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today18.03.2025
Die Steyr Motors Aktie erlebt derzeit eine atemberaubende Kursrallye, die selbst erfahrene Börsianer staunen lässt. Mit einer Kursspanne von 26 bis 380 Euro innerhalb von nur zehn Handelstagen hat der österreichische Spezialmotorenhersteller für Schlagzeilen gesorgt. Der Börsenwert des Unternehmens schoss zeitweise auf knapp 2 Milliarden Euro – eine Bewertung, die selbst mit Blick auf die beeindruckenden Wachstumszahlen Fragen aufwirft. Was steckt hinter dieser explosionsartigen Entwicklung und welche Faktoren sollten Anleger jetzt unbedingt auf dem Schirm haben?
Die Geschäftszahlen, die Steyr Motors kürzlich präsentierte, können sich durchaus sehen lassen. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 9,2% auf 41,7 Millionen Euro. Besonders beeindruckend ist jedoch die Entwicklung des bereinigten EBIT, das sich von 3,6 auf 10,1 Millionen Euro nahezu verdreifacht hat. Die EBIT-Marge kletterte damit auf herausragende 24,3% – ein Wert, von dem viele Industrieunternehmen nur träumen können.
Der Defensebereich stellt mit einem Umsatzanteil von 61% das Herzstück des Geschäftsmodells dar. Zu den Kunden zählen namhafte Institutionen wie die Bundeswehr, das österreichische Bundesheer und die finnische Armee. CEO Julian Cassutti betont selbstbewusst: „Der Defencebereich steht am Anfang eines Superzyklus und wir haben die perfekten Voraussetzungen.“ Diese Aussage findet bei Investoren offenbar großen Anklang.
Für 2025 plant Steyr Motors eine Umsatzsteigerung von mindestens 40% bei einer weiterhin beeindruckenden EBIT-Marge von deutlich über 20%. Der Auftragsbestand bis Ende 2027 beläuft sich bereits auf fast 200 Millionen Euro – ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells. „Wir erleben derzeit ein sehr dynamisches Nachfragewachstum für unsere Produkte im Defense-Bereich, aber auch im zivilen Sektor“, erläutert Cassutti. Besonders die Expansionsaktivitäten in Asien, der MENA-Region sowie Nord- und Südamerika sollen das Wachstum weiter befeuern.
Interessanterweise plant das Unternehmen trotz des hohen Kursniveaus keine Kapitalerhöhung: „Der Businessplan bis 2027 basiert komplett auf Selbstfinanzierung“, versichert der CEO. Mit rund 8 Millionen Euro an liquiden Mitteln und ohne Bankverbindlichkeiten sieht sich Steyr Motors gut aufgestellt. Das Investitionsbudget für 2025 liegt unter 5 Millionen Euro – angesichts der ambitionierten Wachstumsziele eine eher konservative Planung.
Ein wesentlicher Grund für die extreme Kursentwicklung dürfte in der Aktionärsstruktur liegen. Großaktionär Mutares hält 70,9% der Anteile, während der Streubesitz lediglich 11,4% beträgt. Diese knappe Verfügbarkeit der Aktien hat bei steigendem Interesse zu einer regelrechten Angebotsverknappung geführt. „Die Leute kaufen, als gäbe es kein Morgen mehr“, berichteten Händler aus dem Frankfurter Handelssaal angesichts der „offenen Orderflut“ – deutlich mehr Kaufaufträge als verfügbare Aktien.
Ein kurioser Nebeneffekt: Der Wert des Mutares-Anteils an Steyr Motors überstieg zeitweise den kompletten Börsenwert von Mutares selbst um fast 35%. Diese Diskrepanz hat inzwischen dazu geführt, dass Mutares in Abstimmung mit der Emissionsbank Hauck Aufhäuser den Soft-Lock-up aufgehoben hat, um den Streubesitz zu erhöhen. Das Unternehmen will jedoch weiterhin „wesentlicher Aktionär“ bleiben und strebt einen „signifikanten Bruttoerlös“ aus der Transaktion an.
Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 1,5 Milliarden Euro erscheint Steyr Motors selbst mit Blick auf das für 2027 anvisierte EBIT von mindestens 40 Millionen Euro äußerst sportlich bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei etwa 28 (basierend auf der 2025er-Prognose von 65 Millionen Euro Umsatz) – im Vergleich zu etablierten Branchengrößen wie Rheinmetall (KUV: 4) oder Renk (KUV: 3) eine deutliche Überbewertung.
Ein Uplisting vom Freiverkehrssegment Scale in den Prime Standard wäre laut Management „der logische nächste Schritt“, erscheint jedoch kurzfristig unwahrscheinlich. Für die weitere Kursentwicklung dürfte entscheidend sein, wie sich der erhöhte Streubesitz nach der geplanten Aktienplatzierung durch Mutares auf das Marktgeschehen auswirkt.
Die beeindruckenden Wachstumszahlen und der vielversprechende Ausblick rechtfertigen zweifellos eine Neubewertung des Unternehmens – ob allerdings die aktuelle Bewertung nachhaltig ist, darf bezweifelt werden. Für viele Anleger, die zu Kursen jenseits der 300-Euro-Marke eingestiegen sind, könnte es durchaus ein „böses Erwachen“ geben, wenn die Angebots-Nachfrage-Situation wieder ins Gleichgewicht kommt.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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