Weltgeschehen

Tragischer Flugzeugabsturz im Engadin: Dänische Anwaltsfamilie verunglückt tödlich

today19.03.2025

Hintergrund

Ein schweres Luftfahrtunglück erschüttert die Schweiz und Dänemark gleichermaßen. Am gestrigen Montagabend stürzte ein Kleinflugzeug vom Typ Extra EA-400 im Engadin ab und ging in Flammen auf. Alle drei Insassen kamen bei dem Unfall ums Leben. Nach aktuellen Erkenntnissen handelt es sich bei den Opfern um eine bekannte dänische Anwaltsfamilie – ein schockierendes Ereignis, das die juristische Gemeinschaft in Dänemark in tiefe Trauer versetzt hat.

Der Unfallhergang: Dramatische Szenen in La Punt

Tragischer Flugzeugabsturz im Engadin: Dänische Anwaltsfamilie verunglückt tödlich

Die Kantonspolizei Graubünden bestätigte, dass sich der Absturz am Montagabend gegen 17:20 Uhr ereignete – nur etwa zwei Minuten nach dem Start vom Engadin Airport in Samedan. Das Flugzeug war auf dem Weg nach Roskilde in Dänemark, als es am nördlichen Dorfrand von La Punt Chamues-ch abstürzte und vollständig ausbrannte.

Ein Augenzeuge berichtete dem Schweizer Nachrichtenportal „Blick“ von dramatischen Szenen: „In den letzten drei Sekunden vor dem Absturz hat sich das Flugzeug um die eigene Achse gedreht und ist in den Boden geflogen. Dann hat es eine große Explosion und einen riesigen Feuerball gegeben.“ Besonders erschreckend: Das Flugzeug verfehlte nur knapp eine Siedlung mit Ferienwohnungen, was eine noch größere Katastrophe hätte verursachen können.

Die Opfer: Prominente Juristen aus Dänemark

Wie die dänische Anwaltskanzlei Horten am heutigen Dienstagmorgen bestätigte, befanden sich die renommierte Partnerin Line Markert, ihr Lebensgefährte Andreas Christensen – ebenfalls Anwalt bei Horten – sowie ihr gemeinsamer Sohn an Bord des verunglückten Flugzeugs. Line Markert war nicht nur eine angesehene Juristin, sondern hatte von 2017 bis 2024 auch den Vorsitz im dänischen Segelverband inne.

Kasper Haagensen, ein Kollege, der noch kurz vor dem Abflug an einem Online-Meeting mit Andreas Christensen teilgenommen hatte, zeigte sich tief erschüttert: „Das Meeting endete um 16:40 Uhr. Um 17:22 Uhr stürzte das Flugzeug ab. Andreas war eine fantastische Person – sehr fleißig und geschätzt.“

Die Kanzlei Horten veröffentlichte eine bewegende Erklärung: „Wir sind tief betroffen und fassungslos über diese tragische Nachricht. Line und Andreas waren seit über 20 Jahren Teil unserer Kanzlei, was ihren Verlust besonders schmerzhaft macht.“

Umfangreiche Ermittlungen zur Absturzursache

Die genaue Ursache des Absturzes ist bislang unklar. Gemeindeschreiber Urs Niederegger äußerte gegenüber Medien: „Ich wage mir nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn das Flugzeug in eines der Häuser gestürzt wäre.“ Die Absturzstelle wurde weiträumig abgesperrt, und zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz.

Experten spekulieren, dass das Flugzeug möglicherweise mit einer Hochspannungsleitung kollidiert sein könnte. Aviatik-Experte Peter Wild merkte an: „Laut Augenzeugen ist das Kleinflugzeug getrudelt, das deutet auf einen hohen Anstellwinkel hin und dass die Geschwindigkeit zu tief war.“ Er wies auch darauf hin, dass in den Alpen besondere Gefahren für die Luftfahrt bestehen, wie etwa stärkere Winde und die Möglichkeit, sich zu verirren.

Die Bundesanwaltschaft hat gemeinsam mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST), der Staatsanwaltschaft Graubünden und der Bundeskriminalpolizei umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Eine Sprecherin der Kantonspolizei erklärte, dass die Untersuchungen voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden.

Der Engadin Airport: Anspruchsvoller Flughafen in den Alpen

Der Engadin Airport in Samedan, von dem das verunglückte Flugzeug gestartet war, ist mit einer Höhe von etwa 1700 Metern einer der höchstgelegenen Flughäfen Europas. Er wird häufig von Privatflugzeugen angeflogen und gilt aufgrund seiner Lage in den Alpen als anspruchsvoll für Piloten.

Bemerkenswert ist, dass sich dieser tragische Unfall nur eine Woche nach einem weiteren tödlichen Flugzeugabsturz in der Region ereignete, bei dem der schwedische Geschäftsmann Carl Lundström bei schlechten Sichtverhältnissen verunglückte.

Hans Natorp, Präsident des dänischen Sportverbands und ehemaliger Kollege von Line Markert im Segelverband, drückte seine Bestürzung aus: „Ich bin tief erschüttert. Es ist furchtbar. Meine Gedanken sind bei den Familien und Hinterbliebenen.“ Die dänischen Behörden stehen in engem Kontakt mit den Schweizer Ermittlern, um die Angehörigen bestmöglich zu unterstützen.

Die Bergung der Opfer war für heute geplant, während das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) eine temporäre Luftraumsperre über dem Unfallgebiet verhängt hat. Die formale Identifizierung der Verstorbenen wird in den kommenden Tagen erwartet.

Geschrieben von: RadioMonster.FM


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