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today24.04.2025
In den letzten Tagen machte ein beunruhigendes Phanomen an den Aktienmärkten Schlagzeilen: das sogenannte „Todeskreuz“ ist im S&P 500 aufgetreten. Diese technische Formation, bei der der gleitende 50-Tage-Durchschnitt den 200-Tage-Durchschnitt von oben nach unten durchkreuzt, gilt traditionell als Warnsignal fuer weitere Kursverluste. Doch waehrend einige Anleger bereits in Panik geraten, zeigt ein genauerer Blick auf historische Daten: Das dramatisch benannte Signal ist vielleicht weniger furchteinflosend als sein Name vermuten laesst.
Das Todeskreuz ist ein Begriff aus der technischen Analyse und beschreibt einen spezifischen Moment im Kursverlauf: Wenn der kuerzfristige 50-Tage-Durchschnitt unter den laengerfristigen 200-Tage-Durchschnitt faellt, entsteht diese kreuzfoermige Formation im Chart. Technische Analysten interpretieren dies traditionell als Bestaetigung eines Abwaertstrends und als moegliches Verkaufssignal.
Besonders besorgniserregend: Das aktuelle Todeskreuz im S&P 500 ist das erste seit Maerz 2022. Damals folgte ein weiterer Kursrutsch von etwa 14 Prozent, wobei die Tiefpunkte erst sieben Monate spaeter erreicht wurden. Auch andere wichtige Indizes und Einzelwerte sind betroffen – so traten Mitte April aehnliche Formationen im Nasdaq 100 und bei der Tesla-Aktie auf, gefolgt von signifikanten Kursverlusten.
Trotz des dramatischen Namens und der medialen Aufmerksamkeit zeigen historische Daten ein differenzierteres Bild. Adam Turnquist, technischer Chefstratege bei LPL Financial, betont: „Historische Renditen nach solchen Signalen sind oft positiv.“ Tatsächlich waren die durchschnittlichen Renditen des S&P 500 nach einem Todeskreuz-Signal ueber drei, sechs und zwölf Monate hinweg seit 1950 ueberwiegend positiv – mit einer beeindruckenden Gewinnrate von 72 Prozent nach zwölf Monaten.
Experten des VZ Vermoegenszentrums klassifizieren das Todeskreuz als nachlaufenden Indikator (lagging indicator), der typischerweise erst dann auftritt, wenn eine Schwaechephase bereits im Gange ist. Bei ueber der Haelfte der letzten 24 Todeskreuze war der groesste Kursrueckgang sogar schon vor dem eigentlichen Signal abgeschlossen.
Allerdings gibt es durchaus berechtigte Gruende zur Vorsicht. Das Todeskreuz hat in der Vergangenheit einige der dramatischsten Markteinbrueche begleitet, etwa vor der Weltwirtschaftskrise 1929, dem Platzen der Dotcom-Blase (2000) oder der globalen Finanzkrise (2008). Analysten unterscheiden hierbei zwischen:
1. Strukturellen Baerenmaerkten: Diese werden durch fundamentale wirtschaftliche Ungleichgewichte verursacht und koennen zu Kurseinbruechen von ueber 55 Prozent fuehren.
2. Ereignisbedingten Korrekturen: Meist im Zusammenhang mit Handelskonflikten oder politischen Entscheidungen, die typischerweise zu Rueckgaengen bis maximal 30 Prozent fuehren.
Das aktuelle Signal wird von vielen Experten eher der zweiten Kategorie zugeordnet – verstaerkt durch Faktoren wie Rezessionsaengste und Unsicherheiten bezueglich der Geldpolitik.
Eine bemerkenswerte Analyse von Turnquist zeigt, dass Todeskreuze, die innerhalb eines Monats nach einem signifikanten Kursverfall (mindestens 15 Prozent) auftreten, oft besonders positive Renditen nach sich ziehen. In solchen Szenarien – aehnlich der aktuellen Situation – lag die durchschnittliche Rendite im Folgejahr bei rund 16 Prozent, mit einer beeindruckenden Erfolgsquote von 83 Prozent.
