Weltgeschehen

Papst Franziskus im Kampf gegen schwere Erkrankung: Der Vatikan zwischen Sorge und Hoffnung

today04.04.2025

Hintergrund

Die katholische Welt blickt mit Sorge nach Rom, wo Papst Franziskus seit sieben Wochen gegen eine lebensbedrohliche Erkrankung kämpft. Der 88-jährige Pontifex, der seit dem 14. Februar im renommierten Gemelli-Krankenhaus behandelt wird, leidet an einer beidseitigen Lungenentzündung, asthmatischer Bronchitis und beginnender Niereninsuffizienz. Besonders besorgniserregend: Zweimal musste der Papst bereits wegen akuter Ateminsuffizienz mechanisch beatmet werden. Millionen Gläubige weltweit beten für seine Genesung, während sich auf dem Petersplatz täglich Menschen versammeln, um ihre Unterstützung zu zeigen.

Der Leidensweg des Papstes

Papst Franziskus im Kampf gegen schwere Erkrankung: Der Vatikan zwischen Sorge und Hoffnung

Die gesundheitlichen Probleme des Kirchenoberhauptes begannen bereits Ende Januar, als erste Berichte über Atemprobleme auftauchten, die seit Weihnachten 2024 bestanden. Am 14. Februar folgte dann die Einlieferung ins Krankenhaus wegen Bronchitis. Was zunächst als routinemäßiger Aufenthalt geplant war, entwickelte sich schnell zu einem ernsten medizinischen Notfall.

Besonders kritisch wurde die Situation Ende Februar, als der Papst einen Bronchospasmus erlitt und seine Atmung sich plötzlich verschlechterte. Seitdem durchlebt Franziskus Höhen und Tiefen im Genesungsprozess. Sein fortgeschrittenes Alter und eine Vorerkrankung – als junger Mann wurde ihm ein Teil der Lunge entfernt – erschweren die Behandlung zusätzlich.

Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau

Die Gemelli-Klinik, in der Franziskus behandelt wird, gilt als eines der besten Krankenhäuser Italiens und verfügt über einen speziellen Bereich für die medizinische Versorgung von Päpsten. Dr. Sergio Alfieri, Chefarzt des Gemelli-Krankenhauses, gab während einer Pressekonferenz bekannt, dass sich der Zustand des Papstes stabilisiert habe, obwohl er zweimal in akuter Lebensgefahr schwebte: „Die beidseitige Lungenentzündung ist geheilt, obwohl noch einige Keime behandelt werden müssen.“ Über den Gewichtsverlust des Papstes scherzte der Arzt: „Er hatte Reserven.“

Herausforderungen für das Pontifikat

Vatikanexperte Marco Politi betont in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen die schwierigen Umstände für den Papst: „Er hat Schwierigkeiten beim Sprechen und muss dies neu erlernen. Aufgrund der Ansteckungsgefahr kann er weder Gruppen empfangen noch an Veranstaltungen teilnehmen.“ Für den kommunikativen Franziskus seien diese Einschränkungen „eine Qual“, so Politi.

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme möchte der Papst weiterhin aktiv sein. Er verfolgt unter anderem die Umsetzung des Schlussdokuments der Weltsynode sowie eine geplante kirchliche Versammlung Ende 2028. Politi fügt hinzu: „Solange es Franziskus möglich ist, Dokumente zu lesen und zu hören, was in der Welt passiert, solange wird er für Überraschungen gut sein.“

Symbolische Bedeutung des Leidens

Die Art und Weise, wie Papst Franziskus mit seiner Krankheit umgeht, trägt eine tiefere Botschaft in sich. Im Gegensatz zu anderen politischen Führern, die ihre körperliche Stärke betonen, zeigt Franziskus offen seine Verletzlichkeit. Dieser Umgang mit Schwäche stellt traditionelle Vorstellungen von Macht und Führung in Frage.

Während seines fünfwöchigen Krankenhausaufenthalts spekulierten selbst Kardinäle im Vatikan über seine Nachfolge. Nach seiner Entlassung aus der Gemelli-Klinik steht nun die Frage nach einem möglichen Rücktritt im Raum. Doch Franziskus demonstriert durch seinen offenen Umgang mit dem Leiden, dass auch die Mächtigsten irgendwann mit ihrer eigenen Schwäche konfrontiert werden.

Ungewisse Zukunft

Matteo Bruni, Pressesprecher des Vatikans, teilte mit, dass es weiterhin unklar sei, ob und wie der Papst an den kommenden kirchlichen Feierlichkeiten teilnehmen oder andere geplante Termine wahrnehmen werde. Dies hänge vom weiteren Verlauf seiner Genesung ab.

Die Ungewissheit über die Zukunft des Pontifikats von Franziskus schwebt wie ein Schatten über dem Vatikan. Experten sind sich unsicher, ob der Papst die notwendigen Kräfte für eine normale Amtsführung zurückgewinnen kann. Dennoch bleibt Franziskus für viele ein Vorbild – nicht nur als Kirchenführer, sondern auch als Mensch, der seine Grenzen akzeptiert und dennoch nicht aufgibt.

In einer Welt, die Stärke oft mit Unverwundbarkeit gleichsetzt, öffnet Papst Franziskus durch seinen Umgang mit Krankheit eine neue Perspektive auf das menschliche Dasein. Seine Botschaft: Auch die Anerkennung der eigenen Schwäche kann Teil einer starken Führung sein.

Geschrieben von: RadioMonster.FM