Rosenstolz-Sängerin AnNa R. unerwartet verstorben: Was wir über die Umstände wissen

Die Musikwelt steht unter Schock: Die Berliner Sängerin AnNa R., bürgerlich Andrea Rosenbaum (seit ihrer Heirat Neuenhofen), wurde am Sonntagabend leblos in ihrer Berliner Wohnung aufgefunden. Mit nur 55 Jahren verstarb die Stimme hinter Hits wie „Liebe ist alles“ und „Gib mir Sonne“ völlig überraschend. Was bisher über die Umstände bekannt ist und wie Weggefährten auf den plötzlichen Tod reagieren.

Die mysteriösen Umstände ihres Todes

Die Nachricht verbreitete sich am Montag wie ein Lauffeuer: AnNa R., die charismatische Frontfrau der erfolgreichen Band Rosenstolz, ist nicht mehr. In ihrer Wohnung in Berlin-Friedrichshain fand man die Sängerin leblos vor. Die Behörden haben umgehend ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, wie es in solchen Fällen üblich ist.

Nach Informationen aus Ermittlerkreisen schließen die Beamten ein Fremdverschulden derzeit nicht vollständig aus, obwohl keine Spuren massiver Gewalteinwirkung gefunden wurden. Aus Polizeikreisen verlautete, dass es keine Hinweise auf aufgeschnittene Pulsadern oder Messerverletzungen gebe. Auffällig sei jedoch gewesen, dass die Sängerin mit etwas Blut vor dem Mund aufgefunden wurde – ein Umstand, für den es verschiedene medizinische Erklärungen geben könnte.

Ein Ermittler äußerte sich zum Zustand des Auffindens: „Vieles deutet darauf hin, dass sie schon eine gewisse Zeit dort gelegen hat. Mindestens ein paar Tage.“ Sebastian Büchner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, erklärte, dass mit einem endgültigen Obduktionsergebnis erst „in mehreren Wochen“ zu rechnen sei, da noch weitere Gutachten erstellt werden müssen.

Eine Stimme, die Generationen berührte

AnNa R. wurde 1969 in Ost-Berlin geboren und versuchte bereits zu DDR-Zeiten, als Musikerin mit kritischen Texten Fuß zu fassen. Der große Durchbruch kam jedoch erst nach dem Mauerfall: 1991 gründete sie gemeinsam mit Peter Plate das Pop-Duo Rosenstolz, das zu einer der erfolgreichsten deutschen Bands der 2000er Jahre wurde. Zwölf Studioalben veröffentlichte das Duo, fünf davon erreichten Platz eins der deutschen Charts.

Peter Plate äußerte sich tief erschüttert über den Tod seiner langjährigen musikalischen Partnerin: „Wir haben uns immer als Geschwister gesehen. Rosenstolz war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Rosenstolz, das waren du und ich. Und jetzt bist du nicht mehr da.“ In einem emotionalen Instagram-Post erinnerte er sich an ihren ersten gemeinsamen Abend: „Wir tranken Schaumwein, du erzähltest mir, du wolltest Jazzsängerin werden, und ich wollte Popmusik machen. Noch in derselben Nacht gingen wir zu mir und nahmen einen Song auf – ich war hingerissen von deiner Stimme.“

Pläne für die Zukunft

Was den plötzlichen Tod besonders tragisch macht: AnNa R. hatte noch viele Pläne. Die Sängerin hatte erst kürzlich eine Tour durch 26 deutsche Städte für das Jahr 2025 angekündigt. 2023 veröffentlichte sie zudem ihr Solo-Album „König:in“, das von Fans und Kritikern gleichermaßen positiv aufgenommen wurde.

Schlagzeuger Manne Uhlig, der mit AnNa R. in der Band Gleis 8 spielte, bezeichnete sie als „Freundin und ‚König:in‘ mit einzigartiger Stimme“. Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass die Sängerin möglicherweise „schon länger erkrankt“ gewesen sein könnte – ein Detail, das die Öffentlichkeit nicht kannte.

Eine Welle der Trauer

Die Nachricht vom Tod der Künstlerin löste eine Welle der Anteilnahme aus. Hella von Sinnen, die 1999 mit Rosenstolz den Song „Ja, ich will“ aufnahm, verabschiedete sich mit den Worten: „AnNa! Gute Reise! Deine Stimme wird nie verklingen.“

No Angels-Sängerin Lucy Diakovska nannte AnNa R. schlicht „Meine Heldin“, während Sängerin Revelle sie als „Soundtrack einer ganzen Generation“ würdigte. Model Monica Ivancan zeigte sich schockiert: „Oh nein, kann doch alles nicht wahr sein.“

Der Drag-Künstler Gino brachte die Bedeutung der Verstorbenen für viele auf den Punkt: „Du hast eine ganze Generation mit deinen Songs berührt. Vielen Dank für all deine Unterstützung.“

Seit 2002 war AnNa R. mit dem Regisseur Nilo Neuenhofen verheiratet. Eine öffentliche Trauerfeier ist nach Angaben des Managements nicht geplant – die Künstlerin, die zeitlebens trotz ihres Erfolgs ihre Privatsphäre schützte, wird auch in diesem letzten Moment im engsten Kreis verabschiedet werden.