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today01.04.2025
Ein neuer Vulkanausbruch erschüttert den Südwesten Islands – wieder einmal ist der Fischerort Grindavík in Gefahr. Gestern Morgen öffnete sich auf der Reykjanes-Halbinsel eine gewaltige Erdspalte, aus der glühende Lava und dichter Rauch strömen. Der Riss, der anfänglich etwa 500 Meter maß, hat sich inzwischen auf 1,2 Kilometer ausgedehnt und bedroht sowohl Wohngebiete als auch das bei Touristen beliebte Geothermalbad Blaue Lagune.
Der Ausbruch des Vulkans Sundhnúksgígar begann gestern gegen 6:30 Uhr Ortszeit, nachdem ein intensiver Erdbebenschwarm bereits Stunden zuvor Alarm ausgelöst hatte. Liveaufnahmen des isländischen Rundfunksenders RÚV dokumentierten eindrucksvoll, wie Flammen und Rauch aus der Vulkanspalte aufstiegen und die Lava in Richtung Grindavík floss.
Die isländischen Behörden reagierten prompt. Das Meteorologische Amt hatte bereits kurz vor 6 Uhr die Alarmstufe Rot ausgerufen, nachdem deutliche Veränderungen in Druckmessungen in Bohrlöchern festgestellt wurden. „Die seismischen Aktivitäten untermauern unsere Warnungen“, erklärte Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetterdienst. Die Zivilschutzbehörde rief umgehend den Notfall aus und ordnete Evakuierungen an.
Für die etwa 4.000 Einwohner von Grindavík ist die Situation leider nicht neu. Seit Ende 2023 wurden viele von ihnen mehrfach evakuiert, und ein Großteil hat seine Häuser inzwischen an den Staat verkauft. Auch gestern verlief die Evakuierung reibungslos, wie Hotelmanagerin Helga Árnadóttir berichtete: „Unsere Gäste wurden aufgrund des Magmaausbruchs geweckt, aber die Evakuierung lief gut.“ Trotz aller Warnungen sollen jedoch acht Personen in Grindavík geblieben sein, wie RÚV unter Berufung auf die Polizei meldete.
Island, oft als Land aus Eis und Feuer bezeichnet, erlebt seit 2021 eine Phase intensiver vulkanischer Aktivität. Allein auf der Reykjanes-Halbinsel gab es seit Dezember 2023 acht Ausbrüche, insgesamt waren es elf Eruptionen südlich von Reykjavík seit März 2021. Der letzte Ausbruch endete nach 18 Tagen im vergangenen November.
Vulkanologen warnen, dass Island in eine neue Ära erhöhter vulkanischer Aktivität eingetreten sei. Die aktuelle Ausbruchsserie könnte noch Jahrzehnte anhalten – nach über 800 Jahren relativer Ruhe ist die Region wieder aktiv geworden. Der Grund dafür liegt in Islands geografischer Lage: Die Insel befindet sich auf dem Mittelatlantischer Rücken, wo die eurasische und nordamerikanische tektonische Platte aufeinandertreffen, was Erdbeben und Eruptionen verursacht.
Bereits am 25. März hatte das Meteorologische Amt erklärt: „Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass diese Phase der Magmaansammlung mit einem Magmaeinbruch und/oder einer Eruption endet.“ Diese Vorhersage hat sich nun bewahrheitet. Aktuelle Hinweise deuten darauf hin, dass der unterirdische Magmatunnel etwa elf Kilometer lang ist, was auf einen möglicherweise größeren Ausbruch hindeutet als bei früheren Eruptionen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit dem Schutzwall nördlich von Grindavík. Ein Durchbruch könnte erhebliche Auswirkungen auf den Lavafluss haben. In der Vergangenheit wurden bereits Häuser bei Eruptionen beschädigt, und die Infrastruktur in der Region hat mehrfach gelitten.
Neben Grindavík ist auch das Thermalbad Blaue Lagune betroffen, eines der bekanntesten Touristenziele Islands. Die Einrichtung wurde gestern umgehend evakuiert. Für den Tourismus auf der Insel stellen die wiederholten Ausbrüche eine Herausforderung dar, auch wenn sie gleichzeitig eine Attraktion für Vulkantouristen sind.
Der internationale Flugverkehr blieb trotz des Ausbruchs bisher ungestört – anders als beim berühmten Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010, der den europäischen Luftraum lahmlegte. Dennoch warnen Experten vor potenziell gefährlichen Gasen, die bei vulkanischen Aktivitäten freigesetzt werden können.
Geologen überwachen die Region intensiv mit Kameras, Sensoren und Satelliten. Ein Hubschrauber wird in den kommenden Stunden weitere Erkundungsflüge unternehmen, um die aktuelle Lage besser einschätzen zu können. Die nächsten Tage werden zeigen, wie sich der Ausbruch entwickelt und welche Folgen er für Grindavík und die umliegenden Gebiete haben wird.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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