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Thomas Müller verlässt den FC Bayern: Das Ende einer Ära nach 25 Jahren

today05.04.2025

Hintergrund

Nach fast einem Vierteljahrhundert geht die Ära von Thomas Müller beim FC Bayern München zu Ende. Der Rekordmeister hat beschlossen, dem 35-jährigen Urgestein keinen neuen Vertrag anzubieten. Während der Verein und der Spieler die Trennung mittlerweile offiziell bestätigt haben, bleiben viele Fragen offen – insbesondere zur Kommunikation der Entscheidung und Müllers möglicher Teilnahme an der anstehenden Klub-WM. Ein Abschied, der nicht nur sportlich, sondern auch emotional für Diskussionen sorgt.

Das Ende einer bayerischen Institution

Thomas Müller verlässt den FC Bayern: Das Ende einer Ära nach 25 Jahren
史莱克, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Seit seinem Debüt am 15. August 2008 gegen den Hamburger SV hat Thomas Müller eine beispiellose Karriere beim FC Bayern hingelegt. Mit 743 Pflichtspieleinsätzen, 247 Toren und 273 Vorlagen hält er den vereinsinternen Rekord. Seine Trophäensammlung umfasst zwölf Deutsche Meisterschaften, sechs DFB-Pokale, zwei Champions-League-Titel und zwei Klub-WM-Titel – eine Liste, die ihresgleichen sucht.

Doch nun steht fest: Nach dieser Saison ist Schluss. Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen bestätigte: „Das Wichtigste ist, dass wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Thomas Müller ist eine der größten Spielerpersönlichkeiten dieses Clubs. Jetzt wollen wir miteinander dafür sorgen, dass diese unvorstellbare Karriere mit hoffentlich drei weiteren Titeln gekrönt wird.“

Kommunikationspannen überschatten den Abschied

Die Art und Weise, wie die Trennung kommuniziert wurde, sorgt für Unmut – vor allem bei Müller selbst. In einem Instagram-Post machte der Offensivspieler seinem Ärger Luft: „Nachdem zuletzt viel über meine Person spekuliert wurde, möchte ich mit diesem Brief an euch die Gelegenheit nutzen, für Klarheit zu sorgen. Auch nach all den Jahren habe ich ungeachtet meiner Spielminuten, immer noch sehr viel Spaß, mit den Jungs zusammen auf dem Platz zu stehen und gemeinsam für unsere Farben um Titel zu kämpfen. Diese Rolle hätte ich mir auch in der nächsten Saison gut vorstellen können.“

Besonders ärgerlich für den Weltmeister von 2014: Er erfuhr offenbar über Umwege von der Entscheidung, nachdem er in vorherigen Gesprächen keine klaren Informationen erhalten hatte. Auch Uli Hoeneß sorgte für zusätzliche Verwirrung, als er bei der Premiere von Müllers Dokumentation dessen Karriereende öffentlich andeutete, bevor überhaupt Gespräche geführt wurden.

Offene Fragen zur Klub-WM

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter Müllers Teilnahme an der Klub-WM in den USA, die im Juni und Juli stattfindet. Sein Vertrag endet am 30. Juni, was bedeutet, dass er im Falle eines Bayern-Viertelfinaleinzugs nicht mehr spielberechtigt wäre. Berichten zufolge erwägt der Verein, ihm einen Mini-Vertrag bis zum Turnierende anzubieten – dies erscheint jedoch angesichts der angespannten Beziehung unwahrscheinlich.

Laut Medienberichten ist Müller aufgrund seiner Enttäuschung über die Verhandlungen in den letzten Wochen möglicherweise nicht einmal gewillt, mit der Mannschaft zur Klub-WM zu reisen. Die Beziehungen zwischen Spieler und Verein werden als „verhärtet“ beschrieben.

Die sportlichen Gründe

Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, betonte, dass die Entscheidung dem Verein „alles andere als leichtgefallen“ sei. Er versicherte: „Thomas weiß, dass er beim FC Bayern die allerhöchste Wertschätzung genießt.“ Die Trennung sei maßgeblich aus Gründen der Kaderplanung erfolgt.

Sportdirektor Christoph Freund lobte Müllers außergewöhnliche Spielintelligenz: „Thomas Müller: Keine Tricks, keine Show – dafür ungemein viel Instinkt und außergewöhnliche Spielintelligenz – Fußball pur.“ Auch er betonte: „Am Ende waren es Gründe der Kaderplanung, und am wichtigsten ist, dass man sich danach in die Augen schauen kann. Das ist hier der Fall.“

Wie geht es weiter für den Raumdeuter?

Obwohl noch keine offizielle Bestätigung vorliegt, gibt es Spekulationen, dass der FC Bayern Müller als Botschafter bei Partner-Klub Los Angeles FC in der amerikanischen MLS unterbringen möchte. Dies würde der Strategie des Vereins entsprechen, ehemalige Spieler langfristig an den Klub zu binden.

Unklar bleibt zudem, ob Müller ein Abschiedsspiel erhalten wird – eine Geste, die angesichts seiner Verdienste für den Verein angemessen erscheint. Trotz der aktuellen Spannungen betonen beide Seiten, dass sie um einen würdigen Abschluss bemüht sind.

In den verbleibenden Wochen dieser Saison hat Müller noch die Chance, seine beeindruckende Titelsammlung zu erweitern. Bayern kämpft noch um die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League. Ein Abschied mit weiteren Trophäen wäre der ideale Schlusspunkt für eine der größten Karrieren in der Geschichte des FC Bayern München.

Geschrieben von: RadioMonster.FM