Wirtschaft & Politik

Preisschock für Apple-Fans: Trumps Zoll-Politik trifft iPhone & Co.

today07.04.2025

Hintergrund

Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Börsencrash hat auch den Tech-Giganten Apple hart getroffen. Seit Anfang April ist der Aktienkurs von über 200 auf 165 Euro gefallen – ein Verlust von mehr als 300 Milliarden Euro an Börsenwert. Die Folgen könnten bald auch bei dir als Kunde spürbar werden, denn Experten rechnen mit drastischen Preiserhöhungen für iPhones, iPads und andere Apple-Produkte.

So hart trifft der Zoll-Hammer Apple

Preisschock für Apple-Fans: Trumps Zoll-Politik trifft iPhone & Co.
Shealeah Craighead, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Turbulenzen an den Börsen haben in den letzten Tagen für Panik bei Anlegern gesorgt. Der DAX verzeichnete zwischenzeitlich Verluste von bis zu 10 Prozent, wobei sich die Lage am gestrigen Nachmittag leicht entspannte. Besonders hart traf es jedoch Apple – das Unternehmen ist besonders anfällig für die neuen Strafzölle, da ein Großteil seiner Produktion in China stattfindet.

Die von Trump angekündigten Zölle von bis zu 54 Prozent auf chinesische Waren könnten Apple vor ein enormes Problem stellen. Analysten von Morgan Stanley schätzen den jährlichen Schaden für den Konzern auf etwa 8,5 Milliarden Dollar. Unmittelbar nach der Ankündigung der Zölle verlor Apple bereits ein Fünftel seines Börsenwerts.

Massive Preiserhöhungen drohen

Die zentrale Frage für dich als Kunde ist nun: Wird Apple diese zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergeben? Experten prognostizieren, dass iPhone-Preise um bis zu 43 Prozent steigen könnten, wenn der Konzern die Zollkosten vollständig weiterreicht.

Was das konkret bedeutet, zeigt ein Blick auf aktuelle Modelle: Das iPhone 16 Pro Max, das voraussichtlich im Herbst auf den Markt kommt, könnte statt der erwarteten 1599 US-Dollar fast 2300 US-Dollar kosten. Auch bei iPads, Macs und AirPods drohen Preisanstiege von 39 bis 42 Prozent.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte bei RoboMarkets, sieht die Situation nüchtern: „Aus dem Markt wird gerade einfach Luft gelassen – wenn auch etwas schnell.“ Für langfristige Investoren könnten sich sogar Chancen bieten, qualitativ hochwertige Aktien zu niedrigeren Preisen zu erwerben.

Apples Optionen im Handelskonflikt

Der Tech-Gigant steht nun vor einem Dilemma: Die Kosten selbst tragen oder an die Kunden weitergeben? Um die angekündigten Zölle vollständig zu absorbieren, müsste Apple Verluste von bis zu 40 Milliarden Dollar hinnehmen – eine Summe, die selbst für den cash-reichen Konzern erheblich ist.

Eine weitere Option wäre die Verlagerung der Produktion aus China heraus. Apple hat bereits begonnen, Teile seiner Fertigung nach Indien und Vietnam zu verschieben, doch ein vollständiger Umzug würde Jahre dauern und wäre mit enormen Kosten verbunden.

Donald Trump selbst kommentierte die Marktturbulenzen mit einem medizinischen Vergleich: „Ich will nicht, dass die Märkte nach unten gehen. Aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen.“ Er betonte seine Bereitschaft für Gespräche mit Handelspartnern, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Europa plant Gegenmaßnahmen

Die Situation könnte sich für Apple noch weiter verschärfen, da auch die EU Gegenmaßnahmen vorbereitet. Die Europäische Kommission unter Ursula von der Leyen hat zwar ein Angebot zur Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter an die USA gemacht, doch die US-Regierung hat bislang nicht reagiert.

Robert Habeck, deutscher Wirtschaftsminister, warnt vor einem Zollkrieg und fordert ein starkes Signal gegenüber Trumps Politik: „Politik der Angst können wir nur mit Stärke begegnen.“ Er deutete an, dass Maßnahmen gegen US-Digitalkonzerne wie Apple möglich seien.

Der deutsche Botschafter Miguel Berger ging sogar noch weiter und bezeichnete Trumps Zölle als „den größten Angriff auf den Welthandel seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“.

Was bedeutet das für dich als Apple-Nutzer?

Wenn du in naher Zukunft den Kauf eines neuen Apple-Produkts planst, könnte es sinnvoll sein, nicht zu lange zu warten. Die Preiserhöhungen werden voraussichtlich nicht sofort eintreten, da Apple zunächst versuchen wird, die Kosten selbst zu tragen oder andere Lösungen zu finden.

Mittel- bis langfristig ist jedoch mit höheren Preisen zu rechnen, insbesondere wenn die Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie der EU anhalten. Alternativ könntest du auch nach refurbished Modellen Ausschau halten oder ältere Geräte länger nutzen.

Für Apple selbst steht viel auf dem Spiel. Das Unternehmen muss einen Weg finden, profitabel zu bleiben, ohne seine Kunden mit extremen Preiserhöhungen zu verschrecken – eine Herausforderung, die selbst für den wertvollsten Tech-Konzern der Welt nicht leicht zu bewältigen sein wird.

Geschrieben von: RadioMonster.FM