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today28.03.2025
Lucy Dacus‘ neues Album ‚Forever Is a Feeling‘ markiert einen bedeutsamen Meilenstein in ihrer musikalischen Entwicklung. Die als Teil der Indie-Supergroup Boygenius bekannte Künstlerin präsentiert nach einer unbestimmten Bandpause ihr erstes Majorlabel-Debüt bei Geffen/Universal. In elf Songs entfaltet Dacus eine emotionale Reise durch die Höhen und Tiefen der Liebe, wobei viele Texte offensichtlich ihrer Bandkollegin und Partnerin Julien Baker gewidmet sind.
In Zusammenarbeit mit Co-Produzent Blake Mills hat Dacus einen zurückhaltenden, geschmackvollen Sound erschaffen, der sich deutlich von ihren früheren Werken unterscheidet. Das Album, das gestern erschienen ist, präsentiert sich mit einem goldenen Rahmen im Artwork, der an Renaissance-Gemälde erinnert – ein visueller Hinweis auf den kunstvollen Charakter dieser Musik.
„Ich musste ein wirklich schönes Leben zerstören, um etwas Neues zu erschaffen“, erklärte Dacus in einem Interview über die Entstehung des Albums. Diese Transformation spiegelt sich in den sanften Klanglandschaften wider, die von akustischen Gitarren, Klavierpassagen und subtilen Streicherarrangements geprägt sind.
Dacus‘ Stärke liegt eindeutig in ihrer Fähigkeit, mit scharfen, bedeutungsvollen Details zu erzählen. In „Come Out“ singt sie mit trockenem Humor: „Ich habe deinen Anruf verpasst, weil ich in einem Sitzungssaal voller alter Männer war, die raten, worauf die Kids heute stehen“. Auch im Titeltrack Forever Is a Feeling gelingt ihr eine eindrucksvolle Darstellung der Dualität der Liebe: „This is bliss, this is hell“.
Besonders bemerkenswert ist ihre Offenheit bezüglich ihrer queeren Identität. „Das ist der erste Liebessong, den ich geschrieben habe, in dem ich tatsächlich weibliche Pronomen verwende. Ich sage ‚you are my girl‘ in dem Song, was sich einzigartig anfühlt“, verriet die Musikerin kürzlich.
In „Lost Time“ findet sich eine der eindringlichsten Zeilen des Albums: „Ich liebe dich, und jeder Tag, an dem ich es nicht gesagt habe, ist verlorene Zeit.“ Diese emotionale Direktheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Platte. Trotz der persönlichen Natur ihrer Texte schafft Dacus es, universelle Gefühle anzusprechen, mit denen sich viele Hörer identifizieren können.
Die musikalische Untermalung bleibt dabei meist im Hintergrund. Selbst in kraftvolleren Momenten wie in „Most Wanted Man“ bleibt die Musik gedämpft, bis sie im Schlussstück „Lost Time“ kurzzeitig aufblüht. Diese Zurückhaltung mag manchen Hörern als zu sanft erscheinen – ein Kritikpunkt, der in mehreren Rezensionen auftaucht.
Beeindruckend ist die Liste der Mitwirkenden: Neben ihren Boygenius-Kolleginnen Phoebe Bridgers und Julien Baker haben auch Hozier, Madison Cunningham, Melina Duterte, Jake Finch und Bartees Strange zum Album beigetragen. Diese kollaborative Energie hat Dacus geholfen, ihre musikalische Identität weiterzuentwickeln.
Über die Pause von Boygenius, die kürzlich eine Grammy-Nominierung für ihr Debütalbum „The Record“ erhielten, sagte Dacus: „Wir hatten von Anfang an gesagt: ‚Ein Jahr‘. Lasst uns unsere Freundschaft schützen, lasst uns unsere Energie schützen, lasst uns nicht zulassen, dass jemand von uns Druck verspürt, es für die anderen am Laufen zu halten.“
„Forever Is a Feeling“ ist kein Album für schnelle Hörerlebnisse. Es entfaltet seine Wirkung in ruhigen Momenten, wenn du bereit bist, dich auf Dacus‘ intime Erzählungen einzulassen. Mit seiner melancholischen, träumerischen Stimmung eignet es sich perfekt für Playlists wie „Indie Chill“ oder „Sunday Morning Vibes“.
Obwohl einige Kritiker mehr musikalische Intensität und Überraschungen wünschen, bleibt unbestritten, dass Lucy Dacus mit diesem Album einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer künstlerischen Entwicklung gemacht hat. Die emotionale Tiefe und lyrische Qualität machen „Forever Is a Feeling“ zu einem lohnenden Hörerlebnis für alle, die bereit sind, sich auf die subtilen Nuancen einzulassen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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