgeschmack auf das, was die Besucher erwartet. Der Komponist Arsalan Abedian bringt es auf den Punkt: „Alles, was man beim Komponieren macht, ist in einer Weise seriell.“ Obwohl serielle Musik – eine streng strukturierte Kompositionstechnik, die alle musikalischen Parameter systematisch organisiert – heute nicht mehr im Mainstream steht, bildet sie doch ein wichtiges Fundament für viele zeitgenössische Kompositionen.
Die Sopranistin Sophia Körber und Pianistin Yun Qi Wong demonstrierten diese Verbindung eindrucksvoll mit ihrer Interpretation von 100 kombinierbaren Musikmodulen. „Die größte Herausforderung war, die Brücken zu bauen – zwischen den Zeiten, den Genres und Kompositionen,“ erklärt Körber nach ihrem Auftritt gegenüber dem NDR.
Programmekoordinator Klaus Angermann hebt die Bedeutung von Boulez und Berio für die Musikgeschichte hervor: „Sie stehen für eine Generation von Komponisten, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine musikalische Revolution anstrebten.“ Besonders die strengen Strukturen von Boulez finden sich auch in den Werken zeitgenössischer Komponisten wie Aaron Cassidy wieder, der als Professor in Hannover lehrt.
„Klangbrücken“ soll, wie der Festivalleiter in einem NDR-Interview betont, „eine Brüche zwischen den Epochen und Stilrichtungen schlagen“. Dies ermöglicht nicht nur musikalischen Genuss, sondern auch eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Musik und deren Einfluss auf die Gesellschaft.
Das Festival bietet neben Konzerten auch Workshops und Diskussionen. Zu den Highlights zählt die Uraufführung von Graham Waterhouses „Bow’n blow“ durch das Duo Tedesco sowie mehrere Uraufführungen aus dem Incontri-Institut der Musikhochschule Hannover.
Literaturfreunde kommen bei einer Lesung von Pierre Boulez‘ Texten im Sprengel Museum auf ihre Kosten. Ein besonderes Ereignis verspricht der Auftritt des Pianisten Michael Wendeberg, der die drei Klaviersonaten von Boulez präsentieren und deren Entwicklung erläutern wird.
Mit geschlossenen Augen hören
Einen ungewöhnlichen Abschluss findet das Festival mit dem Konzert des Ensembles Megaphon. Vier Sätze aus Berios „14 Sequenzas“ werden neu interpretiert und mit Textauszügen aus Italo Calvinos „Ein König horcht“ kombiniert. Das Besondere: Die Besucher erhalten Augenmasken unter dem Motto „Augen zu, Ohren auf!“ – ein sinnliches Experiment, das die Wahrnehmung der Klangwelten intensivieren soll.
„Wir wollen zeigen, dass die Musik von Boulez und Berio nichts von ihrer Kraft verloren hat,“ erklärt der Festivalleiter. „Ihre Kompositionen fordern uns auch heute noch heraus, genau hinzuzuhören und neue Dimensionen des Klangs zu entdecken.“
Für Musikliebhaber, die das Abenteuer wagen wollen, in ungewohnte Klangwelten einzutauchen, bietet „Klangbrücken“ 2025 eine ideale Gelegenheit, die revolutionären Ideen zweier Musikpioniere neu zu entdecken und ihre Relevanz für die Gegenwart zu erleben.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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