Da der S&P 500 waehrend des aktuellen Ausverkaufs um bis zu 21 Prozent gefallen ist, koennten historische Muster sogar auf eine moegliche Rendite von bis zu 32 Prozent in den naechsten zwölf Monaten hinweisen – vorausgesetzt, die Geschichte wiederholt sich.
Ein weiterer Aspekt, der fuer vorsichtigen Optimismus sprechen koennte: Die Marktstimmung befindet sich aktuell auf einem Tiefpunkt. Der Fear and Greed Index erreichte im April 2025 seinen niedrigsten Stand seit dem COVID-19-Crash, und auch der VIX-Volatilitaetsindex zeigt aehnliche Werte wie waehrend des Corona-Crashs. Solche extreme Angststimmungen fungieren in der Vergangenheit oft als Kontraindikatoren und koennten auf eine bevorstehende Erholung hinweisen.
„Und stuermisch waren die letzten Wochen an Maerkten unter dem Trump’schen Zollsturm alle mal“, wie FOCUS online treffend zusammenfaßt.
Angesichts der widerspruechlichen Signale stellt sich die Frage: Wie solltest du als Anleger reagieren? Nach dem aktuellen Todeskreuz sind grundsaetzlich drei Szenarien denkbar:
1. Eine schnelle V-foermige Erholung (aehnlich dem Corona-Crash 2020)
2. Ein laengerer, ausgedehnter Rueckgang (wie 2022)
3. Eine volatile Seitwärtsbewegung mit starken Schwankungen
Adam Turnquist selbst favorisiert eher einen langgezogenen Erholungsprozess im Vergleich zu einer V-foermigen Erholung. „Das ist im Moment enttaeuschend“, kommentiert er die aktuelle Marktfuehrerschaft, ohne jedoch einen erneuten Test der Tiefststaende zwangslaefig zu erwarten.
Die Experten des VZ Vermoegenszentrums raten zu Gelassenheit: „Nicht jedes Todeskreuz fuehrt zu massiven Kursverlusten… In Phasen erhoehter Unsicherheit sind Gelassenheit und Disziplin entscheidend.“ Langfristig fahren Anleger, die einer gut durchdachten Anlagestrategie treu bleiben, in der Regel am besten.
Ein namentlich nicht genannter Finanzexperte wird mit den Worten zitiert: „Investoren sollten sich auf volatilere Maerkte einstellen.“ Dieser Rat erscheint angesichts der aktuellen Marktlage mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und geopolitischen Spannungen durchaus sinnvoll.
Statt in Panik zu verfallen, koenntest du die aktuelle Situation als Anlass nehmen, deine Anlagestrategie zu ueberpruefen:
1. Diversifikation pruefen: Ist dein Portfolio ausreichend breit aufgestellt, um auch turbulente Phasen zu ueberstehen?
2. Langfristperspektive bewahren: Historische Daten zeigen, dass kurzfristige Marktsignale fuer langfristige Anleger oft weniger relevant sind.
3. Nachkaufchancen identifizieren: Wenn du von der langfristigen Entwicklung der Maerkte ueberzeugt bist, koennten die aktuellen Kurse attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten.
4. Emotionen kontrollieren: Gerade in volatilen Phasen ist es wichtig, ueberstuerzte Entscheidungen zu vermeiden.
Das Todeskreuz mag dramatisch klingen, doch seine Vorhersagekraft ist begrenzt. Wie so oft an der Borse gilt: Eine fundierte, langfristige Strategie schlaegt kurzfristige Panik fast immer. Oder wie Warren Buffett es formulierte: „Sei aengstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere aengstlich sind.“ Die aktuelle Angststimmung koennte durchaus eine Gelegenheit darstellen – fuer diejenigen, die einen kühlen Kopf bewahren.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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