Musik

Nach brutalem Überfall: So geht es NDW-Star Markus Mörl beim Wiedersehen mit seinem Angreifer

today24.03.2025

Hintergrund

Über ein Jahr nach dem schockierenden Angriff auf Markus Mörl stehen sich der NDW-Star („Ich will Spaß“) und sein mutmaßlicher Angreifer vor Gericht gegenüber. Der traumatische Vorfall vom Dezember 2023, bei dem ein Mann einen schweren Stein auf Mörls Windschutzscheibe warf und anschließend auf ihn einschlug, hat bei dem Musiker bis heute tiefe Spuren hinterlassen. Während der Angeklagte sich wegen über 30 weiterer Straftaten verantworten muss, kämpft Mörl noch immer mit den körperlichen und seelischen Folgen des brutalen Überfalls.

Der Tag, der alles veränderte

Am 6. Dezember 2023 erlebte Markus Mörl in Lorch, Hessen, einen Albtraum. „Ich fuhr mit Tempo 40 bis 50, aus den Augenwinkeln sah ich etwas im Gebüsch. Dann wurde mir ein acht bis zehn Kilo schwerer Stein in die Scheibe geworfen“, schildert der Musiker vor Gericht die dramatischen Ereignisse. Obwohl die Windschutzscheibe standhielt, stieg der blutende Mörl aus seinem Fahrzeug – ein verhängnisvoller Moment.

Nach brutalem Überfall: So geht es NDW-Star Markus Mörl beim Wiedersehen mit seinem Angreifer

Der Angreifer, Behrooz A., stürzte aus dem Gebüsch und ging sofort auf den Sänger los. „Er hat angefangen, auf mich einzuschlagen. Er stand wie ein Boxer vor mir, schlug mir auf die Nase und beide Ohren, mindestens fünf- bis sechsmal“, beschreibt Mörl die Attacke. Trotz erheblicher Verletzungen – darunter ein Nasenbruch und eine Gehirnerschütterung – gelang es ihm, den Angreifer bis zu dessen Unterkunft zu verfolgen.

Anhaltende körperliche und psychische Folgen

„Ich schlafe seitdem sehr schlecht“, gesteht Mörl im RTL-Interview. Die Folgen des Angriffs beeinträchtigen sein Leben und seine Karriere bis heute massiv. „Ich hatte danach wirklich eine Zeit lang auch richtig Probleme, in größere Menschenmengen zu gehen. Und das ist für einen Künstler ja absolut notwendig.“

Seine Ehefrau Yvonne König ergänzt besorgt: „Markus hätte nach der Attacke mit dem Stein auch tot sein können. Er ist schreckhaft geworden. Nach dem Überfall hat er keine psychologische Opferbetreuung erhalten, die er dringend gebraucht hätte. Und seine Nase wird für immer schief bleiben, wenn er sie nicht operieren lässt.“

Besonders erschreckend: Seit dem Vorfall fährt der 64-Jährige kein Auto mehr. Die traumatischen Erinnerungen sitzen zu tief. Auch Atembeschwerden und Hörverlust gehören zu den anhaltenden körperlichen Beschwerden.

Konfrontation im Gerichtssaal

Die Gerichtsverhandlung am Landgericht Wiesbaden bedeutet für Mörl eine erneute Konfrontation mit dem Trauma. „Die Richterin wollte das natürlich alles noch mal im Detail wissen. Das ist jetzt auch alles ein bisschen hochgekommen gerade“, berichtet er nach seiner Zeugenaussage. „Das ist ja schon über eineinviertel Jahr her. Aber tatsächlich ist es so, dass jetzt die Erinnerungen und das, was damals passiert ist, wieder so ein bisschen hochgespült wird.“

Behrooz A., der mutmaßliche Täter, muss sich wegen insgesamt 30 Straftaten verantworten, darunter Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Er befindet sich während des Verfahrens in einer psychiatrischen Einrichtung, da bei ihm eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde.

Hoffnung auf Gerechtigkeit

„Es ist schon traurig, dass man sich in diesem Land nicht mehr sicher fühlen kann. Und wenn dann etwas passiert, wird man komplett allein gelassen. Ich habe durch den Vorfall Tausende Euro verloren“, klagt Mörl über die Situation. Im Gerichtssaal kommen die Emotionen erneut hoch: „Es kommt alles wieder hoch. Hätte er die Scheibe ein paar Zentimeter weiter links getroffen, hätte es viel schlimmer ausgehen können. Ich hätte tot sein können.“

Die Staatsanwaltschaft strebt eine dauerhafte Unterbringung von Behrooz A. in der Psychiatrie an, die regelmäßig überprüft werden soll. Staatsanwalt Florian Breidenbach erklärte, dass eine Abschiebung nicht möglich sei, solange nicht gewährleistet ist, dass A. in seinem Heimatland eine vergleichbare medizinische Behandlung erhält.

Für Markus Mörl und seine Familie geht es nun darum, mit diesem einschneidenden Erlebnis abzuschließen. Ein Urteil wird Anfang April erwartet. Der Sänger hofft, dass die juristische Aufarbeitung ihm dabei helfen wird, das Erlebte zu verarbeiten und wieder mehr Sicherheit im Alltag zu finden.

Geschrieben von: RadioMonster.FM