Roland Kaiser überrascht Fans: „Ich habe mich vom Texteschreiben verabschiedet“

Roland Kaiser, eine der größten Schlager-Ikonen Deutschlands, hat seine Fans mit einem unerwarteten Geständnis überrascht: Der 72-jährige Sänger schreibt seine Songtexte nicht mehr selbst. Nach Jahrzehnten des Selbstverfassens seiner Hits hat sich der Schlagerstar bewusst für einen neuen kreativen Weg entschieden. „Ich habe mich davon verabschiedet“, erklärt Kaiser in einem offenen Gespräch. Diese Entscheidung markiert eine bedeutende Veränderung für den Künstler, der mit selbstgeschriebenen Klassikern wie „Santa Maria“ und „Joana“ deutsche Musikgeschichte schrieb.

Warum Kaiser nicht mehr zur Feder greift

„Ich habe in meinem Leben viele Dinge geschrieben, große Hits zusammen mit meinem Kollegen Norbert Hammerschmidt – von ‚Santa Maria‘ bis ‚Dich zu lieben‘, ‚Joana‘ oder ‚Lieb mich ein letztes Mal'“, erinnert sich Kaiser im Interview mit Schlagerplanet. „Irgendwann habe ich mich dazu entschieden, dass Autoren für mich schreiben sollen, die ein bisschen Abstand haben, einen anderen Blick auf mich haben und andere Worte wählen.“

Diese bewusste Entscheidung hat sich als Glücksgriff erwiesen. Sein aktuelles Album „Marathon“, das erst vor wenigen Wochen erschienen ist, stürmt die Charts und erhält begeisterte Kritiken. Die Texte wirken frisch und zeitgemäß, ohne dass Kaiser seine musikalische Identität verloren hat.

Frischer Wind durch neue Perspektiven

Der Schlagerstar genießt die neuen Einflüsse, die seine Songwriter-Teams in seine Musik bringen. „Ich wollte, dass andere Worte für mich finden“, erklärt er seine Motivation. Diese Offenheit für moderne Ausdrucksweisen zeigt sich in seinen neuesten Songs. Mit einem Schmunzeln gesteht er: „Freundschaft plus – das kannte ich vorher gar nicht“, und verweist damit auf zeitgenössische Begriffe, die nun in seinen Liedern auftauchen.

Besonders der Song „Achtung und Respekt“ von seinem neuen Album zeigt, dass Kaiser trotz externer Textschreiber seine Botschaften nicht aufgegeben hat. Der Titel setzt ein klares Zeichen gegen die zunehmende Respektlosigkeit in unserer Gesellschaft – ein Thema, das dem Künstler sichtlich am Herzen liegt.

Kein Abschied von der Bühne in Sicht

Obwohl Kaiser das Texteschreiben abgegeben hat, denkt er nicht daran, sich vollständig aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. „Ich bin bei Kilometer 32 meines musikalischen Marathons“, witzelt er in Anspielung auf den Titel seines neuen Albums. „Und ich habe noch viel vor mir.“

Seine Fans dürfen aufatmen: Die aktuelle Arena-Tournee ist nur der Anfang weiterer musikalischer Projekte. Kaiser füllt weiterhin die größten Hallen des Landes und begeistert sein Publikum mit einer Mischung aus neuen Songs und seinen zeitlosen Klassikern wie „Ich würd‘ es wieder tun“ und „No Risk, No Fun“ (letzteres im Duett mit Maite Kelly).

„Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Textautoren hat meiner Musik neue Dimensionen verliehen“, reflektiert Kaiser. „Es geht nicht darum, wer die Worte schreibt, sondern wie ich sie interpretiere und zum Leben erwecke.“

Nach über 50 Jahren im Schlagergeschäft beweist Roland Kaiser damit einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit. Statt an alten Gewohnheiten festzuhalten, geht er neue Wege – und bleibt dabei doch authentisch. Seine Entscheidung, das Texteschreiben abzugeben, erscheint im Rückblick als kluger Schachzug, der seiner Karriere neuen Schwung verliehen hat.