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today16.04.2025
Der Regisseur von „Kevin – Allein in New York„, Chris Columbus, bereut heute den Cameo-Auftritt von Donald Trump in seinem Kultfilm. In einem aktuellen Interview bezeichnet er die sechs Sekunden lange Szene als „Fluch“ und „Albatross“, der ihn seit Jahren belastet. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der ehemalige US-Präsident im zweiten Teil der beliebten Weihnachtskomödie zu sehen ist? Und warum sorgt diese kurze Sequenz auch fast 35 Jahre nach der Filmpremiere noch für Diskussionen?
Der Hintergrund des Trump-Auftritts ist so simpel wie bezeichnend für den Geschäftsmann: Das Team wollte im Plaza Hotel drehen, das damals im Besitz von Donald Trump war. Columbus enthüllte im Interview mit dem San Francisco Chronicle die Bedingung: „Wir haben die Gebühr bezahlt, aber Trump sagte auch: ‚Der einzige Weg, wie ihr das Plaza nutzen könnt, ist, wenn ich im Film bin.‘ Also haben wir zugestimmt.“
In der kurzen Szene fragt der junge Kevin McCallister (Macaulay Culkin) Trump nach dem Weg zur Hotellobby. Trump gibt knapp Auskunft und verschwindet wieder. Bei einem ersten Testscreening reagierte das Publikum überraschend enthusiastisch auf diesen Moment. „Als dieser Moment kam, ist das Publikum ausgeflippt. Sie jubelten und fanden es urkomisch“, erinnert sich Columbus. Diese positive Reaktion bewog ihn damals, den Cameo im Film zu belassen – eine Entscheidung, die er heute bedauert.
Was in den 1990er Jahren noch als harmloser Gag durchging, hat nach Trumps Präsidentschaft eine ganz andere Dimension bekommen. Columbus sieht sich in einer Zwickmühle: „Ich kann es nicht rausschneiden. Wenn ich es rausschneide, werde ich wahrscheinlich aus dem Land geworfen. Ich werde als ungeeignet angesehen, in den Vereinigten Staaten zu leben, also müsste ich wohl zurück nach Italien gehen oder so etwas.“ Diese ironische Bemerkung spielt auf die restriktive Migrationspolitik während der Trump-Regierung an.
Bereits 2014 – noch vor Trumps Präsidentschaft – schnitt der kanadische Sender CBC die Szene aus seiner Ausstrahlung, angeblich um Platz für Werbung zu schaffen. Trump reagierte damals empört auf Twitter und sprach von politischer Zensur.
Interessanterweise gibt es unterschiedliche Versionen darüber, wie es zu Trumps Auftritt kam. Während Columbus die Geschichte vom erpresserischen Deal erzählt, behauptet Trump eine ganz andere Version. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Ich war sehr beschäftigt und wollte es eigentlich nicht machen… Sie waren sehr nett aber vor allem hartnäckig… Ich habe zugestimmt und der Rest ist Geschichte! Dieser kleine Cameo hat eingeschlagen wie eine Rakete.“
Columbus weist diese Darstellung entschieden zurück: „Er sagt ich lüge… Aber niemals würde ich einen Nicht-Schauspieler anflehen! Wir waren einfach verzweifelt wegen des Plaza Hotels.“
Die von Columbus beschriebene Vorgehensweise Trumps scheint kein Einzelfall gewesen zu sein. Der Schauspieler Matt Damon berichtete in der Vergangenheit, dass Trump regelmäßig verlangt habe, selbst aufzutreten oder erwähnt zu werden als Bedingung dafür, Dreharbeiten an seinen Standorten überhaupt erst zu genehmigen.
Diese Praxis zeigt, wie Trump schon vor seiner politischen Karriere Medienauftritte strategisch nutzte, um sein öffentliches Image zu kultivieren – eine Taktik, die später in seiner politischen Laufbahn noch deutlicher zutage trat.
Macaulay Culkin, der als Kevin McCallister zum Kinderstar wurde, hat sich ebenfalls zur Debatte geäußert. Im Jahr 2021 unterstützte er öffentlich Fan-Forderungen zur digitalen Entfernung des Cameos aus künftigen Fassungen des Films. Als ein Twitter-Nutzer scherzhaft eine „Petition zur digitalen Ersetzung von Trump durch den 40-jährigen Macaulay Culkin“ vorschlug, antwortete der Schauspieler knapp mit „Verkauft“ – ein klares Zeichen seiner Haltung.
Heute, im Frühjahr 2025, scheint die Debatte aktueller denn je. Die sechs Sekunden Trump-Auftritt sind zu einem Symbol für die Vermischung von Unterhaltung und Politik geworden – und für die Frage, wie wir mit kulturellen Artefakten umgehen sollen, deren Kontexte sich über die Zeit dramatisch verändert haben.
Ob die umstrittene Szene jemals offiziell aus dem Film entfernt wird, bleibt abzuwarten. Für Chris Columbus jedenfalls ist klar: Was einst als lustiger Moment gedacht war, empfindet er heute als belastenden „Albatross“ in einem ansonsten zeitlosen Weihnachtsklassiker.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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