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today18.03.2025
Ein verheerender Brand hat in der Nacht zum 18. März 2025 die über 100 Jahre alte Kissinger Hütte in der Rhön weitgehend zerstört. Der Sachschaden geht in die Hunderttausende, während bis zu 120 Einsatzkräfte stundenlang gegen die Flammen kämpften. Besonders tragisch: Das beliebte Ausflugsziel hatte erst kürzlich sein 111-jähriges Bestehen gefeiert und sollte am Tag nach dem Brand wieder für Besucher öffnen.
Der Alarm ging um 4:21 Uhr ein, als ein Anwohner aus dem nahegelegenen Kilianshof die Flammen mit einem Fernglas entdeckte und den Notruf absetzte. Was als Dachstuhlbrand begann, entwickelte sich schnell zu einem Großbrand, der den historischen Altbau der Hütte bis auf die Grundmauern zerstörte.
„Die Löscharbeiten gestalteten sich extrem schwierig“, erklärte Kreisbrandrat Stefan Schmöger. Auf dem 832 Meter hohen Feuerberg existiert keine direkte Wasserversorgung, weshalb ein aufwendiger Pendelverkehr mit Tankfahrzeugen eingerichtet werden musste. Unterstützung kam dabei von der Bundeswehr vom Standort Wildflecken und einem hilfsbereiten Landwirt aus der Region. „Der Ostwind erschwerte die Arbeiten zusätzlich, da er immer wieder Glutnester anfachte“, so Schmöger weiter.
Erst nach elf Stunden, gegen 15:30 Uhr, konnte das Feuer gelöscht werden. Anschließend wurde eine Brandwache eingerichtet, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.
Das Ausmaß der Zerstörung ist erschütternd: Der historische Teil der anderthalbstockigen Hütte wurde komplett vernichtet, das Dach stürzte ein. Lediglich der vor einigen Jahren sanierte Nebentrakt mit den Übernachtungsmöglichkeiten konnte von den Feuerwehrleuten gerettet werden.
„Es ist ein Totalschaden“, bestätigte Manfred Egert, Vorsitzender des Wandervereins Rhönklub in Bad Kissingen, dem Eigentümer der Hütte. „Die Kissinger Hütte ist ein Besuchermagnet. Es ist eine der wenigen Hütten, die frei am Berg, mit einer 360-Grad-Umsicht liegen.“
Die 1914 ursprünglich als König-Ludwig-Hütte errichtete Berghütte war ein beliebtes Ziel für Wanderer aus Bayern, Hessen und Thüringen. Mit 59 Übernachtungsplätzen und Kapazitäten für etwa 300 Gäste im Biergarten und in der Gaststube stellte sie eine wichtige touristische Infrastruktur im „Land der offenen Fernen“ dar, wie die Rhön oft genannt wird.
Die Nachricht vom Brand löste in der gesamten Region Bestürzung aus. „Ich bin geschockt, mir blutet das Herz“, sagte Sonja Reubelt, Bürgermeisterin von Sandberg. „Die Kissinger Hütte ist ein Aushängeschild und nicht nur bei Einheimischen ein Ausflugsziel, sondern auch bei vielen Tagestouristen.“ Sie sicherte Unterstützung beim Wiederaufbau zu.
Auch Bürgermeister Daniel Wehner von Burkardroth zeigte sich erschüttert und bezeichnete den Brand als „Vollkatastrophe für alle in der Region“. Besonders tragisch sei die Situation für die Betreiber: „Die verlieren ihre Lebensgrundlage.“
Landrat Thomas Bold (CSU) äußerte sich ebenfalls betroffen: „Ich war wirklich geschockt, als ich heute früh die ersten Bilder gesehen habe. Zu sehen, wie diese Traditionshütte, in die der Rhönklub Bad Kissingen so viel Herzblut gesteckt hat, lichterloh in Flammen steht – das tut richtig weh!“
Ein kleiner Trost bleibt: Da montags Ruhetag war, befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes weder Gäste noch die Betreiber, das Geschwisterpaar Dennis und Diana Tisma, in der Hütte. Verletzt wurde daher niemand. Die Pächter hatten erst vier Tage vor dem Unglück die neuen Öffnungszeiten für den Frühling bekannt gegeben.
Die Brandursache bleibt vorerst ungeklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei Schweinfurt konnten das Gebäude zunächst nicht betreten, da immer wieder Feuer aufflammten und Einsturzgefahr bestand. Ob das Feuer, wie anfangs vermutet, in der Küche ausbrach, ist weiterhin unklar.
Für den Rhönklub Bad Kissingen, der die Hütte bewirtschaftet, steht bereits fest, dass ein Wiederaufbau geprüft werden soll. Die Traditionseinrichtung, die erst im vergangenen Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum feierte, soll nicht für immer von der Landkarte der Rhön verschwinden.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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