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today11.04.2025
Die experimentelle Indie-Pop-Band Mamalarky veröffentlicht heute ihr drittes Album „Hex Key“ über das renommierte Punklabel Epitaph Records. Das Quartett um Frontfrau Livvy Bennett beweist einmal mehr, dass musikalische Unberechenbarkeit ihr größtes Kapital ist. Mit 13 abwechslungsreichen Songs bewegt sich die Band zwischen psychedelischem Pop, Math Rock und Dream-Pop – und liefert damit genau den Sound, den wir in herausfordernden Zeiten brauchen.
„Das Schlimmste, was man über einen Mamalarky-Song sagen kann, ist: ‚Das klingt wie ein anderer Song von euch'“, erklärt Bassistin Noor Khan und beschreibt damit perfekt die Philosophie der Band. Die vier Musiker – Livvy Bennett (Gesang/Gitarre), Noor Khan (Bass), Dylan Hill (Schlagzeug) und Michael Hunter (Keyboard) – haben nach acht gemeinsamen Jahren zwischen Austin, Atlanta und Los Angeles eine bemerkenswerte musikalische Chemie entwickelt.
Drummer Dylan Hill beschreibt den kreativen Prozess hinter „Hex Key“: „Wir haben ein unvergleichliches Vertrauen zueinander. Es gibt keine professionelle Distanz, sondern nur vier Freunde, die versuchen, etwas zu ergründen.“ Diese Dynamik spiegelt sich in jedem der 13 Tracks wider, die in ihrem Home-Studio entstanden sind.
Bennetts Texte auf „Hex Key“ thematisieren persönliche Herausforderungen wie Depression, Desorientierung und latente Wut – mit unerschütterlicher Ehrlichkeit. Viele der Songs entstanden während einer Übergangsphase in ihrem Leben, einschließlich Jobwechsel und dem Liefern von Pizza mit Uber Eats. Der Track „Anhedonia“ behandelt beispielsweise das Unvermögen, Freude zu empfinden, und kombiniert traumhafte Gitarren mit fragmentiertem Gesang.
Bennett singt zwar in „Broken Bones“, dass sie ihre Gefühle nicht zeigen wird, doch gerade diese Zurückhaltung macht die emotionale Tiefe des Albums so faszinierend. Wenn sie im letzten Refrain dann doch Frustration durchschimmern lässt, wirkt es umso kraftvoller.
Das Album eröffnet mit dem eingängigen „Broken Bones“, das mit starken Gitarrenriffs und emotionalen Texten über Stagnation beeindruckt. Ein Kontrastpunkt ist „The Quiet“ – der längste Track des Albums, der mit stilophonen Klängen und geflüsterten Vocals eine ganz eigene Atmosphäre schafft.
„Won’t Give Up“ beginnt im psychedelischen Disco-Stil und entwickelt sich zu einem euphorischen, keyboardgeführten Refrain. Die Plattform LOUD WOMEN kürte diesen Song zum #Earwormoftheweek und hob hervor, dass er voller Entschlossenheit sei und dazu inspiriere, Hindernisse im Leben zu überwinden.
Besonders beeindruckend ist die Single „#1 Best Of All Time“, die laut Band während einer „intensiven Phase mit Poison Ivy“ aufgenommen wurde. Der energiegeladene Beat und die schrägen Vocals von Bennett verleihen dem Track eine besondere Dynamik.
Der Titeltrack „Hex Key“ kombiniert verzerrte Keys mit optimistischer Lyrik über die Suche nach Verbundenheit: „If we become a pair / blissfully unaware / of any earthly cares“. Es ist genau diese Mischung aus Experimentierfreude und emotionaler Tiefe, die das Album auszeichnet.
Obwohl „Hex Key“ das erste Album der Band beim Punk-Label Epitaph ist, behalten sie ihren DIY-Ethos bei. Die Aufnahmen in ihrem „prolific living room“ Studio in LA zeigen, dass Mamalarky auch ohne große Produktionsmittel beeindruckende Klangwelten schaffen können.
Die Band beweist auf „Hex Key“, dass sie trotz ihrer Experimentierfreude handwerklich präzise arbeiten. Die besten Momente des Albums kombinieren eine entspannte Stimmung mit überraschenden Rhythmuswechseln. Tracks wie „MF“ und „Blow Up“ trumpfen mit dynamischen Entwicklungen auf, während chillige Stücke wie „Take Me“ und „Blush“ mit akzentuierten Drums und ungewöhnlichen Basslinien Tiefe gewinnen.
„Hex Key“ könnte tatsächlich als musikalischer Inbusschlüssel dienen, um die von Krisen geprägten Seelen zu reparieren. Der Sound der Band misst sich punktypisch an ihrem eigenen Spaß und kombiniert psychedelische Elemente mit beatlesker Strenge. Hierbei entstehen traumhafte Harmonien, die auf kratzige Gitarren treffen und eine schillernde Dream-Pop-Welt kreieren.
Trotz anspruchsvoller Songstrukturen wird Mut zu Dissonanzen und Wut demonstriert, was „Hex Key“ genau zu dem Sound macht, den wir in herausfordernden Zeiten benötigen, um nicht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Mamalarkys drittes Album ist eine unerwartete Perle des Jahres, die sowohl Liebhaber eingängiger Melodien als auch Fans komplexer Rhythmen begeistern wird.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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