Sausalitos meldet Insolvenz an: Wie geht es mit den Restaurants weiter?

Die beliebte Restaurant-Kette Sausalitos hat gestern Insolvenz angemeldet. Während die 40 selbst betriebenen Restaurants vorerst geöffnet bleiben, sind die Löhne der rund 1.000 Mitarbeiter bis Ende Mai gesichert. Ein Insolvenzverwalter wurde bereits bestellt und sucht nach einem neuen Investor, um die Zukunft der für ihre Tex-Mex-Küche und ausgefallenen Cocktails bekannten Kette zu sichern.

Die Hintergründe der Insolvenz

Michael Schuster, der bestellte Insolvenzverwalter, nennt als Hauptgrund für die finanzielle Schieflage den deutlichen Rückgang der Gästezahlen seit der Corona-Pandemie. „Die Besucherzahlen haben sich nach der Pandemie nicht vollständig erholt“, erklärt Schuster. Als weiteren Faktor führt er die allgemein schwache Konjunktur in Deutschland an, die das Ausgehverhalten der Menschen spürbar beeinflusst hat.

Laut einem Beschluss des Amtsgerichts München haben mehrere Gesellschaften der Kette Insolvenzanträge gestellt, darunter die Sausalitos Holding GmbH, Sausalitos Heumarkt 67 GmbH, Sausalitos Aachen GmbH sowie Sausalitos Norddeutschland GmbH. Franchisenehmerbetriebe sind von den Insolvenzverfahren nicht direkt betroffen und können ihren Betrieb uneingeschränkt fortführen.

Was bedeutet das für die Standorte?

In Berlin betreibt Sausalitos aktuell drei Filialen: eine neben der Uber-Arena in Friedrichshain, eine in der Charlottenburger Fasanenstraße und eine in der Oranienburger Straße in Mitte. Die gute Nachricht für Fans der mexikanischen Küche und Cocktail-Liebhaber: Alle Restaurants bleiben vorerst geöffnet. In Brandenburg gibt es keine Sausalitos-Restaurants.

Das Unternehmen teilte mit, dass der Geschäftsbetrieb in allen Filialen uneingeschränkt weitergeht. „Wir möchten unseren Gästen weiterhin das gewohnte Sausalitos-Erlebnis bieten“, heißt es in einer Mitteilung. Gutscheine und Reservierungen behalten ihre Gültigkeit, und auch geplante Veranstaltungen sollen wie vorgesehen stattfinden.

Die Geschichte von Sausalitos

Die Geschichte der Restaurant-Kette begann 1994 mit der Eröffnung des ersten Sausalitos-Restaurants in Ingolstadt. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen kontinuierlich und wurde 2014 von Investoren übernommen. Die Kette hat sich seitdem einen Namen für ihre authentische Tex-Mex-Küche und kreative Cocktails gemacht.

Sausalitos positionierte sich erfolgreich im Segment der Casual-Dining-Restaurants mit einem besonderen Fokus auf die Kombination aus mexikanisch inspirierter Küche und umfangreicher Cocktailkarte. Besonders bei einem jüngeren Publikum erfreuten sich die Happy-Hour-Angebote großer Beliebtheit.

Wie geht es weiter?

Der Insolvenzverwalter Michael Schuster zeigt sich trotz der schwierigen Situation optimistisch: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer nachhaltigen Lösung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Die Marke Sausalitos ist stark und hat trotz der aktuellen Herausforderungen gute Zukunftsperspektiven.“

In den kommenden Wochen wird intensiv nach einem neuen Investor gesucht. Erste Gespräche mit potenziellen Interessenten laufen bereits. Ziel ist es, einen Käufer zu finden, der das Konzept weiterführt und die Arbeitsplätze sichert.

Die Mitarbeiter wurden bereits über die Situation informiert. Dank des Insolvenzgelds sind ihre Gehälter bis Ende Mai gesichert. „Wir setzen alles daran, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“, betont Schuster.

Für die Gäste soll sich trotz der Insolvenz vorerst nichts ändern. Die typische Sausalitos-Atmosphäre mit mexikanischen Gerichten und kreativen Cocktails bleibt bestehen. Ob alle Standorte langfristig erhalten bleiben können, wird sich allerdings erst im Laufe des Insolvenzverfahrens zeigen.

Weitere Informationen zu den Corona-Folgen und der Insolvenzverfahren sind verfügbar.