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Lebloses Kind aus der Lahn geborgen – Suche nach vermisstem Pawlos endet tragisch

today21.04.2025

Hintergrund

In Weilburg hat die wochenlange Suche nach dem sechsjährigen Pawlos ein tragisches Ende genommen. Gestern Abend entdeckte ein Kanufahrer den leblosen Körper eines Kindes in der Lahn. Laut Polizeiangaben handelt es sich „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den seit Ende März vermissten autistischen Jungen. Hunderte Einsatzkräfte hatten seit seinem Verschwinden am 25. März nach dem Kind gesucht.

Tragischer Fund in der Lahn

Lebloses Kind aus der Lahn geborgen - Suche nach vermisstem Pawlos endet tragisch

Gegen 18 Uhr am Ostersonntag alarmierte ein Kanufahrer die Polizei, nachdem er in der Nähe einer Überführung der B456 über die Lahn einen leblosen Körper im Wasser entdeckt hatte. Sofort rückten Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei zum Fundort aus. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

In einer gemeinsamen Mitteilung mit der Polizei erklärte Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU): „Heute ist ein Tag der Trauer, aber auch des Abschieds von Pawlos.“ Er betonte sein tiefes Mitgefühl für die Familie und Freunde des Jungen. Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) äußerte sich: „Die Nachricht vom Tod des kleinen Pawlos macht mich traurig. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Mein herzlicher Dank geht an alle Helferinnen und Helfer.“

Wochenlange Suche mit enormem Aufwand

Der autistische Junge war am 25. März während des Unterrichts aus seiner Förderschule verschwunden. Sein Fehlen fiel innerhalb einer Minute auf, doch da hatte Pawlos das Schulgelände bereits verlassen. In den folgenden Wochen suchten bis zu 600 Einsatzkräfte in einem Radius von drei Kilometern rund um die Kleinstadt nach dem Kind.

Die Suche umfasste Kräfte der Polizei, Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und viele freiwillige Helfer. Sogar ein zur Luftaufklärung aufgerüsteter Eurofighter der Bundeswehr und spezialisierte Taucher kamen zum Einsatz. Trotz des enormen Aufwands konnte Pawlos nicht lebend gefunden werden.

Theorien zum Verschwinden

Während der Suche nach Pawlos wurden verschiedene Theorien zu seinem möglichen Verbleib diskutiert. Eine davon war, dass er sich in der Nähe versteckt oder verlaufen haben könnte. Fabian Diekmann von Autismus Deutschland erklärte im Zusammenhang mit der besonderen Situation autistischer Kinder: „Das merken Kinder generell schon schwierig.“ Autistische Kinder nehmen ihre Umgebung anders wahr und könnten daher Gefahren wie Hunger oder Kälte nicht richtig einschätzen.

Eine Freundin der Familie hatte Pawlos als quirlig mit „einem sehr, sehr großen Bewegungsdrang“ beschrieben, was die Suche zusätzlich erschwerte. Auch die Möglichkeit, dass Pawlos mit einem Bus oder Zug weggefahren sein könnte, wurde untersucht, da er zuletzt in der Nähe des Bahnhofs gesehen worden war.

Die nun bestätigte Theorie, dass der Junge in der Lahn ertrunken sein könnte, hatte die Polizei von Anfang an im Blick. Trotz mehrfacher Suchaktionen im Fluss konnten jedoch zunächst keine Hinweise gefunden werden.

Untersuchungen zu den Todesumständen

Die Polizei kündigte an, in den kommenden Tagen weitere Untersuchungen und Ermittlungen durchzuführen, um die genauen Umstände des Todes zu klären. Innenminister Roman Poseck (CDU) äußerte sein Bedauern über den Ausgang der Suche und dankte allen Einsatzkräften sowie Bürgerinnen und Bürgern, die bei der Suche nach Pawlos geholfen hatten.

Trotz des enormen Aufwands und des Engagements der gesamten Stadt Weilburg konnte der kleine Junge nicht rechtzeitig gefunden werden. Die Nachricht vom Tod des Kindes hat in der Gemeinde tiefe Betroffenheit ausgelöst. In den nächsten Tagen werden die Ermittlungen fortgesetzt, um Klarheit über die genauen Umstände zu erlangen.

Polizei

Geschrieben von: RadioMonster.FM